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Über die neueste gewerkschaftspolitische Entwicklung bei den italienischen Eisenbahnern informiert der folgende Artikel aus der kommunistischen Tageszeitung "Liberazione" vom 25.4.2000.
Dieses Mal handelt es sich nicht um den soundsovielten Streik "der Autonomen". Wenn am 13. Mai um 21 Uhr eine 24stündige Arbeitsniederlegung beginnt und bei den Ferrovie dello Stato (FS) die Arme gekreuzt werden, werden auch sehr viele gewerkschaftliche Repräsentanten von CGIL, CISL und UIL dabei sein. An der Seite der Or.S.A. wird eine neue Gruppierung im gewerkschaftlichen Panorama der Eisenbahn-Aktiengesellschaft hervortreten und zwar jene Nationale Koordination der Delegierten, die auf der Tour durch Italien bereits einige Versammlungen abgehalten und dabei immer großen Erfolg gehabt hat. Es ist nicht der erste gemeinsam erklärte Streik, aber das Dokument, das ihn begleitet, ist sicherlich die erste gemeinsame Plattform, ein erster Entwurf einer nationalen tarifpolitischen Plattform, die auf dem Verhandlungstisch nicht nur vor Cimoli und Dematté [1], sondern auch vor all jenen Unternehmen aufzutischen ist, die an der Liberalisierungsphase teilnehmen werden. Die Idee ist eine nationale Manifestation aller Eisenbahner durchzuführen, die am 27. Mai in Rom stattfinden soll.
Dies sind die Punkte der Plattform: Ein einheitlicher Tarifvertrag, der für den Zugang zum Eisenbahnsystem verbindlich ist. Beschäftigungsniveaus, die nicht ausgehend von "festgesetzten Quoten", sondern von der Überprüfung der Arbeitsorganisation bestimmt werden. "Die einseitigen Aktionen von seiten des Unternehmens" heißt es im Kommunique " und die permanente von CGIL, CISL und UIL bei der Interessensvertretung hinterlassene Leere erfordern eine sofortige Neuwahl der Einheitlichen Gewerkschaftlichen Vertretungen (RSU) mit Hilfe eines Mechanismus, der frei von Bindungen ist, die die Beteiligung und die Repräsentativität begrenzen."
Das was es den beiden Seelen der dissidenten Gewerkschaftsbewegung erlaubt hat, wieder einen gemeinsamen Standpunkt zu finden, ist die Notwendigkeit eines einheitlichen nationalen Tarifvertrages an der Schwelle der Liberalisierung des Eisenbahndienstes. "Die eventuellen Unterschiede zwischen dem gegenwärtig existierenden nationalen Arbeitsvertrag und dem neuen Systemvertrag" fährt das Dokument fort "die von der Reduzierung der aktuellen Mindestsätze der Lohntabelle abhängen, können <in Zukunft /d.Ü.> aber allenfalls durch die Neubestimmung der tarifvertraglichen Automatismen zustande kommen und müssen durch eine rentenwirksame persönliche Zuwendung ausgeglichen werden, die nicht wieder absorbierbar ist und auch über die Gültigkeit des Tarifvertrages für die Jahre 2000 2003 hinaus und auch im Falle der Versetzung in einen anderen Tätigkeitsbereich garantiert werden muß."
Kurz gesagt, die Gewerkschaftsbewegung der Eisenbahner weiß sehr gut, daß man entweder einen hohen Vermittlungspunkt findet oder die Liberalisierung ohne Regeln alles mit sich fort reißt angefangen bei den erworbenen Rechten. "Wir können nicht denken", unterstreicht Savio Galvani von der Or.S.A. [2], "daß der Markt allein ein Regulationselement werden kann. Bei jeder Neuordnung bleiben die Elemente niemals gleich."
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