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Updated: 18.12.2012 15:51 |
Nach der grössten Demonstration... 100.000 Menschen auf Dublins Straßen - ungefähr vergleichbar damit, wenn es in der BRD etwa 2 Millionen gewesen wären: Die grösste sozialpolitische Protestdemonstration der irischen Geschichte. Unser knapper Überblick "Massenprotest" vom 02. Dezember 2010. Massenprotest gegen EU-Diktat Die ersten Schlussfolgerungen nach der Großdemonstration von Dublin am 27. November 2010 zieht in "Daumenschrauben und Geschenke" Christian Bunke in der jungen welt vom 02. Dezember 2010. Dabei geht es um Differenzierungen sowohl im politischen als auch im gewerkschaftlichen Spektrum - letztere aufgrund der Passivität des irischen pro-EU-Gewerkschaftsbundes besonders wichtig. Die materialreiche Bewertung und Dokumentation der Dubliner Großdemonstration wird in "Ireland: 100,000 march in Dublin against austerity measures" am 29. November 2010 bei der links vorgenommen: Ein Video von der Kundgebung (inklusive der Rede des Generalsekretärs des Gewerkschaftsbundes ICTU, David Begg) ist ebenso enthalten, wie diverse Stellungnahmen und Analysen linker Gruppierungen. Eine knappe Analyse der Vorgeschichte der aktuellen irischen Krise unternimmt in "El milagro que no existió" der spanische Wirtschaftsprofessor Alberto Soler am 01. Dezember 2010 bei kaosenlared. Dabei legt er den Schwerpunkt darauf, dass es eben nicht jetzt sei, dass die irische Bourgeoisie die Souveränität des Landes abgegeben habe, sondern gerade damals, als das Paradies für die europäischen Banken geschaffen worden sei. Naheliegenderweise zieht er auch viele Paralellen zur aktuellen Entwicklung in Spanien... Schon zu Beginn der Krise des irischen Kapitalismus hatte in "The Trade Union traitors and the Financial Crisis" Joe Craig am 19. Januar 2009 bei der (trotzkistisch orientierten) Socialist Democracy eine ausführliche Kritik der Haltung der irischen Gewerkschaften vorgenommen. Und auch wenn diese Kritik in den Grenzen traditioneller linker Kritik bleibt, so ist dem Artikel doch vieles zu entnehmen, was die politische Realität innerhalb der irischen Gewerkschaften ausmacht. In dem Aufruf "Join the fight back!" wird von dem "Netzwerk 1%" zu Protesten bei der Verabschiedung des Haushalts 2011 am 07. Dezember 2010 aufgerufen. Das Netzwerk hat seinen Namen von der Tatsache, dass 1% der irischen Bevölkerung über 34% der Einkommen verfügen... Und, wie erwartet: Die deutsche Haltung wird einmal mehr von Bild vertreten. Wer darauf gewettet hätte, dass es lauten wird "wir zahlen und werden beschimpft" (beides unwahr) - der hatte natürlich völlig recht, die undankbare Welt ist schliesslich ein historisches Grundmuster der teutonischen Sicht der Dinge. Nachzulesen in "Die Euro-Sauerei" am 03. Dezember 2010. Zusammengestellt von hrw |