Vermeintliches Urlaubsparadies Gambia: "Zu viel Meinungsfreiheit"
Gambia vermarktet sich als westafrikanisches Urlaubsparadies. Die geflohene Journalistin Ndey Tapha Sosseh berichtet über den Umgang des Präsidenten mit Kritikern. Artikel von Katrin Gänsler in der TAZ vom 18.08.2011 . Aus dem Text: ".Bis vor einigen Wochen war Ndey Tapha Sosseh Vorsitzende der gambischen Journalistenunion, der einzigen Gewerkschaft, die überhaupt noch im Land zugelassen ist. Als sie vor zwei Jahren gemeinsam mit Kollegen einen offenen Brief an den Präsidenten verfasste und ihn aufforderte, den mysteriösen Tod eines Journalisten zu untersuchen, wurde sie zur Staatsfeindin. Ihr Glück: Beim Erlassen des Haftbefehls arbeitete sie gerade zufällig in Mali. Sie blieb im Exil. Die Mitunterzeichner verbüßen noch immer ihre Haftstrafen. Seit ein paar Wochen nun wird Ndey Tapha Sosseh wegen Hochverrats, der mit lebenslanger Haft oder dem Tod bestraft wird, vom gambischen Staat gesucht. Der Grund: Gemeinsam mit vier weiteren Menschenrechtsaktivsten der neu gegründeten "Koalition für den Wandel in Gambia" ließ sie 100 T-Shirts drucken. Niemand hat die kleinen, weißen Leibchen, auf denen auf der Vorderseite "Beendet die Diktatur in Gambia" und auf der Rückseite "Freiheit" steht, je getragen."
Nach Portugal zur EU-Kritik
Im Vorfeld des Anfang Dezember stattgefundenen EU-Afrika Gipfels - bei dem es der EU nicht gelang, die afrikanischen Regierungen, die unter (unterschiedlich) starkem Widerstandsdruck ihrer BürgerInnen stehen doch noch zur Unterzeichnung der von europäischen Institutionen und Unternehmen gewünschten Abkommen zu drängen - reiste auch eine Delegation aus Gambia nach Lissabon zum Vortreffen der KritikerInnen der EPA Abkommen. In dem Beitrag "Rights Network Leaves for Lisbon Tomorrow" von Augustine Kanjia in der Zeitung "The Point" vom 17. September 2007 wurden Aussagen von Delegationsteilnehmern aus Gambia berichtet, die die kritische Position der Menschenrechtsnetzwerke Westafrikas und Gambias wiedergeben. |