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Updated: 18.12.2012 15:51
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Streikbeteiligung in Frankreich besser als zuerst angegeben

Nachtrag von Bernhard Schmid (Paris)

In Ergänzung zu dem Text vom vorigen Freitag (21. Januar), in dem eine erste Auswertung der zurückliegenden Streikwoche in Frankreich gezogen wird, müssen noch ein paar Worte zur Beteiligung an diesen dreitägigen Ausständen verloren wird. Die Streikbeteiligung bei den EisenbahnerInnen (am Mittwoch) und LehrerInnen (Donnerstag)  sich dabei noch besser dar, als es im ersten Moment dargestellt wurde.

Bei der Bahngesellschaft SNCF wurde am Mittwoch, nach allgemeinen Vorhersagen, eine Beteiligung an den Arbeitsniederlegungen in Höhe von rund 30 Prozent (quer durch alle Beschäftigtenkategorien) erwartet. Diese Rechnung schien, so wirkte es im ersten Moment, auch aufgegangen zu sein. Die tatsächliche Teilnahme an dem Ausstand lag aber noch höher: Die SNCF-Direktion gab Ende voriger Woche die Streikbeteiligung mit über 37 Prozent an, die Gewerkschaften der Eisenbahner mit über 39 Prozent.

In den öffentlichen Schulen wurde die Streikbeteiligung am Donnerstag in ersten Stellungnahmen mit etwa 40 Prozent beziffert. Auch hier liegt die tatsächliche Beteiligung aber anscheinend höher. Das Bildungsministerium sprach Ende voriger Woche von einer Beteiligung von insgesamt gut 41 Prozent quer durch alle Kategorien, und sclüsselt diese Angabe folgendermaßen auf: über 43 bei den LehrerInnen der Oberschulen (lycées), 49,99 Prozent bei denen der Mittelschulen (collèges) und 28,5 Prozent beim nicht unterrichtenden Personal (Verwaltungsangestellte, HausmeisterInnen, Krankenschwestern).

Die FSU-Bildungsgewerkschaft und ihre Einzelgewerkschaften veröffentlichten ihrerseits höhere Zahlen. Demnach betrug die Streikteilnahme der LehrerInnen an den Grundschulen bei 65 Prozent, an den Mittelschulen 61 Prozent und an den lycées (Oberschulen) rund 50 Prozent. Das nicht unterrichtende Schulpersonal wird in diesen Aufstellungen nicht gesondert erfasst.

In Paris betrug die Streikbeteiligung nach nicht widersprochenen Angaben der Gewerkschaften 60 Prozent und im benachbarten Bezirk Seine-Saint-Denis (nördliche Trabantenstädte) lag sie zwischen 70 und 80 Prozent. Von diesem Département ging Ende März 2003 maßgeblich der Funke für den Streik des Frühjahrs und Frühsommers desselben Jahres aus.

Die Unterschiede zwischen ministeriellen und gewerkschaftlichen Angaben erklären sich, laut Erklärungen der FSU, dadurch, dass das Ministerium alle Lehrkräfte zur Ermittlung der Prozentzahlen heran zieht – auch jene, die am fraglichen Tag keinen Unterricht hatten, also logischerweise gar nicht streiken „konnten“.


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