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Updated: 18.12.2012 15:51 |
Repression gegen Teilnehmer der Oberschüler-Proteste vom Frühjahr: Erste Gerichtsurteile fallen "Wer sich wehrt, lebt total verkehrt": Dieses Signal sollen die Gerichtsurteile ausströmen, die in diesen Tagen gegen Teilnehmer der im April zeitweise heftigen Oberschüler-Proteste (Labournet berichtete) gefällt wurden und noch erwartet werden. Als erster Teilnehmer an der Besetzung eines Gebäudes Pariser Bezirks-Schulverwaltung (rectorat), Anfang April, wurde am Mittwoch der 19jährige Samuel Morville verurteilt. Der Prozess erregte auch in den bürgerlichen Medien ziemlich viel Aufsehen. Samuel Morville, bekannt als Aktivist der libertär-kommunistischen AL (Alternative libertaire), soll angeblich einem Polizisten ins Gesicht gespuckt und ihn als "Hurensohn" beschimpft haben. Für diese Behauptung gab es in der Verhandlung vom 25. Mai im Pariser Justizpalast ausschließlich Polizisten als angebliche Belastungszeugen. Außer den Polizeizeugen existieren keine unabhängigen Beobachter des angeblichen Vorfalls. Angesichts der Statur von Samuel Morville, der 1,60 Meter groß ist, erscheint es als wenig wahrscheinlich, dass dieser sich mit den stämmigen CRS-Beamtern (CRS = französische Bereitschaftspolizei) physisch angelegt haben soll. In der Verhandlung von Ende Mai hatte die Staatsanwaltschaft Samuel Morville die "Auswahl" zwischen gemeinnütziger Arbeit im Sommer und 500 Euro Geldstrafe überlassen. Der Abiturient erklärte, er könne das "Angebot" gemeinnütziger Arbeit statt Strafe nicht annehmen, da er sich als unschuldig betrachte und daher kein indirektes Schuldeingeständnis auf sich nehmen könne. Die Strafe fiel härter aus, als angekündigt: Fünf Monate Freiheitsstrafe auf Bewährung und 500 Euro Geldstrafe. Die 500 Euro werden in den kommenden Wochen durch Solidaritätskonzerte und andere Aktivitäten für den Betroffenen aufgebracht werden. Schwerer wiegt die Bewährungsstrafe, da der Betroffene damit als vorbestraft gilt. Am 14. Juni fällt das Urteil gegen zwei weitere Oberschüler-Aktivisten, Salah und Adrien, und am 16. Juni beginnt der Prozess gegen einen weiteren Schüler (Hischam). Soweit die in Paris Abgeurteilten. Auch in Pontoise, einer Vorstadt 15 Kilometer nördlich von Paris, läuft ein Prozess gegen mindestens einen Oberschüler. Am Samstag, 11. Juni ist in Paris eine Solidaritätsdemonstration angesetzt. Bernard Schmid, Paris, 3. Juni 2005 SOUTIEN AUX VICTIMES DE LA REPRESSION DU MOUVEMENT LYCEEN Le Collectif de soutien aux victimes de la répression du mouvement lycéen constate qu`en faisant passer en force la loi Fillon, en refusant de recevoir toutes les composantes de la mobilisation lycéenne et en réprimant violemment les manifestations et les occupations, le gouvernement oppose le mépris et la répression aux revendications de ce mouvement d`abrogation de la loi Fillon et d`attribution de tous les moyens pour la réussite scolaire de tous! Cette politique est d`autant plus dangereuse qu`elle frappe une jeunesse préoccupée par son avenir, qui est aussi celui du pays. Le Collectif de soutien aux victimes du mouvement lycéen considère qu`il est temps que cesse la répression de ce mouvement social et agit pour
Premiers signataires : Coordination lycéenne, AC, AITEC, Alternative Libertaire, Attac France, CGT 92, CGT Educ`Action 94, CGT-Paris, CNT-FTE, CNT-FAL, collectif Bella Ciao, Droit d`entrée, Emancipation, FIDL, fraction l¹Etincelle de LO, FA, FCPE Ile de France, FSE Paris I, FSU, Groupe CRI, JCR, LCR, LDH, MRAP, No Pasaran, Offensive Libertaire et Sociale Paris, PCF, Résistons ensemble contre les violences policières et sécuritaires - RP, SCALP-Reflex, SNES Créteil, Fédération SUD Education, SUD-Etudiants, UGICT-CGT 94, UNEF, Union Syndicale Solidaires, UNIR, UNL, les Verts, Voie Prolétarienne journal Partisan |