Entwicklung. Wohin?
Benin - oder, damals Dahomey - war 1989 der erste afrikanische Staat, in dem die regierende Revolutionäre Volkspartei einen Monat nach dem "Fall der Mauer" zu Parteienpluralismus und anderen bürgerlich-demokratischen Einrichtungen sich hinwandte. Seitdem gab es mehrere Präsidentschaftswahlen und anderes mehr, was als besonders demokratisch gilt. Aber gab es auch, unter allen Regierungen seit der Unabhängigkeit 1960 einen sozialen Wandel? In dem Beitrag "Democratization without Development: Benin 1989 - 2009" zieht Thomas Bierschenk Bilanz, in der Nummer 100 von 2009 der working papers des Instituts für Ethnologie und Afrikastudien der Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Hilft ein Staatskommissar gegen Gewerkschaftsproteste?
Mitte Juli wollten alle Gewerkschaftsverbände des Landes gemeinsam in der Hauptstadt Cotonou demonstrieren: Auch in Benin sind es nicht Banker und Geschäftsleute, die die kapitalistische Krise ausbaden sollen. Dem kurzfristigen Verbot folgte ein für die traditionellen Verhältnisse ausgesprochen stark befolgter zweitägiger Streik und diesem wiederum die Erlaubnis, Ende Juli dann doch zu demonstrieren - und es kamen mehr als je zuvor. Daraufhin geschah zweierlei: Erstens wurde in den Medien eine Kampagne gestartet, gegen die Gewerkschaften im Allgemeinen und zweitens setzte die Regierung einen Staatskomissar ein, der die Finanzen der Gewerkschaftsverbände prüfen soll. Dazu gibt es die Erklärung "Déclaration des centrales syndicales béninoises" vom 21. August 2009, die von allen Gewerkschaften, inklusive der Vereinigung der Gewerkschaften im informellen Sektor unterzeichnet ist.
Gewerkschaft der Motorrad-Taxifahrer besteht seit 10 Jahren
Bonaventure Ahitcheme, selbst lange Motorrad-Taxifahrer ist heute Generalsekretär von SYNAPROZEB, der landesweiten Gewerkschaft dieser Branche. Am 7.Januar 2004 wurde er von André Linard für die Reihe "Spotlight Interview" auf der IBFG-homepage über seine Erfahrungen im informellen Sektor (englisch) interviewt. |