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Updated: 18.12.2012 15:51 |
China und die Realität der kapitalistischen Entwicklung Vorbemerkung: Für den Handels- und Wirtschaftskrieg zwischen den kapitalistischen und imperialistischen Staaten, ebenso, den kapitalistischen Staaten gegenüber den realsozialistischen Staaten, in Vergangenheit und Gegenwart (siehe das sozialistische Kuba und das durch den imperialistischen US-Wirtschaftskrieg in Massenarmut und Teilung gehaltene Korea), gleichermaßen, für die Kriegsvorbereitung und für die Durchführung von Kriegen (Anmerkung hierzu: Antikolonialistische Befreiungskriege - siehe auch Vietnam. Und imperialistische Eroberungskriege - siehe Europa und die USA, auch gegen den Irak und Afghanistan) werden (objektive) Zahlenwerte aus der Statistik benötigt. Dies gilt auch für die antikapitalistische und antiimperialistische Befreiungsbewegung, insbesondere hier auch für die Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung. Auch der gewerkschaftliche (ökonomische und soziale, - zugleich reformistische) Kampf benötigt zuverlässige Informationen über die eigene Stärke (materiell und personell) und über die Kräfte des politischen und gesellschaftlichen Gegners. Hierfür ist auch die Statistik ein Mittel. Jede Statistik liefert nur eine (maximale) materielle Annäherung. Die Aussage der Statistik über die Verteilung des (gesellschaftlichen) Reichtums unterliegt den Auftraggebern, - dies gilt auch für die erhaltenen Zahlenwerte. Zugleich sind die staatlichen und gesellschaftlichen Auftraggeber an einer Objektivierung der Statistik interessiert, auch um den (erwünschten) Standort und Verlauf der ökonomischen und sozialen Entwicklung (nicht nur) zu bestimmen (- auch der ideologischen und politischen Ausrichtung und Formierung der Gesellschaft zu bestimmen). Für die gesellschaftliche Veränderung, auch die antikapitalistische Umwälzung, bleibt der bedeutendste Faktor ( für die Wirkung der Aufklärung) die Entwicklung des menschlichen Bewusstseins, - als zugleich psychologisch und tiefenpsychologische Verankerung für bewusstes Handeln (für dauerhafte Beständigkeit). Kritische und beharrliche (geistige) Auseinandersetzung mit der Realität schafft Bewusstsein, als Voraussetzung, für die materielle Umgestaltung und Umwälzung der gesamt-gesellschaftlichen (kapitalistischen) Verhältnisse, - nicht nur in China, auch in Japan und den USA, Europa und der Bundesrepublik Deutschland. Annäherung an die Dimension der Kapitalisierung der chinesischen Gesellschaft (Teil II) (Teil I, hatte den All-Chinesischen Gewerkschaftsbund in Zahlen, - noch nicht ideologisch-gesellschaftspolitisch und dessen von der Bourgeoisie und von deren Kollaborateuren erwünschte antikommunistische Rolle, zum Gegenstand) Statistische Übersicht Wirtschaft und Soziales (2006) Wirtschaft: BIP: 1.649 Mrd. US$ (2004) - (BIP: 1,995 Mrd. US$ für 2006 geschätzt) BIP je Einwohner: 1.714 US$ (2005) - (beinhaltet keine Aussage über die Verteilung!) Wirtschaftswachstum: 10,4 % (Bezug: Jahresbericht 2006) Inflationsrate: 1,8 % (2006); (2,0% 2005) Bruttoinvestitionen/BIP: 43,4 % BIP nach Sektoren: - Landwirtschaft 12,4 %; - Dienstleistungsbereich 40,3 % - Industrie 47,3 % 57 % (OECD) bzw. 65 % (NDRC) des BIP wird von Privatunternehmen erwirtschaftet (Anm.: - natürlich von den Arbeitskräften auf der Grundlage der Selbstausbeutung, Unterwerfung, Ausbeutung und Ausplünderung: - private Aneignung des Mehrwerts etc.) OECD: "Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung", mit Sitz in Paris NDRC: "National Development and Reform Commission (NDRC)" People´s Republik of China Außenhandel: Export: 593,4 Mrd. US$ (2004); 974,0 Mrd. US$ (2006 geschätzt) Vergleichszahl Deutschland für 2006: 1.133 Mrd. US$ (Quelle: CIA) Import: 561,4 Mrd. US$ (2004); 778,0 Mrd. US$ (2006 geschätzt) Vergleichszahl Deutschland für 2006: 916,4 Mrd. US$ Wichtige Handelspartner für den Export der VR China (im Jahr 2004): USA 21,1%, (VR)- Hong Kong 17 %, Japan 12,4 %, Süd-Korea 4,7 %, Deutschland 4 % Wichtige Handelspartner für den Import der VR China (2004): Japan 16,8 %, Taiwan 11,4 %, Süd-Korea 11,1 %, USA 8 %, Bundesrepublik Deutschland 5,4 % Anmerkung: 40 % des Exportüberschusses Chinas durch Exportbetrüge (Zugleich eine Information über die Dimension der Wirtschaftsverbrechen unter den Bedingungen des Kapitalismus - R.S.) In 2006 wurden chinesische Exportwaren im Wert von 73,36 Mrd. US$, etwa 40 % von Chinas Exportüberschüssen, reimportiert. China ist damit sein eigenes siebtgrößtes Importland geworden. Quelle: China Economic Net, Autor: (il) Direktinvestitionen (realisiert): 60,6 Mrd. US$ (2004) Währungsreserven: 805,5 Mrd. US$ (2005) - Anm.: die aktuellen Folgewirkungen viel-millionenfacher (kapitalistischer) Spekulation und dessen Auswirkungen sind noch nicht absehbar. Einwohner: 1,3 Mrd. (12,955 Mrd.) 43 % = 562 Mio. in den Städten (nach Schätzungen bis 2010 47%, bis 2020 ca. 60%) 57 % = 738 Mio. auf dem Land Lebenserwartung: 71,8 Jahre Altersaufbau (2004 geschätzt): 0-14 Jahre: 22,3 %; 15-64 Jahre: 70,3 %; ab 65 J.: 7,5 % Erwerbstätige: 758 Mio. Anm.: Nach Angaben des "China Population Development Center" wird sich die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter von 918 Mio. (im Jahr 2005) auf 997 Mio. im Jahr 2013 erhöhen. Experten des chinesischen Entwicklungsforschungszentrums gehen von einer Arbeitslosenrate von 12 % (89 Mio. Menschen) aus. Der Vize-Arbeitsminister Bu Zhengfa spricht von 150 Mio. "überschüssigen Arbeitskräften". (Anmerkung hierzu: Die Arbeitslosenrate hält bereits gegenwärtig die Arbeitslöhne für die Arbeiterklasse so gering für das Kapital, so auch voraussichtlich in Zukunft?, dass auch deren Arbeitskräfte-Export in andere Regionen der Welt noch kostengünstig ist. Auf dem afrikanischen Kontinent werden "importierte" Arbeitskräfte bei "chinesischen" Bauvorhaben bevorzugt beschäftigt, sind doch hier deren Arbeitslöhne geringer (!) als bei den afrikanischen KollegInnen!) - von den 758 Mio. Erwerbstätigen: 273 Mio. in den Städten 339,7 Mio. (44,8 %) in der Landwirtschaft 237,7 Mio. (31,4 %) im Dienstleistungsbereich 180,8 Mio. (23,8 %) in der Industrie (es handelt sich um Zahlen den staatlichen chinesischen Statistikamtes) Anmerkung zu der Zahl der Erwerbstätigen(758 Mio.; im erwerbsfähigen Alter 918 Mio. Menschen): nach Informationsquelle befinden sich bis zu 250 Mio. Menschen in "Unterbeschäftigung"- keine ausreichende soziale und ökonomische Existenzbasis. Durch die (anstehende) Industrialisierung der Landwirtschaft wird sich die "Freisetzung" beschleunigen (Anm. R.S.). Wanderarbeitnehmer/innen: Schätzungen reichen von 140 Mio. bis zu 200 Mio. (120 Mio. in den Städten, 80 Millionen in ländlichen Betrieben; Quelle: Forschungsbüro des Staatsrats Chinas) Anmerkung:In den kapitalistischen Stadt-Metropolen rechnet man in den nächsten Jahren mit der "illegalen" Ansiedlung - ohne dauerhaftes Ansiedlungsrecht - von bis zu 50 % der städtischen Bevölkerung (Anm. R.S.). Arbeitslose: 4,1 % in den Städten (= ca. 8 Mio.) nach offiziellen Zahlen (Anmerkung-Verf.: Die beste Fälschung ist die Eigene - in jeder Beziehung. Aus der Statistik ergibt sich bereits eine Differenz von 160 Mil. - Hier müssen wir Schüler und Studenten etc. im arbeitsfähigem Alter abziehen; - unklar bleibt inwiefern Werktätige in "Unterbeschäftigung" in der Differenz enthalten sind - R.S.) Insgesamt 12 % Arbeitslose nach Schätzungen des Development Research Center des Staatsrats Chinas. Siehe hierzu oben, - die Einschätzung des Vize-Arbeitsministers (Anm. R.S.: Eine statistische Schwankungsbreite von 12 % bis 20 % Arbeitslosigkeit) Einkommen der Stadtbevölkerung: 10.493 RMB (ca. 1050,- Euro) durchschnittliches Pro-Kopf-Jahreseinkommen (plus 9,6 % im Vergleich zum Jahr 2004) Anm.: Management-Jahreseinkommen in den Metropolen liegen im Mittelwert von 65.000 Euro (Differenz: Arbeiter/innen zu Betriebsleiter: 1 zu 62); berücksichtigt man die ländliche Bevölkerung liegt die Differenz der Einkommensschere bei: 1 zu 200. Unberücksichtigt sind hier die (bereits) mehr als 300. Tausend Millionäre und Multimillionäre in China! Einkommen der Landbevölkerung: 3.255 RMB (ca. 330,- Euro) durchschnittliches Pro-Kopf-Jahreseinkommen (plus 6,2 % im Vergleich zum Jahr 2004) 7.860 RMB (ca. 790,- Euro) in den ländlichen Bereichen Pekings Einkommen der Berufstätigen: 18.364 RMB durchschnittliches Jahreseinkommen für in Institutionen und Unternehmen tätige städtische Arbeiter und Angestellte (19.313 RMB in staatlichen Institutionen und Unternehmen; 18.244 RMB in anderen Institutionen und Unternehmen; 11.283 RMB in kollektiven Betrieben) Mindestlöhne: 270 RMB (ca. 27,- Euro; in Teilbereichen der Provinz Jiangxi) bis 810 RMB (ca. 81,- Euro; in Shenzhen) im Monat (von Provinz zu Provinz unterschiedlich) Mindeststundenlöhne: 2,7 RMB (0,27 €) bis 7,9 RMB (Peking) Arbeitslosengeld: 337 bis 446 RMB ( 34,- bis 45,- Euro) im Monat (Peking; auch hier regionale Unterschiede) 3,6 Mio. Menschen in den Städten bekommen Arbeitslosengeld Grundsicherung/Sozialhilfe: 75 RMB (ca. 7,5 Euro) pro Person und Monat (Durchschnitt) 330 RMB pro Person und Monat in Guangzhou 22 Mio. Menschen in den Städten leben von Sozialhilfe Rentenalter: Frauen: 55 (Arbeiterinnen teilweise ab 50) Männer: 60 (Arbeiter teilweise ab 55) Tatsächliches durchschnittliches Rentenalter: 51,2 Jahre (Arbeits- und Sozialministerium) Rente: 705 RMB (ca. 70,- Euro) im Monat (Durchschnitt) Rentenempfänger: 43,5 Mio. Menschen Zahl der über 60-Jährigen: 134 Mio. Menschen (!) Sozialversicherung: 174,4 Mio. Menschen sind in der Rentenversicherung (130,8 Millionen Arbeiter und Angestellte; 43,5 Mio. Rentner) Anm.: siehe weiter oben: - von 758 Mio. Erwerbstätigen Beitrag: "Arbeitnehmer" zahlt 8 %, "Arbeitgeber" bis zu 24 % (Richtig ist, dass der Werktätige die Gesamtbeiträge durch seine Arbeitsleistung finanziert!- R.S.) 137 Mio. Menschen sind in der Krankenversicherung (99,5 Mio. Arbeiter und Angestellte; 37,5 Mio. Rentner) Beitrag: Arbeitnehmer zahlt 2 %, Arbeitgeber bis zu 10 % Anmerkung: Der Leser dürfte die falschen Worte-Begriffe selbst korrigieren. Diese falsche Begriffsbestimmung bzw. Anwendung findet sich bis in die chinesische Regierungsspitze (!) - R.S. 106,4 Mio. Erwerbstätige sind in der Arbeitslosenversicherung (- eine Minderheit) Arbeitnehmer zahlt 0,5 bis 1 %, Arbeitgeber 1 bis 2 % (- die chinesische Statistik hat sich auf den Kapitalismus eingestellt) Armut: 48 Mio. Arme (1978: 250 Mio.) mit einem Jahreseinkommen von unter 683 RMB (69,- Euro) - (Armutsgrenze) - (26 Mio. auf dem Lande, 22 Mio. in den Städten) Insgesamt müssen 120 bis 135 Mio. Menschen in China mit täglich weniger als 1 US$ auskommen. Reinhold Schramm |