Rund 20.000 entlassene Minenarbeiter im Nordosten Chinas haben ihre Unzufriedenheit über die nach ihrer Ansicht zu geringe Arbeitslosenhilfe mit gewalttätigen Protesten zum Ausdruck gebracht.
Dabei blockierten sie Straßen und warfen Fensterscheiben ein. Nachdem die Polizei der Lage Ende Februar in Yangjiazhangzi nicht Herr wurde, entsandte die Regierung nach Angaben örtlicher Behördenvertreter vom 3.4.2000 Soldaten. Ob jemand verletzt oder festgenommen wurde, war nicht bekannt. Die Molybdän-Mine in dem Ort wurde im November geschlossen, weil die Lager erschöpft waren. Das Metall wird für Legierungen in der Elektronik- und Luftfahrtindustrie verwendet. Es handelte sich um die größte Mine Chinas, in der kein Eisen abgebaut wird. Den entlassenen Arbeitern seien nach den Bestimmungen des Konkursrechts 560 Yuan (rund 135 Mark/67 Euro) für jedes Jahr Zugehörigkeit zum Betrieb angeboten worden. Sie forderten aber 1.250 Yuan (rund 300 Mark/150 Euro), da die Mine freiwillig geschlossen habe.
Gegenwärtig versuchten Vertreter der Bergleute und der Regierung, eine Lösung auszuhandeln. In China kommt es nach der Schließung unrentabler Fabriken häufig zu Protesten von Arbeitern. Im Südwesten Chinas blockierten 500 Bergleute am 1.2.2000 eine Bahnlinie zwischen Guiyang und Kunming. Sie wollten damit gegen die bevorstehende Entlassung von 40.000 Kumpeln protestieren, wie das Informationszentrum für Menschenrechte und Demokratische Bewegung mit Sitz in Hongkong am 3.4.2000 erklärte. Hunderte Polizisten hätten die Gleise rasch wieder geräumt.
Quelle: Partisan.net Nachrichten - http://www.partisan.net/inkurz.html
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