Der Kampf um Brukman - der Überfall in Jujuy: Wahlkampf

Die Unterstützung für die gewaltsam vertriebenen Brukman-ArbeiterInnen war massiv - rund 7000 Menschen, die in kurzer Zeit da waren, sich an der Demonstration beteiligten und das "Nachbarschafts-Camp" mit organisierten. (Ein Bericht beim argentinischen Indymedia: UNA COLUMNA DE 7 MIL PERSONAS LLEGA A BRUKMAN...).

Aber am selben Tag wurde ein Demonstrationszug der CTA in der Provinz Jujuy von der Polizei überfallen: Mindestens 15 Verletzte und 7 Festgenommene, darunter auch Leitungsmitglieder der regionalen CTA sind die Bilanz. Die CTA ruft zum provinzweiten Generalstreik auf: CTA Pressemitteilung (Link)

Und, ebenfalls am Montag gab der Journalistenverband eine aktuelle Dokumentation heraus, die nachwies, dass es über 250 Übergriffe der "Sicherheitskräfte" gegen Journalisten in diesem Jahr gegeben hat.

Polizeiliche Repression auch gegen die Belegschaft des krisengeschüttelten Flugzeugbetriebs Lapa und viele andere mehr, wie es ja auch erst vor kurzem den Angriff auf die ebenfallsselbstverwaltete Firma Zanon gegeben hatte.

Am kommenden Sonntag ist Wahl - und alle die alten Gesichter sind da, ein paar Neue auch (vor allem aus dem CTA Bereich, bzw von verschiedenen Strömungen unterstützt). Und sie mobilisieren ihren Anhang in den sozialen Organisationen, nicht zuletzt in den Gewerkschaften. (So werden Kandidaten der peronistischen Partei in der Regel von Gewerkschaftern der CGTA unterstützt - der berüchtigte Herr Rodriguez - der für Daimler Geld Gewerkschafter an die Militärs verpfiff - von der SMATA und dem Internationalen Metallarbeiterbund in vorderster Front der Unterstützer).

Diese Grossoffensive gegen alle Schattierungen der sozialen und politischen Bewegungen Argentiniens soll offensichtlich dreierlei bewirken:

• Demonstrieren, dass "der Staat" immer noch (oder wieder) stark ist, und mensch sich eine grundsätzliche Konfrontation gut überlegen muss - sprich: Einschüchterung.
• Die Tatsache ausnutzen, dass die radikalere Linke in bezug auf die Frage Wahlbeteiligung ziemlich zersplittert ist. In den letzten anderthalb Jahren haben sich die Tendenzen zur totalen Ablehnung abgeschwächt. Jetzt sollen die etwas "gemässigteren" Kräfte darüber belehrt werden, was geht und was nicht... sprich: Eingliederung
• Und schliesslich sollen die organisatorischen Bastionen der radikaleren Teile, vor allem der Erwerbslosen und der Belegschaften selbstverwalteter Betriebe etc weitgehend zerschlagen werden - alles mit dem Ziel, eine möglichst "normale" Wahl durchführen zu können.