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Updated: 18.12.2012 15:51
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Freiheit für die Inhaftierten von Caleta Olivia

Caleta Olivia ist eine kleine Stadt im Norden der Provinz Santa Cruz (Patagonien), die Provinz, aus der der jetzige argentinische Präsident Néstor Kirchner stammt. Er war auch Provinz-Gouverneur.

Die wichtigste Wirtschaftstätigkeit in Caleta Olivia war die Erdölförderung und deshalb hinterließ - ebenso wie in anderen Erdölgebieten - die Privatisierung der staatlichen YPF, die von Präsident Menem durchgeführt und von Kirchner als Gouverneur unterstützt wurde, tausende von Arbeitslosen.

Die privaten Erdölfirmen - etwa die spanische Repsol - haben aus dieser Privatisierung bedeutende Gewinne erlangt, während die Einwohner von Caleta Olivia immer ärmer geworden sind. Seit einiger Zeit sind die Erwerbslosen von Caleta Olivia eine Art Vorhut des Kampfes um "normale Arbeit": mit Autobahnsperrungen, Blockaden von Erdöltransporten und anderen Maßnahmen haben sie es geschafft, den Erdölfirmen die Schaffung von 1.000 neuen Arbeitsplätze in verschiedenen Sektoren abzutrotzen.

Das darf nicht zum Vorbild werden- weder für die privaten Erdölfirmen noch für die National- und Provinzregierungen. Deswegen haben sie eine wahre Hexenjagd angefangen. Ein lokaler Richter ordnete die Inhaftierung und die Vorladung der bekanntesten Anführer und Aktivisten dieses Kampfes an. Heute gibt es in der Stadt mindestens 44 gerichtlich Verfolgte und 10 Gefangene - alle wegen ihrer Beteiligung an den sozialen Kämpfen.

Die Verfolgungen in Caleta Olivia sind Teil einer Unterdrückungsoffensive der Kirchner Regierung: All jene, die sich nicht einbinden lassen, sondern weiter kämpfen, sollen kriminalisiert werden. Diese Strategie beinhaltet die polizeiliche Unterdrückung von Demonstrationen und Mobilisierungen der Arbeiter, tausende Fälle juristischer Verfolgung quer durchs Land und die Festnahme von vielen Aktivisten.

Am 26.Oktober 2004 sind drei inhaftierte Frauen in Caleta Olivia in den Hungerstreik getreten: Selva Sánchez, Elsa Orosco und Sandra Constancio - sowohl wegen der Haftbedingungen, denen sie unterworfen sind, als auch als Protest gegen die örtlichen Autoritäten, die eine Zusage, 250 Arbeitsplätze zu schaffen, nicht eingehalten haben.

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FREILASSUNG FÜR DIE IN CALETA OLIVIA INHAFTIERTEN ARBEITER

WEGEN KAMPF UM ARBEIT SIND SIE IM GEFÄNGNIS!

Caleta Olivia ist eine kleine Stadt im Norden der Provinz Santa Cruz, in Patagonien, woher der jetzige argentinische Präsident Néstor Kirchner stammt. Er war auch Gouverneur von Santa Cruz.

Die wichtigste Wirtschaftstätigkeit von Caleta Olivia ist die Erdölförderung und – ebenso wie in anderen Erölgebieten – hinterließ die Privatisierung von YPF, die durch Ex-Präsident Menem durchgeführt und von Kirchner als Gouverneur unterstützt wurde, tausende von Arbeitslosen. Zur gleichen Zeit haben die privaten Erdölfirmen – die spanische Repsol und andere europäische und nordamerikanische Firmen – Reichtümer mit dieser Privatisierung gewonnen, während die Einwohner von Caleta Olivia immer ärmer geworden sind.
In den letzten Zeiten sind die Arbeitslosen von Caleta Olivia die Avantgarde des Kampfes um „normale Arbeit“ gewesen: mit Autobahnsperrungen, Blockaden von Erdölbehältern und anderen Maßnahmen haben sie es geschafft, von den Erdölfirmen 1.000 Arbeitsplätze in verschiedenen Sektoren zu erhalten.

Dieses Vorbild war unakzeptabel für die privaten Erdölfirmen und die National- und Provinzregierungen. Deswegen haben sie eine wahre Hexenjagd angefangen. Ein lokaler Richter ordnete die Inhaftierung und die Vorladung der bekanntesten Anführer und Aktivisten dieses Kampfes an. Heute gibt es mehr als 44 gerichtlich Verfolgten und 10 Gefangene, unter ihnen Hugo
Iglesias – Mitglied der Nationalführung der Sozialistischen Arbeiterfront (FOS). Wegen Kampf um Arbeit sind sie im Gefängnis!

Das Geschehen von Caleta Olivia ist Teil von einer Unterdrückungsoffensive der Kirchner Regierung, um den anwachsenden Kampfprozess der Arbeiter und des unterdrückten Volkes, der in Argentinien gerade stattfindet, aufzuhalten. Diese Offensive umfasst eine polizeiliche Unterdrückung der Demonstrationen und Mobilisierungen der Arbeiter, tausende von gerichtlichen
Verfolgungen und die Festnahme von vielen Aktivisten. Zur selben Zeit sind die Mörder der letzten Militärdiktatur und die Verantwortlichen für die Privatisierung und den Zusammenbruch Argentiniens in Freiheit.

Kirchner verfolgt, nimmt fest und verurteilt diejenige, die für Arbeit, Lohn und Essen kämpfen.

In Anbetracht dieser Tatsachen wollen wir eine internationale Kampagne starten. Alle Gewerkschaftsorganisationen, sozialistischen und sozialdemokratischen Parteien müssen diese Angriffe zurückweisen und die sofortige Freilassung der inhaftierten Arbeiter von Caleta Olivia bei der argentinischen Regierung Kirchner fordern.

Text für den Antrag

An den Präsident der Argentinischen Nation, Dr. Néstor Kirchner
An den Gouverneur der Provinz von Santa Cruz, Dr. Sergio Edgardo Acevedo
An das Richters des Amtgerichts Caleta Olivia, Dr. Marcelo Martín Bailaque

Wir protestieren gegen die Kriminalisierung der sozialen Forderungen in Argentinien.

Folglich fordern wir die sofortige Freilassung der Arbeiter von Caleta Olivia und die Einstellung sämtlicher Prozesse gegen die Arbeiter, die inhaftiert sind wegen ihrer Forderung nach Arbeit.

 


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