Afghanischer Frauenverband fordert Volksaufstand gegen Taliban

Islamabad (dpa) - Der afghanische Exil-Frauenverband RAWA hat die USA vor einer Unterstützung früherer Mudschaheddin gewarnt. Nur ein Volksaufstand könne die inneren und äußeren Feinde Afghanistans besiegen, sagte Saima Karim vom "Revolutionären Frauenverband" in Peshawar in Pakistan der Sonntagsausgabe der Zeitung "Dawn".

Die Mudschaheddin hätten Afghanistan durch ihren Bürgerkrieg bis 1994 schon in Schutt und Asche gelegt und wollten sich nun wieder einmischen, sagte Karim. Die Nordallianz und andere Mudschaheddin hatten den USA Hilfe im Kampf gegen die Taliban angeboten.

Karim kritisierte auch die USA und sprach wegen der seit zwei Wochen andauernden Luftangriffe von einer Aggression gegen ihr Land. Kinder, Frauen und Männer seien durch diese Angriffe getötet worden, sagte Karim.

"Bis gestern haben die USA und ihre Verbündeten ohne die geringste Rücksicht auf das Schicksal der Demokratie in Afghanistan die Politik der fundamentalistischen Gotteskrieger unterstützt, heute schärfen sie das Schwert der Nordallianz", fügte Karim hinzu.

Die Mudschaheddin hatten von 1979 bis 1989 mit massiver Hilfe aus dem Westen die sowjetischen Besatzungstruppen in Afghanistan bekämpft. Von 1992 bis 1994 lieferten sich die Mudschaheddin einen Kampf um die Macht, bei dem zehntausende Zivilisten getötet wurden. Von 1994 an eroberten die Taliban mit Hilfe Pakistans und zumindest mit Duldung der USA fast ganz Afghanistan.

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