express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 8 /03

Editorial

Nach einem - wettermäßig - großartigen Sommer melden wir uns zurück und beklagen das Sommertief namens Michael, dem zur Gesundheitsreform der Großen Koalition nichts Besseres einfällt, als zusammen mit Dieter Hundt burgfriedensmäßig daran Kritik zu üben und (noch) mehr Wettbewerb zu fordern, natürlich solidarischen. Und genau während wir in Druck gehen, steht die IG Metall unter demselben, weshalb wir darüber hier auch nicht berichten können, sondern auf die nächste Ausgabe vertrösten müssen.

Dafür haben wir einen bescheidenen Beitrag zum halb(ver)bildungs- und verschwörungstheoretischen Jahrestagswettbewerb (100 Jahre Adorno, 30 Jahre Putsch in Chile oder zwei Jahre Anschläge in den USA) - frei nach dem Motto: Sag mir, wessen Du am 11.9. gedenkst, und ich sag Dir, wo Du stehst -, der zugleich ein bildungspolitischer Auftrag an unsere LeserInnen ist: Wir erinnern hiermit an Hans-Jürgen Hammerschmidt, der am 11. September 67 Jahre alt geworden wäre.

Daneben berichten wir diesmal über Hartz 4, führen die Debatte zu einem vergangenen und ausgetauschten 17. Juni fort und lassen Streikende aus dem Osten zu Wort kommen.

Neben den fielen kleinen Vehlern in der ledzten Ausgahbe, die uns natürlich auch leid tun, wollen wir hiermit zwei große Schnitzer korrigieren: In dem Artikel »Zwischengruppenhistorie« von Bernd Gehrke musste es auf Seite 15 heißen: Es gelang, ein illegales Gruppen-Netz aufzubauen, das seine Schwerpunkte in Berlin und im mitteldeutschen Industrierevier besaß. Und in dem Kommentar zum 17. Juni von Bernd Gehrke auf der gleichen Seite hätte es heißen müssen: Gerade wegen seiner freiheitlichen Spur in der Geschichte steht der basisdemokratische Sozialismus aber auch in einer besonderen Pflicht gegenüber sich selbst wie gegenüber dem Aufbruch einer neuen globalisierungs- und kapitalismuskritischen Generation.
Außerdem muss es in der FN1 des Artikels zum CTV-Wahlbetrug in Venezuela heißen: »Es wurden nur 48 Prozent des Wahlergebnisses vorgelegt, es gab fehlende Urnen, nicht berechtigte und abgewiesene WählerInnen etc.«