express, Zeitschrift für sozialistische Betriebs- und Gewerkschaftsarbeit, 6-7/03

Editorial

 

Statt klarer Worte


Eiszeit heißt jetzt »Sommer-Zeit«, und dabei ist selbiger möglicherweise nicht nur in der Pause, sondern bereits völlig von dannen, oh Graus, Kälte, Nässe.

Doch immerhin: Der Euro bewährt sich. Endlich einmal nicht nur Tauschwert in rauhen Mengen, bloßer Be-sitz, schnödes flüchtiges Äquivalent, nein: allzu vernachlässigte Gebrauchswerteigenschaften scheinen an ihm auf und sich in der auf allen Feldern reformierten Republik durchzusetzen. Teilhabe für alle! Volkssport-line »am-Schein-schnüffeln«, mit eindeutigem Trend zu kleineren Noten. 90 Prozent der Scheinchen weiß bekrümelt - na bitte, uns geht's doch gold. Geld ist genug da - wer hat noch nicht? Vernachlässigbare Min-derheiten, wie immer.
Vielleicht könnte eine neue Legalize-it-campaign Eichels Säckelchen füllen? Eine in ihren staatshaushalteri-schen Dimensionen noch lange nicht ausgereizte Idee, aber welcher Verrückte kommt denn schon auf so was - steht bestimmt unter Drogen. Oder geht aufs WC im höchsten legislativen Gremium des Landes.

Soweit auch unsereins zum anstehenden Sommerloch und den Themen, die das Herz des fröhlichen Marxi-sten vergnügen. Von wegen: Kritik der Religion erledigt, oder wie war das mit dem Opium?

Mit den ernsteren Formen saurer Gurken verwöhnen wir Eure Leserschaft durch eine - den Umständen angepasst - völlig aufgeblähte 24-seitige Strandlektüre... So fett gab's den express seit Jahrzehnten nicht mehr. Doch dazu sparen wir uns hier die Worte, worum es geht, könnt Ihr Euch schon denken, der Rest steht in den Vorspännen. Lest, Lest, Lest, und es werden Euch die Augen auf- und übergehen.
Dafür versprechen wir, dass Ihr von uns bis Ende August nichts mehr hört und seht. Aber das geht nach Lage der Dinge schon aus technischen Gründen nicht, natürlich wegen des Kapitalismus, hier in Gestalt der Telekom, die uns wöchentlich neue Anlagen zur Verfügung stellt, die maximal 1 Stunde funktionieren. Wir zahlen nix!

Erreichen könnt Ihr uns telephonisch über TIE (069-88 50 07) oder per email (s. Impressum) oder privat.

Zum Schluss noch herzliche Glückwünsche an Detlev Hensche, einer der großen Vor-ver.dianer, zu seinem Austritt aus der EsPeDe. »Ein kleiner Schritt für die Menschheit, ein großer für einen Sozialdemokraten!« Alles Gute, auch uns allen, für die Zeit danach.