WSF in Porto Alegre 2005: Erklärung
der Versammlungen der Sozialen Bewegungen
Am Ende der Sozialforen kommen für gewöhnlich
all jene, die an gemeinsamen politischen Kampagnen interessiert sind,
zu einer „Versammlung der sozialen Bewegungen“ zusammen, um
eine gemeinsame Erklärung zu verabschieden. Zuvor setzen sich Aktive
aus den unterschiedlichsten Netzwerken und Arbeitsgebieten zusammen, um
aus den Arbeitsergebnissen ihrer Veranstaltungen auf dem Forum einen gemeinsamen
Entwurf zu erarbeiten. So auch in diesem Jahr auf dem Weltforum in Porto
Alegre. Wir dokumentieren im folgenden die dort von der „Versammlung
der sozialen Bewegungen“ am 31. Januar verabschiedete Erklärung.
In der Spanischen
Fassung siehe weiter unten.
In der deutschen Übersetzung von Wolfgang
Pomrehn:
Aufruf der Sozialen Bewegungen zur Mobilisierung
gegen Krieg, Neoliberalismus, Ausbeutung und Ausgrenzung – für
die andere mögliche Welt
Wir vertreten soziale Bewegungen, die sich im Rahmen des
V. Weltsozialforums (WSF) getroffen haben. Die massive und plurale Beteiligung
am Forum gibt uns die Möglichkeit und legt uns zugleich die Verantwortung
auf, unsere Kampagnen und Mobilisierungen zu vergrößern und
zu verbessern, um um unsere Kämpfe zu verstärken und auszuweiten.
Vor vier Jahren zerstörte der kollektive Ausruf, daß eine andere
Welt möglich ist, die Lüge, daß die Vorherrschaft des
Neoliberalismus genauso unvermeidlich ist, wie die „Normalität“
des Krieges, der sozialen Ungleichheit, des Rassismus, der Kasten, des
Patriarchats, des Imperialismus und der Umweltzerstörung. In dem
Maße, wie die Völker sich diese Wahrheit zu Eigen machen, wird
ihre Kraft unaufhaltsam, materialisiert sie sich in konkreten Forderungen,
Vorschlägen und Taten des Widerstandes.
Das Neue an unserer Epoche ist die Explosion und die Ausweitung der sozialen
Bewegungen auf allen Kontinenten und ihre Fähigkeit, in ihrer Vielfältigkeit
neue Konvergenzen und gemeinsame Aktionen auf globalen Niveau zu organisieren.
In diesem Rahmen gehen in allen Winkeln der Erde dutzende von Millionen
Männer und Frauen gegen den Krieg gegen den Irak und gegen die von
Bush angeführte Invasion auf die Straße. Die Gipfel der G8,
der Welthandelsorganisation (WTO), des Internationalen Währungsfonds
(IWF) und der Weltbank, auf denen einige wenige meinen, für alle
entscheiden zu können, werden durch die Aktionen der sozialen Bewegungen
in Frage gestellt und delegitimiert. Die Volkskämpfe für die
Verteidigung der Umwelt, der Rechte der Völker und des Gemeineigentums
und gegen seine Privatisierung, wie in Bolivien, Uruguay und anderen Ländern,
zeigen, daß es möglich ist, die Vorherrschaft des Neoliberalismus
in eine Krise zu stürzen. Sie eröffnen uns einen neuen Raum
für politische und soziale Kämpfe.
Der Neoliberalismus ist unfähig, der Menschheit eine Zukunft in Würde
und Demokratie anzubieten. Trotzdem ergreift er heute die Initiative und
antwortet auf seine Legitimationskrise mit Gewalt, Militarisierung, Unterdrückung,
Kriminalisierung der sozialen Kämpfe, politischem Autoritarismus
und ideologischer Reaktion. Millionen Männer und Frauen leiden jeden
Tag. Wir wollen an dieser Stelle an den Krieg im Kongo erinnern, der bereits
vier Millionen Opfer gefordert hat. Wegen all dem ist eine andere Welt
nicht nur möglich, sondern auch dringend notwendig.
Im Bewußtsein, daß unser Weg ein langer ist, rufen wir alle
Bewegungen der Welt auf, für den Frieden, die sozialen und demokratischen
Menschenrechte, das Recht der Völker selbst über ihr Schicksal
zu bestimmen und die sofortige Streichung der Auslandsschulden der Länder
des Südens zu kämpfen.
Aktionsplan
•Wir rufen alle Organisationen und sozialen Bewegungen
auf dem Weltsozialforum und jene, die nicht in Porto Alegre sein konnten,
auf, gemeinsam an einer Kampagne für die sofortige und bedingungslose
Streichung der illegitimen Auslandsschulden der Länder des Südens
zu arbeiten, beginnend mit den vom Tsunami betroffenen und anderen Staaten,
die in den letzten Monaten von schrecklichen Katastrofen und Krisen getroffen
wurden.
Wir unterstützen die sozialen Bewegungen, die sich angesichts der
historischen, sozialen und ökologischen Schulden zu Gläubigern
erklären. Wir fordern die internationale Anerkennung dieser Schulden,
um ihr weiteres Anwachsen aufzuhalten, die Wiederherstellung unserer Ökosysteme
sowie die Entschädigung unserer Völker. Wir fordern das Ende
aller Projekte und „Verträge der Integration“, die nur
der Plünderung der Ressourcen der Länder des Südens dienen.
Wir unterstützen schließlich die Forderung der sozialen Bewegungen
der Bauern und Fischer in den vom Tsunami betroffenen Gebieten, die verlangen,
daß die Mittel für Soforthilfe und Wiederaufbau von den lokalen
Gemeinschaften verwaltet werden, um neue Schulden, Kolonialisierung und
Militarisierung zu vermeiden.
•Nach zwei Jahren der Invasion im Irak ist die internationale Opposition
gegen den Krieg größer denn je. Für die Bewegung gegen
den Krieg ist es daher an der Zeit, ihre Aktionen zu verstärken und
keinen Schritt zurück zu machen.
Wir fordern das Ende der Besatzung des Iraks. Wir fordern, daß die
USA mit ihren Drohungen gegen den Iran, Venezuela und andere Länder
aufhört. Wir verpflichten uns, mehr Kontakte zu den Anti-Besatzungskräften
im Irak und im Nahen Osten aufzubauen. Wir verstärken unsere Kampagnen
gegen die transnationalen Unternehmen, die in die Besatzung verwickelt
sind. Wir helfen Soldaten,die sich weigern, am Krieg teilzunehmen, und
wir verteidigen die Aktivisten, die wegen ihrer Gegnerschaft zum Krieg
verfolgt werden.
Wir rufen die Bewegungen auf, für den 19. März zu mobilisieren,
um einen großen internationalen Aktionstag abzuhalten und den Abzug
der Besatzungstruppen aus dem Irak zu fordern. Nie wieder Krieg!
•Wir unterstützen alle Kampagnen für Abrüstung und
Demilitarisierung, einschließlich der Kampagne gegen die US-Militärbasen
in aller Welt, die Kampagnen für nukleare Abrüstung, für
die Kontrolle des Waffenhandels und für die Kürzungen des Militärhaushaltes.
•Unter dem Vorwand des „Freihandels“ schreitet der neoliberale
Kapitalismus mit der Schwächung der Staaten fort, mit der Deregulierung
der Ökonomien und mir der „Legalisierung“ der Privilegien
der transnationalen Konzerne mittels der Freihandelsabkommen. Nach dem
Scheitern des Panamerikanisches Freihandelsabkommen ALCA aufgrund des
öffentlichen Drucks wird nun versucht, die zentralamerikanischen
Staaten sowie andere Länder zur Unterzeichnung bilateraler Freihandelsabkommen
zu verpflichten, die die Völker zurückweisen. Gleichzeitig soll
in Europa mit der EU-Bolkestein-Initiative (1)
die komplette Privatisierung der öffentlichen Dienste durchgesetzt
werden. In diesem Zusammenhang rufen wir alle auf sich an den Mobilisierungen
für die globale Aktionswoche gegen die WTO vom 10 bis zum 17. April,
für den Gipfel der Völker der Amerikas (2)
im November in Mar del Plata, Argentinien, und gegen das VI. Ministertreffen
der WTO im Dezember in Hongkong zu beteiligen.
•Wir unterstützen den Weltmarsch der Frauen (3)
der eine neue Kampagne globaler feministischer Aktionen umsetzt, startend
am 8. März in Sao Paolo und endend am 17. Oktober in Burkina Faso,
mit dem dieses Netzwerk seine Verbundenheit mit dem Kampf gegen Neoliberalismus,
Patriarchat, Ausgrenzung und Dominanz bestätigt. Wir rufen alle Bewegungen
auf, in diesem Zeitraum feministische Aktionen gegen Freihandel, Militarisierung
und den Handel mit Frauen sowie für die freie Selbstbestimmung über
Nahrungsmittel (4, Nahrungsmittelsouveränität)
zu organisieren.
•Wir unterstützen die Anstrengungen der Bewegungen und Organisationen
die den Kampf für die Würde, Gerechtigkeit, Gleichheit und Menschenrechte
fördern, insbesondere für die Dalits (5),
Menschen afrikanischer Abstammung, indigenen Völker, Romas, Burakumins
(6) und die bedrückten
Teile der Gesellschaft.
•Wir rufen auf zu einer Massenmobilisierung gegen den G-8-Gipfel
vom 2. bis zum 8. Juli in Schottland. Wir werden dort in Edinburgh und
Gloneagles auf die Straße gehen und am Gegengipfel teilnehmen. Wir
fordern, daß die Armut zur Geschichte wird, der Krieg gestoppt,
die Schulden gestrichen und weltweit eine Abgabe auf finanzielle Transaktionen
zur Finanzierung der Entwicklung eingeführt wird.
•Wir kämpfen für das universelle Recht auf eine ausreichende
und gesunde Ernährung. Wir kämpfen für das Recht der Völker,
der Nationen und der Bauern ihre Nahrungsmittel selbst zu produzieren.
Wir protestieren gegen die Exportsubventionen,die die Märkte der
ländlichen Gemeinden zerstören. Das Dumping von Agrarüberschüssen
muß aufhören.
Wir lehnen genetisch veränderte Nahrungsmittel ab, weil sie nicht
nur unsere Gesundheit und Umwelt gefährden, sondern weil sie darüber
hinaus ein Mittel zur Kontrolle der Märkte durch fünf transnationale
Konzerne sind. Wir lehnen in diesem Zusammanhang Patente auf Lebensformen
egal welcher Art ab, insbesondere solche auf Samen, mit denen sie (die
transnationalen Konzerne) sich unsere Ressourcen und das mit ihnen verbundene
Wissen aneignen.
Wir fordern eine Agrarreform, das heißt eine Politik, die den Zugriff
der Bauern auf das Land und dadurch eine Gesunde und ausreichende Ernährung
garantiert und verhindert, daß das Land in den Händen von Großgrundbesitzern
und transnationalen Konzernen konzentriert wird.
Wir fordern eine Ende der Aktionen gegen die Bauern in aller Welt, ihre
sofortige Befreiung sowie der der politischen Gefangenen aus ihren Reihen
und eine Ende der Militarisierung der ländlichen Gebiete.
Wir unterstützen die nachhaltige Produktion, die auf dem Erhalt der
natürlichen Ressourcen, Boden, Wasser, Wald, Luft, biologische Vielfalt
und so weiter basieren. Wir unterstützen die organische Produktion.
In diesem Zusammenhang rufen wir am Weltbauerntag, dem 17. April, und
am Jahrestag von Lee (7), dem
10. September, zu Aktionen gegen die WTO auf.
•Wir unterstützen die Kampagnen und Kämpfe zur Verteidigung
des Gemeinguts Wasser gegen Privatisierung sowie dafür, daß
der Zugriff auf Trinkwasser als Menschenrecht anerkannt wird. In diesem
Zusammenhang unterstützen wir die Kampagne „Nein zu Suez in
Lateinamerika“ (8) und
laden dazu ein, sich am internationalen Forum vom 18. bis zum 20. März
in Genf zu beteiligen.
•Wir stellen fest, daß wir ein Bündnis zwischen den sozialen
Bewegungen und Netzwerken für einen „Weltweiten Klimavertrag:
Eine solare Welt ist möglich“ brauchen. Die Energie ist Gemeingut,
auf das jeder Anspruch hat. Der Kampf gegen die Armut und den Klimawandel
fordern daher, daß die erneuerbare Energie zu den Prioritäten
der Kampagnen und Initiativen der sozialen Bewegungen gehört. Wir
unterstützen daher den internationalen Klima-Marsch im November.
•Die „soziale Verantwortung der transnationalen Konzerne“
hat nicht zu einem Ende der Mißbräuche und Verbrechen dieser
Unternehmen geführt und muß daher ernsthaft in Frage gestellt
werden. Die Bewegungen arbeiten gemeinsam daran, den transnationalen Konzerne
die Macht zu nehmen und ihre Mißbräuche und Verbrechen zu beenden.
Die lokalen Gemeinschaften müssen die Freiheit haben, sich, ihre
Umwelt und die Gesellschaft gegen die Dominanz der transnationalen Konzerne
zu schützen.
•Wir unterstützen die Kampagnen gegen transnationale Konzerne,
die soziale und gewerkschaftliche Menschenrechte verletzen, wie Nestlé
und Coca-Cola in Kolumbien und Pepsi und Coca-Cola in Indien.
•Wir unterstützen den Kampf des palästinensischen Volkes
für seine fundamentalen und nationalen Rechte, einschließlich
des Rechts auf Rückkehr (der Flüchtlinge, d. Übers.), wie
es im Völkerrecht und den Resolutionen der UNO verankert ist.
Wir fordern die internationale Gemeinschaft und die Regierungen auf, politische
und ökonomische Sanktionen gegen Israel zu verhängen, einschließlich
eines Waffenembargos. Wir rufen die sozialen Bewegungen auf, ebenfalls
für den Abzug von Investitionen und einen Boykott zu mobilisieren.
Diese Anstrengungen haben zum Ziel, Israel dazu zu bringen, die internationalen
Resolutionen umzusetzen und die Meinung des Internationalen Gerichtshofes
zu respektieren, indem es den Bau der illegalen Appartheidsmauer stoppt,
sie abreißt und die Besetzung beendet.
Wir unterstützen die israelischen Friedensaktivisten und die Refusniks
(9) in ihrem Kampf gegen die
Besatzung.
•Wir verurteilen die ungerechte Blockade Kubas und verlangen einen
fairen Prozeß für die fünf in den USA inhaftierten Kubaner
(10). Genauso fordern wir den
sofortigen Abzug der ausländischen Truppe aus Haiti.
•Wir anerkennen die Vielfalt der sexuellen Option als einen Ausdruck
einer alternativen Welt und verurteilen ihre Kommerzialisierung. Die Bewegungen
verprlichten sich, am Kampf gegen der Ausgrenzung aufgrund von Indentität,
Geschlecht oder Homophobie teilzunehmen. Wir vereinen unsere Stimmen gegen
jede Form der Kommerzialisierung des Körpers, der Frauen sowie der
Schwulen, Lesben, Bi- und Transsexuellen.
•Wir unterstützen den Aufbau eines globalen Netzes der sozialen
Bewegungen, die sich der Verteidigung der Migranten, Flüchtlinge
und Vertriebenen widmen. Der Neoliberalismus und die Politik des „Krieges
gegen den Terrorismus“ führen zu einer zunehmenden Kriminalisierung
der Migranten, der Militarisierung der Grenzen, der Illegalisierung und
der Verfügbarkeit billiger Arbeitskraft. Wir unterstützen daher
die Kampagne für die Ratifizierung der UN-Konvention zum Schutz der
Rechte der Migranten, die keine einzige Regierung im Norden akzeptieren
will. Wir unterstützen außerdem die Kampagne für die Einrichtung
einer unabhängigen Instanz, die Regierungen bestraft, welche die
Genfer Flüchtlingskonvention oder die Rechte der Migranten mißachten.
•Wir unterstützen die Kampagnen und Kämpfe für die
Rechte der Kinder, gegen wirtschaftliche und sexuelle Ausbeutung, gegen
Menschenhandel mit Kindern und gegen Sextourismus.
•Wir unterstützen den Aufruf der Ausgeschlossenen, der „Menschen
ohne Stimme“, eine Kampagne der aktiven Solidarität zu entwickeln
und einen globalen Marsch anzustoßen, auf dem die Bedrückten
und Ausgeschlossenen des Planeten ihre Stimme erheben um sich das Recht
auf ein Leben in Würde zu erobern.
•Vom 14. bis zum 16. September werden in der Generalversammlung
der UNO die Regierungschefs aus aller Welt über die Reform der Vereinten
Nationen beschließen und ihre Entscheidungen für die Überwindung
der Armut überprüfen. Gleichzeitig sind sie die Hauptverantwortlichen
für den kritischen Zustand, in dem sich die Menschheit befindet.
Wir unterstützen daher den Aufruf internationaler Netzwerke, am 10.
September weltweit für eine demokratische neue Weltordnung, gegen
Armut und Krieg auf die Straße zu gehen.
•Wir unterstützen den Aufruf für eine Mobilisierung am
17. November, den internationalen Tag der Studenten, um die öffentliche
Bildung zu verteidigen, gegen ihre Privatisierung und Übernahme durch
transnationale Unternehmen (contra la transnacionalizacion).
•In Solidarität mit Venezuela ruft die Jugend der Welt zur
Teilnahme an den 14. Weltfestspielen der Jugend und der Studenten in Venezuela
vom 7. bis zum 15. August auf.
•Kommunikation ist ein grundlegendes Menschenrecht. Wir unterstützen
daher den Aufruf zur Mobilisierung im Rahmen des Weltgipfels der Gesellschaft
für Kommunikation in Tunis vom 16. bis zum 18. November. Wir unterstützen
den Ruf nach einer starken internationalen Konvention über die Kulturelle
Vielfalt und wir widersetzen uns der Kommerzialisierung von Information
und Kommunikation durch die WTO.
•Wir unterstützen soziale Wirtschaftsformen als einen konkreten
Ausdruck einer gerechten, solidarischen, demokratischen und auf Gleichheit
basierenden Entwicklung.
•In Verteidigung der öffentlichen Gesundheit und gegen ihre
Privatisierung rufen wir alle Völker der Welt zu einem permanenten
Kampf auf. Wir rufen auf zu einer Mobilisierung im Rahmen der Generalversammlung
zur Verteidigung der Gesundheit der Völker in Cuenca, Peru, im Jahre
2005 und zu einem Weltforum der Gesundheit im Rahmen des Weltsozialforums
2007 in Afrika.
Dies ist nur ein kleiner Ausschnitt der sozialen Bewegung im Kampf.
Globalisieren wir den Kampf, Globalisieren wir die Hoffnung!
Redaktionelle Fußnoten:
(1) Richtlinienentwurf der EU-Kommission für den
Dienstleistungssektor, der derzeit in der Diskussion ist. Besonders umstritten
ist die Regelung, die jeweiligen gesetzlichen Bestimmungen des Herkunftslandes
des anbietenden Unternehmens gelten zu lassen.
(2) Treffen der Staats- und Regierungschefs aus Nord-
und Südamerika, sowie Gegengipfel.
(3) Internationales Netzwerk von Frauenorganisationen.
Die Idee wurde Mitte der 1990er nach einem erfolgreichen „Frauenmarsch
gegen Armut“ in der kanadischen Provinz Quebec geboren. Heute beteiligen
sich an den Kampagnen, die sich gegen Armut und alle Formen von Gewalt
gegen Frauen richten, Organisationen in 140 Ländern. www.marchemondiale.org
(4) Diese Forderung richtet sich vor allem gegen die
Zerstörung lokaler Märkte durch billige Importe zum Beispiel
aus der EU, die ihre Agrarprodukte subventioniert, und gegen die zunehmende
Kontrolle von Saatgut-Multis über den Anbau der Bauern.
(5) „Unberührbare“ oder Kastenlose
in Südasien. www.dalits.org
(6) Nachfahren einer Kaste von Ausgestoßenen
in Japan, die noch heute diskriminiert werden. Betroffen sind etwa drei
Millionen Menschen in zirka 6000 Dörfern. http://blhrri.org
(7) Lee Kyong-hae war einer der Anführer der südkoreanischen
Bauernorganisation. Am 10. September 2003 nahm er sich im mexikanischen
Cancún im Rahmen einer Demonstration gegen die Ministertagung der
WTO Selbstmord aus Protest gegen die Zerstörung bäuerlicher
Existenzen durch den Abbau von Schutzzöllen und staatlichen Unterstützungsmaßnahmen
im Rahmen der WTO-Verträge das Leben. http://www.attac.de/cancun/bericht-thomas-1109
(8) Französischer Wasser-Multi, der in Lateinamerika
einer der wichtigsten Profiteure der Privatisierungspolitik ist. Gemeint
ist das 2. Alternative Weltwasserforum. http://www.fame2005.org/rubrique.php3?id_rubrique=22
(9) Israelische Soldaten, die den Einsatz in den besetzten
Gebieten verweigern.
(10) Gemeint sind die Miami Five, die terroristische
Organisationen von Exilkubanern ausgeforscht und geplante Anschläge
aufgedeckt haben und deswegen in den USA mit hohen Haftstrafen bedroht
werden.
(Übersetzung aus dem Spanischen, sowie Fußnoten: Wolfgang Pomrehn)
PORTO ALEGRE – 31 ENERO 2005
LLAMAMIENTO DE LOS MOVIMIENTOS
SOCIALES A LA MOVILIZACIÓN CONTRA LA GUERRA, EL NEOLIBERALISMO,
LA EXPLOTACIÓN Y EXCLUSIÓN POR OTRO MUNDO POSIBLE
Somos movimientos sociales reunidos en el marco del V Foro
Social Mundial. El gran éxito de partecipacion, plural y masiva,
al FSM, nos da la posibilidad y la responsabilidad de hacer más
y mejor nuestras campañas y movilizaciones, para extender y fortalecer
nuestras luchas.
Hace cuatro años el grito colectivo y global que
OTRO MUNDO ES POSIBLE rompió la mentira que la dominación
neoliberal es inevitable, asi como de la “normalidad” de la
guerra, de la desigualdad social, del racismo, de las castas, del patriarcado,
del imperialismo y de la destrucción del medio ambiente. En la
medida que los pueblos se apropian de esta verdad, su fuerza se hace incontenible
y se va materializando en hechos concretos de resistencia, reivindicación
y propuesta.
Por ello lo nuevo de nuestra epoca es el estallido y la
extensión de los movimientos sociales en todos los continentes
y su capacidad de construir en la diversidad nuevas convergencias y acciones
comunes a nivel global.
En ese marco, decenas de millones de hombres y mujeres se
movilizaron en todos los rincones del mundo por la paz, contra la guerra
y la invasión encabezada por Bush contra Iraq. Las cumbres como
el G8 y la OMC, el FMI y el Banco Mundial, donde pocos pretenden decidir
por todos y todas, quedaron cuestionadas y deslegitimadas por la acción
de los movimientos sociales. Las luchas populares en defensa de la naturaleza,
de los derechos de los pueblos y de los bienes comunes, contra su privatización,
como las de Bolivia, Uruguay y otros pueblos, demostraron la posibilidad
de poner en crisis la dominación neoliberal. Se nos abrieron nuevos
espacios de lucha política y social.
El neoliberalismo es incapaz de ofrecer un futuro digno y democrático
a la humanidad. Sin embargo, hoy día retoma la iniciativa respondiendo
a su crisis de legitimidad con la fuerza, la militarización, la
represión, la criminalizacion de la las luchas sociales, el autoritarismo
político y la reacción ideológica. Millones de hombres
y mujeres estan sufriendo cada dia. Queremos aqui recordar la guerra en
el Congo que ya causo cuatro millones de victimas. Por todo eso, otro
mundo no solamente es posible, sino necesario y urgente.
Concientes que nuestro camino es aun largo, llamamos a todos
los movimientos del mundo a luchar por la paz, los derechos humanos, sociales
y democraticos, el derecho de los pueblos de decidir su destino y la cancelacion
inmediata de la deuda externa de los paises del Sur, a partir de la AGENDA
que compartimos en el marco del V Foro Social Mundial:
AGENDA DE LUCHA
– Llamamos a todas las organizaciones y movimientos
sociales participantes en el Foro Social Mundial y a aquellas que no pudieron
estar en Porto Alegre, para trabajar juntos una campaña por la
INMEDIATA e INCONDICIONAL CANCELACIÓN DE LA DEUDA externa y ilegitima
de los países del Sur, comenzando con los países víctimas
del tsunami y otros que han sufrido terribles desastres y crisis en los
meses recientes.
Apoyamos a los Movimientos Sociales del Sur que se declararen ACREEDORES
de las deudas históricas, sociales y ecológicas. Exigimos
el reconocimiento internacional de estas deudas para detener su incremento,
y la restauración de nuestros ecosistemas y el resarcimiento a
los pueblos. Exigimos cesar la ejecucion de proyectos y “acuerdos
de integracion” que faciliten el saqueo de recursos naturales en
los paises del Sur.
Apoyamos la exigencia de los Movimientos Sociales de campesinos y pescadores
de las areas afectadas por el Tsunami a fin de que los recursos para la
emergencia y rehabilitacion sean administradas directamente por las comunidades
locales y asi evitar nuevas deudas, colonizacion y militarizacion.
– A dos anos de la invasion a Iraq la oposicion global
a la guerra es mas grande que nunca. Para el movimiento contra la guerra
es tiempo de aumentar las acciones y no hechar marcha atras.
Exigimos el fin de la ocupacion de Iraq. Exigimos que EE.UU. terminen
de amenazar a Iran, a Venezuela y a otros paises. Nos comprometemos a
establecer mas contactos con las fuerzas anti-ocupacion en Iraq y Oriente
Medio. Reforzaremos nuestras campanas contra las transnacionales implicadas
en la ocupacion, apoyamos a los militares que rechazan la partecipacion
en la guerra y defendemos los activistas perseguidos por estar contra
la guerra.
Llamamos a los movimientos a movilizarse el 19 de marzo en un gran dia
de accion global para exigir el retiro de las tropas de ocupacion de Iraq.
No mas guerras!
– Apoyamos todas las campanas para el desarme y la
desmilitarizacion, incluso la campana contra las bases militares de EE.UU.
en el mundo, las campanas por el desarme nuclear, por el control del comercio
de las armas y por cortar el gasto militar.
– Bajo la excusa del “Libre Comercio”
el capitalismo neoliberal avanza en el debilitamiento de los Estados,
la desregulación de las economías y en la “legalización”
de privilegios para las corporaciones transnacionales a través
de los Tratados de Libre Comercio (TLCs). Fracasado el ALCA por la presion
popular, ahora se obliga a Centroamérica y otros países
a suscribir Tratados de Libre Comercio bilaterales que los pueblos rechazamos.
En Europa la directiva Bolkestein de la UE quiere imponer la privatizacion
completa de los servicios publicos. En este marco llamamos a todas y todos
a movilizarnos durante las Jornadas de Acción Global, del 10 al
17 Abril, en la Cumbre de los Pueblos de las Américas, en Mar del
Plata, Argentina, en Noviembre 2005; y frente a la VI Reunión Ministerial
de la Organización Mundial del Comercio, en Hong Kong, en Diciembre
2005.
– Apoyamos la Marcha mundial de las mujeres quienes
realizan una nueva campana de acciones feministas globales, recorriendo
el mundo partiendo de Sao Paulo el 8 de marzo y finalizando el 17 de octubre
en Burkina Faso, para reafirmar su compromiso en la lucha contra el neoliberalismo,
el patriarcado, la exlcusion y la dominacion. Convocamos a todos los movimientos
a construir en ese periodo acciones feministas contra el libre comercio,
el trafico sexual, la militarizacion y por la soberania alimentaria.
– Apoyamos los esfuerzos de movimientos sociales
y organizaciones que promueven la lucha por la dignidad, la justicia,
la igualdad y los derechos humanos, especialmente los de los Dalits, Afro-descendentes,
pueblos indigenas, romas, burakumins y los mas oprimidos y reprimidos
sectores de la sociedad.
– Llamamos a la movilizacion de masas contra la cumbre
del G8 en Escocia del 2 al 8 de julio. Iremos a las calles y parteciparemos
en la contra-cumbre en Edinburgo y Gloneagles. Exigimos: que la pobreza
pase a la historia, que paren la guerra, cancelen la deuda e impongan
un impuesto global a las transacciones financieras para financiar el desarrollo.
– Luchamos por el derecho universal a una alimentacion
sana y suficiente. Luchamos por el derecho de los pueblos, las naciones
y los campesinos a producir sus alimentos. Nos manifestamos contra los
subsidios a la exportacion que destrozan las economias de las comunidades
rurales. Evitemos el dumping alimentario.
Rechazamos los alimentos transgenicos porque ademas de poner en riesgo
nuestra salud y nuestro ambiente, son el instrumento para el control de
los mercados por cinco impresas transnacionales. Rechazamos las patentes
sobre cualquiera forma de vida y en especial sobre las semillas ya que
con ello pretenden apropriarse de nuestros recursos y el conocimiento
asociado a ellos.
Exigimos la Reforma Agraria como una estrategia que permita garantizar
el acceso del campesinado a la tierra, y sea la garantia de una alimentacion
sana y suficiente, y no se concentre la tierra en manos de las transnacionales
y los latifundistas.
Exigimos que se anulen las acciones en contra de los campesinos de todo
el mundo, la liberacion inmediata de los campesinos y presos politico
que existen en el mundo, la suspencion de la militarizacion de la zonas
rurales.
Apoyamos la produccion sustentable basada en la preservacion de los recursos
naturales: suelo, agua, bosque, aire, biodiversidad, recursos acuaticos
etc. Apoyamos el fomento a la produccion organica y agroecologica.
Llamamos a la movilizacion en el dia mundial de los campesinos el dia
17 de abril; y en el aniversario de la muerte de Lee el 10 de septiembre
contra la OMC.
– Apoyamos las campanas y luchas en defensa del agua
como bien comun publico, contra su privatizacion y para el reconocimiento
del acceso al agua como un derecho humano, como la campana “No a
la Suez en America Latina”. Invitamos a participar en el Forum internacional
del 18-20 de marzo en Ginebra.
– Compartimos la exigencia de construir una alianza
entre movimientos sociales y redes por un “Contracto mundial por
el clima: un mundo solar es posible”. La energia es derecho a la
vida y un bien comun. La lucha contra la pobreza y el cambio climatico
exigen que la energia sustentable este entre las prioridades de las iniciativas
y campanas del movimiento social. Apoyamos la marcha internacional sobre
el clima en noviembre.
– La “Responsabilidad Social de las Transnacionales”
no logro eliminar los abusos y crimenes de las transnacionales. Por ello
tiene que ser seriamente desafiada. Los movimientos trabajaran juntos
para quitar poder a las transnacionales, parar sus abusos y crimenes.
Las comunidades tienen que tener libertad para protegerse a si mismas,
a su medio ambiente y a la sociedad del dominio de las transnacionales.
– Apoyamos las campanas contra las transnacionales
que violan los derechos humanos, sociales y sindicales, como aquellas
contra Nestle y Coca-Cola en Colombia; y, Pepsi y Coca Cola en la India.
– Apoyamos la lucha del pueblo palestino por sus
derechos fundamentales y nacionales, incluso el derecho al retorno, basados
en el derecho internacional y las resoluciones de la ONU.
Pedimos a la comunidad internacional y a los gobiernos imponer sanciones
politicas y economicas a Israel, incluyendo el embargo sobre las armas.
Llamamos a los movimientos sociales a movilizarse tambien por las desinversiones
y boicots. Estos esfuerzos tienen el objetivo de presionar a Israel a
implementar las resoluciones internacionales y respetar el parecer de
la Corte internacional de Justicia de parar la construccion y destruir
el muro ilegal del apartheid y terminar la ocupacion.
Apoyamos a los activistas israelies por la paz y los refusnik en su lucha
contra la ocupacion.
– Condenamos el injusto bloqueo a Cuba y pedimos
un juicio justo para los cinco cubanos presos en Estados Unidos. Igualmente,
exigimos la retirada imediata de las tropas militares extrangeras en Haiti.
– Reconocemos la diversidad de opcion sexual como
una expresion de un mundo alternativo y condenamos su mercantilizacion.
Los movimentos se comprometen a compartir la lucha contra las exclusiones
por identidad, genero y homofobia. Juntaremos nuestras voces en contra
todas la formas de mercantilizacion del cuerpo, de la mujeres y de las
personas GLBT;
– Apoyamos el proceso de construccion de una red
global de movimientos sociales comprometidos con la defensa de los migrantes,
refugiados y desplazados. El neoliberalismo y las politicas de la "guerra
contra el terror” produjeron el crecimiento de la criminalizacion
de los migrantes, de la militarizacion de las fronteras, del clandestinaje
y de la disponibilidad de fuerza de trabajo barata. Apoyamos la campana
por la ratificacion de la Convencion de las Naciones Unidas por los derechos
de los migrantes, que ningun gobierno del Norte quiere aceptar. Apoyamos
la campana por establecer un organismo independiente que sancione a los
gobiernos que no respetan la Convencion de Ginebra para los refugiados
y los derechos de los y las migrantes.
– Apoyamos las campanas y luchas por los derechos
de los ninos y las ninas, contra la explotacion laboral y sexual, contra
el trafico de ninos y el turismo sexual.
– Apoyamos el llamamiento de los excluidos, de los
sin-voz, para desarrollar una campana de solidaridad activa e impulsar
una marcha mundial en la que los y las oprimidos/as y excluidos/as del
planeta levantan su voz para conquistar el derecho a una vida digna.
– Desde el 14 hasta el 16 de septiembre, en la Asamblea
general de la ONU, los jefes de gobierno de todo el mundo tomaran decisiones
sobre la reforma de las Naciones Unidas y revisaran sus compromisos para
eradicar la pobreza. Son ellos los principales responsables de la actual
situacion critica de la humanidad. Apoyamos el llamado de redes internacionales
que invitan a movilizarse globalmente el 10 de septiembre por un nuevo
orden mundial democratico y contra la pobreza y la guerra.
– Apoyamos el llamado por una movilizacion el dia
17 de noviembre, en el dia internacional de los estudiantes, en defensa
de la educacion publica, contra la privatizacion y la transnacionalizacion
de la educacion.
– En solidaridad con Venezuela la juventud del mundo
esta llamada de partecipar en el 14. festival mundial de la juventud y
de los estudiantes en Venezuela entre los dias 7 a 15 de agosto.
– La comunicacion es un derecho humano fundamental.
Apoyamos el llamado para las movilizaciones en el marco de la Cumbre Mundial
de la Sociedad de da Cominicacion, en Tunis el 16-18 de noviembre. Apoyamos
el llamado a una fuerto convencion internacional sobre la Diversidad Cultural
y nos oponemos a la mecantilizacion de la informacion y de la comunicacion
por la OMC.
– Apoyamos la economia social como expression concreta
de una alternativa de desarrollo justo, solidario, democratico y equitativo.
– En defensa de la salud publica y contra su privatizacion,
llamamos a todos los pueblos del mundo a una lucha permanente. Llamamos
a la movilizacion en el marco de la Asamblea General en Defensa de la
Salud de los Pueblos, en Cuenca, Peru en el año 2005 y al Foro
Mundial de la Salud en el marco del Foro Social Mundial en Africa en 2007.
Esta es una pequena muestra de los movimientos
sociales en lucha
GLOBALICEMOS LA LUCHA, GLOBALICEMOS LA ESPERANZA!
movsoc@uol.com.br / www.movsoc.org
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