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IG Metall Vorstand Frankfurt, 12.09.2000
Seit Monaten wird politisch über die Zukunft der Alterssicherung in Deutschland gestritten. Die Bundesregierung plant eine Reform der gesetzlichen Rentenversicherung, die für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mit massiven Nachteilen verbunden wäre. Die umlagefinanzierte Sozialversicherungsrente soll gekürzt werden, um den zu erwartenden Anstieg des Beitragssatzes zur Rentenversicherung zu drosseln. Die so entstehende Sicherungslücke soll durch eine private, nur von den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zu finanzierende Zusatzvorsorge geschlossen werden. Diese Privatvorsorge soll aus Steuermitteln gefördert werden. Die IG Metall wendet sich weder pauschal gegen eine Reform der gesetzlichen Rentenversicherung, noch gegen Maßnahmen zur Förderung einer ergänzenden Zusatzvorsorge. Die Pläne der Bundesregierung lehnt sie jedoch insbesondere deshalb ab, weil diese das Niveau der gesetzlichen Rentenversicherung in einem inakzeptablen Ausmaß senken und die Arbeitgeber ungerechtfertigt bei der Sozialstaatsfinanzierung entlasten würde. Die IG Metall begrüßt es, dass die Bundesregierung auf der Grundlage der gewerkschaftlichen Aktivitäten bereit war, unseren Forderungen entgegen zu kommen. Dies gilt für die Zusage,
Gleichwohl reichen diese Zugeständnisse bei weitem noch nicht aus, um den Kriterien einer solidarischen und fairen Rentenreform gerecht zu werden. Die IG Metall setzt sich nach wie vor mit Nachdruck für ein solidarisches Reformkonzept ein, um auf die Herausforderungen einer veränderten Arbeitswelt und des demografischen Wandels angemessen zu reagieren. Ein solches Reformkonzept muss dafür Sorge tragen,
Mit Blick auf diese Zielsetzung halten wir übereinstimmend mit dem DGB die Realisierung insbesondere folgender Forderungen für unverzichtbar:
Die Gespräche der letzten Tage haben weitere Bewegung im Sinne dieser Forderungen gebracht.
Dies zeigt: Wir haben eine realistische Chance zur Durchsetzung eines solidarischen Reformkonzeptes, wenn wir unsere bereits begonnene Informations- und Mobilisierungsoffensive mit aller Entschiedenheit fortsetzen. Dabei kommt den geplanten bundesweiten Informationswochen im September und den für den 14. bzw. 21. Oktober geplanten bezirklichen Aktionstagen eine besondere Bedeutung zu. Dabei wird die IG Metall in ihrer Mobilisierung der geplanten Reform der Betriebsverfassung und der Neuregelung des so genannten Beschäftigungsförderungsgesetzes die gleiche Aufmerksamkeit wie der Rentenreform widmen.
Die IG Metall erwartet von der Bundesregierung, die notwendigen Reformen zügig und nach den Kriterien der Fairness und der sozialen Gerechtigkeit umzusetzen. Wie vor der Bundestagswahl 1998 besteht unser Ziel auch heute darin, gemeinsam für mehr Arbeit und soziale Gerechtigkeit zu streiten.
DPA-Meldung vom 12.09.2000
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