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600 WMF`ler protestieren auf dem Werkshof gegen Rentenreform

600 WMF`ler haben am 5.Dezember 2000 auf dem Werkshof gegen die Rentenreformpläne der Bundesregierung protestiert. Auch rund 200 Beschäftigte der Firma RAU haben sich im Anschluß an eine Betriebsversammlung vor dem Werkstor versammelt um ihrem Protest Ausdruck zu verleihen und umfassende Korrekturen bei der Rentenreform einzufordern.

Bernd Rattay, 2. Bevollmächtigter der IG Metall Göppingen-Geislingen, betonte in seiner Rede, daß eine Rente auf Sozialhilfeniveau für die Arbeitnehmer nicht akzeptabel sei. Die IG Metall lehne außerdem einen Ausstieg aus der paritätischen Finanzierung der Rentenversicherung ab. Die Gewerkschaften würden eine zukunftssichere Rentenreform mittragen, aber nur dann, wenn sie fair, solidarisch und sozial gerecht sei. Der vorliegende Vorschlag der Bundesregierung würde diesen Anforderungen nicht gerecht, die Arbeitnehmer würden überproportional belastet, ohne einen Vorteil aus diesen Belastungen zu haben. Die einzigen die profitieren würden seien die Arbeitgeber.

Das Rentenniveau dürfe nicht weiter abgesenkt werden, damit der Lebensstandard der Rentner auch in Zukunft annähernd abgesichert bleibe. Die Beitragsfinanzierung müsse weiterhin je zur Hälfte von Arbeitgebern und Arbeitnehmern getragen werden. Rattay forderte außerdem, daß die Benachteiligung von Frauen, die nach dem 31.12.1991 Kinder geboren hätten zurückgenommen werden müsse . Die betriebliche Alterversorgung müsse Priorität bekommen, die Beitragsbasis auf alle Erwerbstätigen erweitert werden.

Rattay betonte aber auch, daß es nicht darum gehe, die rot - grüne Regierung abzulösen. Die Oppositionsparteien im Bundestag würden keine tragbaren Alternativen in der Rentefrage bieten, sondern ihre alten, gescheiterten Vorschläge wieder auflegen. Es gehe der IG Metall um Korrekturen an den bestehenden Vorschlägen. Die Proteste würden solange weitergehen, bis Arbeitsminister Riester sich erkennbar auf die Gewerkschaften zu bewege. Für den 6. Dezember 2000 sei eine Protestkundgebung bei ULO geplant und am 12. Dezember 2000 eine Kundgebung in Bad Canstatt, an denen sich die IG Metall Göppingen-Geislingen auch beteiligen werde.

Um den Forderungen weiteren Nachdruck zu geben wurden während der Protestkundgebung Unterschriften für ein Schreiben an das frühere WMF Aufsichtsratsmitglied und heutigen Arbeitsminister Walter Riester gesammelt. Ältere Beschäftigte der WMF wiederholten auf Transparenten die Forderung nach abschlagsfreier Rente nach 45 Versicherungsjahren.

Karl Riethmüller, Betriebsratsvorsitzender der WMF, zeigte sich überzeugt, daß die Proteste erfolgreich sein würden und Korrekturen an den Plänen der Bundesregierung vorgenommen würden. Alber Schürle, Betriebsratsvorsitzender der Fa. RAU-Metall, forderte dazu auf, den Protest auf der regionalen Kundgebung in Bad Cannstatt am 12.12. 2000 fortzusetzen.


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