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Liebe Hamburgerinnen, liebe Hamburger,
die rot-grüne Bundesregierung hat einen beispiellosen Sozialabbau vor: Sie will den Kern der sozialen Sicherung in Deutschland angreifen. Die gesetzliche Rentenversicherung, wie sie vor über 100 Jahren von Bismarck geschaffen und 1957 grundlegend reformiert wurde, soll teilweise von dem paritätischen, durch Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleichermaßen finanzierten Umlageverfahren auf Kapitaldeckung, die nur noch vom Arbeitnehmer finanziert wird, umgestellt werden.
Ausschließlich an den Interessen der Arbeitgeber orientiert, plant die Regierung eine dreifache Manipulation am Beitrag und am Niveau der Alterssicherung:
Ab 2008 sollen zusätzlich 4% des Brutto-Verdienstes für private Altersvorsorge
ausgegeben werden. Die Arbeitnehmer zahlen dann also 15%. Verlierer also sind
alle Arbeitnehmer, insbesondere Durchschnitts- und Unterdurchschnittsverdiener.
Gewinner aber sind die Versicherungs- und sonstigen Finanz-Konzerne, dreistellige
Milliarden-Beträge für eine absolut nicht Not leidende Branche.
Die Regierungsposition ist aberwitzig:
Die offizielle Begründung der Bundesregierung für ihr Rentenkonzept beruht auf einer unstrittigen Tatsache und einer unzutreffenden Behauptung:
Wie aberwitzig das demographische Argument und das Lohnnebenkosten-Argument sind, wird klar, wenn man sieht: Bei Beibehaltung der paritätischen Finanzierung mit einem Arbeitnehmeranteil von 12% ab dem Jahre 2030 wäre ein stabiles und einheitliches Bestands- und Zugangsrentenniveau von rd.68,5% ab dem Jahre 2002 machbar!
Frauen erhalten bei gleicher Prämienleistung eine geringere Rente als Männer. Privatvorsorge kennt kein paritätische Finanzierung und keine Gleichbehandlung. Privatvorsorge sichert lediglich das Einkommensrisiko im Alter ab, nicht aber das Invaliditätsrisiko, nicht die Versorgung der Hinterbliebenen, nicht den Reha-Schutz. Zeiten von Kindererziehung, Arbeitslosigkeit und Krankeit oder ehrenamtlicher Pflege werden nicht berücksichtigt.
Die Riester-Idee führt zu einem weiteren Aufheizen der internationalen Finanzmärkte. Auch wenn gesagt wird, dass nur in sichere Anlagen vorgesorgt werden darf, zeigt ein Blick ins Ausland und in die Geschichte:Einzig sicher kann nur die Investition in eine solidarische Gesellschaft sein.
Diese Gesellschaft wird ein nachhaltiges Gesamtprodukt erwirtschaftet, das die Grundlage einer Umlage für diejenigen sein kann, die nicht mehr oder noch nicht im Erwerbsleben stehen. Die Rente kann nur als solidarische Umlage sicher sein. Mit dem Pensions-Kapititalismus wird sie immer unsicherer, weil Ungleichheit, Unfrieden, Crash-Gefahr steigen, ganz abgesehen von dem, was wir mit unserem Pensions-Kapital irgendwo inder Welt anrichten.
Die IG Bauen, Agrar, Umwelt hat ein Rentenkonzept ausgearbeitet, das zeigt, dass das paritätische System Zukunft hat. Die gesetzliche Rente auf der Basis der Umlage, für die es volkswirtschaftlich keine Alternative gibt, bietet genügend Möglichkeiten, Reformbedarf umzusetzen. Nur vorher muss die Riester-Rente vom Tisch!
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