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Weltsozialforum Porto Alegre 2001

Die Kämpfe gegen den Neoliberalismus koordinieren!

Porto Alegre und der Bundesstaat Rio Grande do Sul haben sich in diesen Momenten zum Treffpunkt von Tausenden AktivistInnen, Intellektuellen, Parteien und Gewerkschafts-, Bauern und Indioorganisationen aus verschiedensten Ländern verwandelt, die sich in irgendeiner Weise gegen den Neoliberalismus wenden. .Dieser Neoliberalismus bedeutet, dass einige dutzend internationaler Konzerne die Weltwirtschaft beherrschen, 440 Familien über fast 50% des Welteinkommens verfügen, 30% der aktiven Weltbevölkerung arbeitslos oder unterbeschäftigt ist, 250 Millionen Kinder arbeiten müssen und von ihnen 2 Millionen Opfer des Sextourismus sind. Dies ist das traurige Ergebnis eines kapitalistischen Wirtschaftssystems, das die Menschheit ins Chaos geführt hat.

Sie globalisieren die Misere, Arbeitslosigkeit, den Hunger. Doch gegen diese Wirklichkeit erheben sich die Arbeiter und Völker der ganzen Welt: Streiks und Aufstände erschüttern Lateinamerika – wie in Ecuador, Bolivien, Kolumbien, Peru oder Argentinien. Aber ähnliches zeigt sich auf der ganzen Welt, wie der heroischen Intifada in Palästina oder in Europa mit dem Sturz von Milosevic und nun selbst in den USA.

Es haben aber auch die globalisierten Antworten begonnen, wie die Mobilisierungen in Seattle, dann Prag und Nizza.

Die Stimme der Ausgebeuteten und Unterdrückten drang bis zu den tauben Ohren der Herren der Welt.

In Opposition zum Forum von Davos, wo sich das politische und strategische Planungszentrum der kapitalistischen Ausbeuter und ihrer Regierungen seit 1971 versammelt ist Gegen-Davos und das Weltsozialforum entstanden, das sich zum ersten mal in Porto Alegre versammelt. Dieses Treffen stärkt die Idee, dass nur ein globaler Kampf gegen das kapitalistische System in der Lage sein wird, ein neues soziales Projekt durchzusetzen. Es ist ein hervorragender Moment der Debatte, von dem wir glauben, dass er die Gelegenheit bietet, konkrete Initiativen zu ergreifen, um die Kämpfe zu vereinigen, die bereits weltweit stattfinden. Es ist bekannt, dass unter den Teilnehmern beträchtliche Differenzen bestehen. Sie reichen von denen, die Maßnahmen vertreten, um "den Kapitalismus zu humanisieren" bis zu denen, die wie wir seine Zerstörung wollen. Aber diese Differenzen schmälern nicht im geringsten den Wert dieses Treffens. Eine seiner großen Herausforderungen ist, nicht nur bei der Debatte stehen zu bleiben, sondern Resolutionen zu konkreten Kämpfen zu verabschieden, die auf eine Vereinigung und globale Antwort zu fundamentalen Problemen zielen. Wie z.B. gegen den Plan Colombia, gegen die Zahlung der Auslandsschulden oder in Verteidigung der Landlosenbewegung MST.

In diesem Zusammenhang erscheint die Anwesenheit der französischen Regierung unerklärlich und entgegengesetzt, die gegenwärtig von der Sozialistischen Partei angeführt wird, an Davos beteiligt ist, Rekordhalter bei Privatisierung und Flexibilisierung der Arbeiterrechte ist, abgesehen davon, dass sie Truppen nach Afrika schickt und sich an imperialistischen Interventionen der USA und NATO wie beim Balkankrieg beteiligt. Ihre Anwesenheit muss abgelehnt werden.

Gegen den Plan Colombia!

Das Forum muss eindeutig Stellung gegen den Plan Colombia beziehen. In diesem Monat treten dort Spezialtruppen in Aktion, die durch die USA mit 1,3 Milliarden Dollar finanziert mit schweren Waffen an der Seite der kolumbianischen Regierung gegen ihr eigenes Volk zu kämpfen. Auf den Vorwand des Kampfs gegen den Drogenhandel fällt keiner mehr herein, mit dem das wahre Ziel verschleiert werden soll, unseren Kontinent unter Kontrolle zu bekommen und wichtige Kämpfe des kolumbianischen Volkes niederzuschlagen, seiner Arbeiter-, Bauern- und Studentenorganisationen, und der Aufständischen, besonders der FARC.

Deswegen müssen wir eine weltweite Kampagne gegen den Plan Kolumbien starten. Es ist möglich, einen weltweiten Aktionstag oder Woche zu organisieren und auch dem Aufruf der kolumbianischen Gewerkschaftszentrale CUT zu folgen, im März 2001 ein Internationales Treffen in Bogota zu organisieren, um so die imperialistische Aggression zurückzuweisen.

Gegen die Auslandsschulden und für die Unterstützung der Kämpfe!

Aber die Politik des Imperialismus, um die Welt und den Kontinent zu beherrschen findet auch andere Ausdrucksformen. Der Versuch, die Amerikanische Freihandelszone ALCA durchzusetzen und verstärkt Amazonien zu erobern läuft besonders mittels der Auslandsschulden. Deshalb darf sich dieses Forum nicht die Gelegenheit entgehen lassen, zur Mobilisierung gegen die Zahlung der Auslandsschulden und für die Unterstützung der Kämpfe und Organisationen aufzurufen, die wie die MST sich gegen ihre Regierungen und deren Sparpläne wenden.

Unidad International de los Trabajadores (Internationale Arbeitervereinigung)

[Übersetzung]


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