Allerorten Ereiferung über "befristete High-Tech-Gastarbeiter" - wir können dies kaum nachvollziehen, werden doch längst indische, irische und russische Programmierer beschäftigt, per "Fremd- und Fernvergabe".

Wir wünschen allen Menschen, die dies wünschen/brauchen, einen gutbezahlten, interessanten und angenehmen Job! Leider sind es diese selten - egal ob hier oder in Indien. Daß die Völle unseres Bootes sich nach den Wirtschaftsbedürfnissen richtet, dürfte keinen erstaunen, die Reaktion der Gewerkschaften leider auch nicht...

Neben dem Kommentar von Helmut Weiss empfehlen wir hierzu auch:

Der Kartentrick. Ausländer rein: Warum das Boot plötzlich nicht mehr so voll ist. Kommentar von Florian Schneider in SZ - Feuilleton vom 26. Februar 2000. Wir zitieren hieraus:

".... Den Gewerkschaften aber bleibt nur eine Wahl: Entweder sie wandern mit ihrer Fixierung auf den deutschen Arbeitsplatzinhaber geschlossen ins rechte Lager; oder sie suchen wie ihre italienischen und französischen Kollegen, für die sogar die Vertretung illegaler Arbeitskräfte längst selbstverständlich ist, die Auseinandersetzung mit den Arbeitsbedingungen der nichtdeutschen Arbeitnehmer und entwickeln darüber einen zeitgemäßen Begriff von Internationalismus. An Gelegenheiten hierzu hätte es in der Vergangenheit nicht gerade gemangelt: Mitte der neunziger Jahre wurden bosnische Pflegekräfte aus Gründen der Staatsräson massenhaft abgeschoben, während gleichzeitig in Kroatien die fehlenden Arbeitskräfte neu angeheuert wurden. In pessimistischen Szenarien könnten solche Praktiken das Modell für eine staatlich gelenkte Arbeitsmarktpolitik abgegeben, welcher der Geruch von Apartheid anhaftet."

 


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