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Ver.di Zustände in Essen

Im Sommer vergangenen Jahres haben die ver.di Vertrauensleute der RGE Servicegesellschaft Essen mbH eine Tarifkommission gewählt. Mitglieder dieser Tarifkommission waren u. a. Franz Wolf, ver.di Geschäftsführer in Essen und meine Person. Ziel sollte sein, den hauseigenen Tarifvertrag dahingehend zu verbessern, dass Lohnstufen sowie eine betriebliche Altersvorsorge eingeführt werden sollten, denn die RGE ist als einzigste Konzerntochter der Stadt Essen ohne betriebliche Altersvorsorge.

Die erste Sitzung dieser Tarifkommission tagte im September vergangenen Jahres. Der Termin für die zweite Sitzung wurde Anfang Oktober anberaumt. Ohne Angabe eines Ausweichtermins wurde diese Sitzung von ver.di Geschäftsführer Franz Wolf abgesagt. Bis zum heutigen Tage hat keine weitere Sitzung der Tarifkommission stattgefunden, obwohl Franz Wolf mündlich und schriftlich von den Mitgliedern der Tarifkommission sowie dem RGE Betriebsrat hierzu aufgefordert wurde. Sämtliche Beschwerden über diesen Zustand beim ver.di Landes- und Hauptvorstand blieben bisher ungehört.

Im November vergangenen Jahres fand in Essen eine ver.di Mitgliederversammlung statt, in der über die Einführung des Spartentarifvertrages Nahverkehr bei der Essener Verkehrs AG berichtet werden sollte. Hierzu waren auch die von der EVAG zur RGE übergeleiteten Beschäftigten eingeladen. Als die RGE Beschäftigten dann von ver.di Sekretär Wolfgang Schmitz des Saales verwiesen wurden, kamen diese der Aufforderung nur unter Protest nach. Bereits am nächsten Tag kam es aufgrund dessen zu den ersten ver.di Austritten.

Im Vorfeld dieser Veranstaltung hatte ich im Namen des Netzwerkes für eine kämpferische und demokratische ver.di Flugblätter gegen die Einführung des Spartentarifvertrages erstellt und verteilt, wonach mir von Seitens ver.di ein Ausschlussverfahren angedroht wurde. Des weiteren wurde mir mitgeteilt, dass ich bei der kommenden Betriebsratswahl auf der ver.di Liste unerwünscht bin.

Hierauf erstellte ich mit der Mehrheit des amtierenden Betriebsrates und einigen anderen Kolleginnen und Kollegen eine freie Liste zur Betriebsratwahl. Da aber nunmehr einem Kollegen, der mit auf dieser Liste kandidierte der befristete Arbeitsvertrag nicht verlängert wurde und einem anderen Kollegen, der ebenfalls auf unserer Liste kandidierte fristlos gekündigt wurde, war diese Liste ungültig.

Wir haben uns dann aufgrund der ganzen Vorfälle dazu entschlossen, von ver.di in die IG Bauen Agrar Umwelt überzutreten, weil in der Kürze der Zeit ein Neusammeln der nötigen Stützunterschriften nicht mehr sicher zu stellen war, zumal noch zwei andere freie Listen bereits Unterschriften gesammelt hatten und das Risiko von Mehrfachunterschriften nicht mehr auszuschließen war.

Dieser Übertritt fiel mir nicht leicht, weil ich bereits seit mehr als 20 Jahren Mitglied der ÖTV war und seit Jahren im Sprecherrat des Netzwerkes tätig bin, aber die Machenschaften von ver.di in Essen ließen mir einfach keine andere Wahl mehr. Ich hoffe daher auf das Verständnis meiner Kolleginnen und Kollegen.

Alois Skrbina


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