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Textvorschlag für eine Protestmail an den ver.di-Gewerkschaftsrat


An
Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Gewerkschaftsrat
Johannnes-Brahms-Platz 1
20355 Hamburg

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

die von Euch – mit knapper Mehrheit - beschlossenen Gehälter der 84 ver.di-Wahlangestellten haben in ver.di bundesweit für sehr viel Unmut gesorgt. Ich bin der Aufassung, daß eine Erhöhung der Wahlangestelltengehälter um bis zu 61% (im Fall des Bundesvorsitzenden) und mit einem Gesamtvolumen von ca. 3,4 Mio. DM in der Situation, in der sich ver.di derzeit befindet, absolut unangemessen ist, da

- dies angesichts des in den nächsten Jahren zu gewärtigenden Personalabbaus bei ver.di von der Mitgliedschaft und insbesondere von den ver.di-Beschäftigten nur als Selbstbedienungsmentaltität der Gewerkschaftsführung gewertet werden kann, die wir bei Unternehmensführungen stets kritisiert haben,

- dies zu einer nur zu verständlichen Demotivation der ver.di-Beschäftigten führen wird, die aufgrund der unterschiedlichen Tarifstrukturen der Gründungsgewerkschaften momentan für gleiche

Tätigkeit ungleiche Bezahlung erhalten und eine diesbezügliche Harmonisierung für alle ver.di-Beschäftigten - und nicht nur für die Wahlangestellten - erwarten,

- ver.di angesichts der anhaltenden Mitgliederverluste und den damit verbundenen Auswirkungen auf die Beitragseinnahmen eine wohlüberlegte Ausgabenpolitik verfolgen muß,

- mit Austritten aus ver.di gerechnet werden muß, da viele Mitglieder die beschlossene Erhöhung natürlich mit der Entwicklung ihrer Tarifgehälter vergleichen werden und nicht bereit sein werden, eine derart drastische Erhöhung der Gehälter der Wahlangestellten mit ihren Mitgliedsbeiträgen zu finanzieren,

- vorrangig die Finanzierung der gewerkschaftspolitischen Arbeit vor Ort und in den Fachbereichen gesichert werden muß. Es darf nicht sein, dass den Wahlangestellten Spitzen-ver.dienste gewährt werden, während die Budgets der Fachbereiche gekürzt werden und an der Basis oftmals das Geld für eine ordentliche Mitgliederbetreuung fehlt.

Ich fordere Euch daher auf, die Wahlangestellten-Gehälter erneut auf die Tagesordnung Eurer nächsten Sitzung zu nehmen und den Beschluss zurückzunehmen. Bei erneuter Beschlußfassung über die Gehälter-Frage bitte ich Euch, folgende Punkte zu beachten:

    1. Notwendig ist eine Harmonisierung der aufgrund der Regelungen der Ursprungsgewerkschaften unterschiedlichen Gehälter der Wahlangestellten und der sonstigen Beschäftigten der ver.di.
    2. Die Wahlangestelltengehälter sollten in Anlehnung an einen bundesweit gültigen Tarifvertrag geregelt werden. (Höchstes Tarifgehalt + x%). Damit wäre einen Anbindung an die Gehaltsentwicklung der ver.di-Mitglieder gewährleistet.
    3. Das Gesamtvolumen der Gehaltserhöhung muß der finanziellen Situation der ver.di angemessen sein.

Mit kollegialen Grüßen

Unterschrift
Gewerkschaftliche / betriebliche Funktion


Bitte Text kopieren und in eine e-mail an info@verdi.de einfügen!
Kopie an conny.bauer-suhl@gmx.de oder Fax 03681/ 423482


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