Der umstrittene Lehrbeauftragte der Freien Universität und Vertrauensdozent der gewerkschaftlichen Hans-Böckler-Stiftung, Bernd Rabehl, ist gestern Opfer eines Puddingattentates geworden. In Anlehnung an das berühmte Puddingattentat der Kommune 2 bewarfen Studenten des Otto-Suhr-Instituts Rabehl den ehemaligen Theoretiker des Sozialistischen Deutschen Studentenbundes mit einem Schokoladenpudding. Eine Gruppe "Bündnis gegen Rabehl" erklärte, man wolle damit auf die "braune Einstellung" Rabehls aufmerksam machen.
Rabehl war am 5. Dezember 1998 vor der Burschenschaft Danubia in Bogenhausen bei München aufgetreten. Kritiker hatten ihm daraufhin Ausländerfeindlichkeit vorgeworfen. Auf einer Veranstaltung des Otto-Suhr-Institutes hatte Bernd Rabehl diese Thesen wiederholt und mit der Äußerung "Ausländer haben keine Werte" zugespitzt. Das Bündnis gegen Rabehl hatte den Präsidenten der Freien Universität daraufhin aufgefordert, die Zusammenarbeit mit Rabehl zu beenden.
Ohne Erfolg: Nach Angaben der Gruppe hat sich die Zahl der von Rabehl angeleiteten Seminare im neuen Semester sogar verdoppelt.
Quelle: taz vom 22.10.1999