Weltmeisterschaft der Sicherheit
Größere Befugnisse für die Polizei, erweiterte Videoüberwachung des öffentlichen Raumes und massenhafte Anwendung der Rfid-Technik: Die Fußballweltmeisterschaft war ein Gewinn für die Freunde der inneren Sicherheit. Artikel von Ron Steinke in der Jungle World vom 19. Juli 2006
Die Welt zu Gast und unter Generalverdacht. Offene Fragen um die Überwachungstechnik in Münchens neuer Fußballarena
Artikel von Rudolf Maria Bergmann in telepolis vom 29.06.2006
Bürgerrechtliche Beobachtungen im Rahmen der Fußball-WM 2006: Ein Festival der vorbeugenden Gefahrenabwehr - Ein internationales Sportfest unter Freunden?
Pressemitteilung des Komitee für Grundrechte und Demokratie vom 19. Juni 2006. Aus dem Text: ".Im Zusammenhang unserer Beobachtungen am 14. Juni 2006 in Dortmund sind wir erschreckt über das Ausmaß vorbeugender Ingewahrsamnahmen. Bei der "weitaus überwiegende(n) Anzahl" der Festgenommenen geschah dies "vorbeugend" (vgl. Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Dortmund und der Polizei Dortmund). Jede Festnahme stellt einen schwerwiegenden Grundrechtseingriff dar, der nicht mit bloßen Vermutungen begründet werden darf.
Erneut wollen wir uns vor Ort einen Eindruck verschaffen, wie es im Spiele-Alltag um die bürgerlichen Grundrechte bestellt ist. Wir werden uns mit einer Gruppe von Beobachtern und Beobachterinnen am 20. Juni 2006 vor, während und nach dem Spiel Schweden - England in Köln aufhalten und gegebenenfalls das polizeiliche Eingreifen beobachten."
WM-Tickets absurd
"Die "Personalisierung" der Fußball-WM-Tickets ist eine Farce. Unter dem Deckmantel der "erhöhten Sicherheit" wurden tausende von Fans erfasst, ein schwunghafter Handel von Adressen und Ticket-Tauschbörsen hat Geld, Energie und vor allem unendlich viel Zeit gefressen ohne sichtbaren Erfolg für die Fans - im Gegenteil. Die "Nachrichten aus Fifa-Absurdistan" haben wir hier gesammelt." Nachrichtensammlung bei FoeBuD e.V.
Die Fußball-WM und RFID
"Was könnte es besseres geben: Ein Riesen-Ereignis mit Millionen begeisterter Menschen, die für ihren Fußball wirklich alles tun würden. Und dazu ein Elfter September, seit dem eine diffuse "Bedrohung durch Terroristen" quasi jede Maßnahme zur Einschränkung der Freiheit rechtfertigt, solange man nur das Etikett "Sicherheit" drauf klebt. Und wenn die WM ohne Anschläge abläuft, kann man das gesamte "Sicherheitskonzept" samt RFID in den Eintrittskarten nachträglich als Erfolg loben und Kritiker mundtot machen mit einem "Hey, Ihr Verschwörungstheoretiker, hunderttausende Fußballfans hatten keinerlei Problem mit RFID."..." WM-Sonderseite bei FoeBuD e.V. Ein Festival der Überwachung - Ein internationales Sportfest unter Freunden?
"Mit Sorge haben wir die sicherheitspolitischen Vorbereitungen zur Fußball-Weltmeisterschaft beobachtet und kritisch darüber berichtet (Ein Eigentor gegen die Grundrechte - Bei der Fußball-WM werden unmögliche Sicherheitsmaßnahmen möglich). Froh sind wir über die bisherigen Berichte einer fröhlichen und friedlichen WM. Die teilnehmenden Bürger und Bürgerinnen sind die Garanten dieser Friedlichkeit, nicht die polizeilichen Überwachungen." Pressemitteilung des Komitee für Grundrechte und Demokratie vom 12. Juni 2006
Zu Gast bei Jägern und Sammlern
Die Fußball-WM in Deutschland dient Polizei, Geheimdiensten und Bundeswehr als Anlass für eine groß angelegte Anti-Terrorübung. Artikel von Rolf Gössner in Freitag vom 2.6.06
Die Welt zu Gast im Freiluftknast. Bürgerrechte im Lichte der Sicherheitsweltmeisterschaft
"Ganz Deutschland ist besetzt von der Vorfreude auf die Fußball-WM. Dabei werden Innenpolitiker nicht müde, auf die Sicherheitsrisiken während der Weltmeisterschaft hinzuweisen. Ihre Rezepte dagegen sind bekannt: tausende Soldaten der Bundeswehr in Alarmbereitschaft, AWACS-Flugzeuge zur Absicherung des Luftraums, Regelanfragen beim Verfassungsschutz, Videokameras in Stadien und an vielen öffentlichen Plätzen ... Aber sind diese Einschränkungen von Bürgerrechten im Namen der Sicherheit wirklich sinnvoll? Die Humanistische Union Berlin hat die sicherheitspolitischen Instrumente kritisch unter die Lupe genommen." Artikel von Axel Bußmer, Thorben Olszewksi, Roland Otte vom 10.5.06 bei der HU
Ein Eigentor gegen die Grundrechte. Bei der Fußball-WM werden unmögliche Sicherheitsmaßnahmen möglich.
"Das Komitee für Grundrechte und Demokratie informiert in einem Flugblatt über die "maßlosen" Sicherheitsvorkehrungen und warnt vor den Mustern, die erprobt und für die Zukunft etabliert werden. Es ruft dazu auf, Beeinträchtigungen zu schildern, damit Protest organisiert werden kann. Das Grundrechtekomitee wird das Geschehen in den Städten exemplarisch beobachten und darüber berichten." Aus der Presseerklärung des Grundrechtekomitee vom 16.05.2006. Siehe das Flugblatt
Fußball-WM: Zwickmühle Sicherheit Artikel bei heise-news vom 17.05.2006 mit weiterführenden Links
Und schnell bist auch du dabei. Gewalttäterdateien sollen die WM sicherer machen
Artikel von Marija Kaleko in tendenz vom 14.05.2006 bei linksnet
Die WM und die Bürgerrechte. Bürgerrechtsorganisationen sehen die Fußballweltmeisterschaft als "Einfallstor für Ausgrenzung, Abschottung und nationalen Sicherheitswahn"
"Langsam steigt in Deutschland das Fußballfieber. Immer mehr Produkte mit WM-Zusatz werden angeboten und die Werbung hat sich ganz auf die WM eingestellt. Selbst in der Berliner Humboldtuniversität scheint man sich dem allgemeinen Diskurs über Fußball nicht entziehen zu können. Ein Bündnis Kick it hat zu einer Großveranstaltung am Mittwoch Abend eingeladen. Unter dem Label haben sich Menschenrechtsinitiativen, Bürgerrechtsorganisationen und der Chaos Computer Club zusammen gefunden, die in der WM mehr als einen sportlichen Wettkampf sehen. Sie befürchten vielmehr, dass sie zum "Einfallstor für Ausgrenzung, Abschottung und nationalen Sicherheitswahn" wird, wie es im Aufruf zur Veranstaltung heißt." Artikel von Peter Nowak in telepolis vom 10.05.2006
Lächeln unerwünscht
"Im Jahr der Fußballweltmeisterschaft boomt die Überwachungstechnik. Für die RFID-Technik, mit der die Eintrittskarten ausgestattet sein werden, hat sich bereits eine dauerhafte Verwendungsmöglichkeit gefunden." Artikel von Ron Steinke in Jungle World vom 12. April 2006
Angezoomt auf der Reeperbahn. Hamburg: Datenschützer beklagen Verletzung von Bürgerrechten durch Sicherheitswahn vor Fußball-WM
Artikel von Andreas Grünwald in junge Welt vom 13.04.2006
WM-Sicherheitskonferenz. Schäuble will Grenzkontrollen wieder einführen
Bundeswehreinsatz, Ausreiseverbote, Luftaufklärung: Der Innenminister will alles "Menschenmögliche" für die Sicherheit tun - nach Meinung der Opposition tritt er die Bürgerrechte mit Füßen. Artikel in Süddeutsche Zeitung vom 30.03.2006
Orwell lässt grüßen. Die Fußball-Weltmeisterschaft dient in Hamburg als Vorwand für umfangreiche Überwachungs- und Sicherheitsmaßnahmen
"Überm Dach die Aufklärungsflugzeuge AWACS, vorm Haus die Bundeswehr beim Inlandseinsatz, ringsum Deutschlandfahnen in Schaufenstern und auf Balkonen, dazwischen grölende Fußballfans - dieses Szenario erwartet im Juni Millionen Menschen in den deutschen WM-Städten. Flugzeuge, Bundeswehr und die grölenden Fans werden nach der WM wieder verschwinden - die Fahnen hoffentlich auch. Anderes wird jedoch dauerhaft erhalten bleiben: In Hamburg u.a. ein eigens für die WM errichtetes Polizeigefängnis und die durchgängige Videoüberwachung der Reeperbahn, die am Donnerstag begann." Artikel von Birgit Gärtner in telepolis vom 31.03.2006 |