letzte Änderung am 23. Dez. 2002

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Resolution des Vertrauensleuteausschuss Hamburg zur Differenzierung des Flächentarifvertrages

beschlossen auf der VLA-Sitzung vom 15. Oktober 2002

 

Bereits vor der letzten Tarifrunde im Herbst 2001 wurde innerhalb der IG Metall über die Differenzierung des Flächentarifvertrages philosophiert.

Nachdem sich viele Gewerkschaftsmitglieder deutlich dagegen ausgesprochen hatten, verstummte die Debatte.

Kaum war der Tarifabschluss 2002 unterschrieben, wird ausgerechnet von einem Mitglied der Verhandlungskommission Baden-Württemberg behauptet, der Vertrag wäre für die IG Metall gut, aber für die Großbetriebe nicht ausreichend. Sie bräuchten eine Differenzierung des Tarifvertrages.

Und auch der Zukunftskongress wird bestimmt von der Behauptung, wegen der Unzufriedenheit in den Großbetrieben müsse jetzt die betriebliche Öffnung her. Viele Teilnehmer sprechen sich gegen jede Öffnung aus. Doch in den offiziellen Verlautbarungen kommt diese Position nicht vor.

Richtig ist, dass es Unzufriedenheit mit dem Abschluss gegeben hat, diese Kritik ist aber nicht mit einem Angriff auf den Flächentarifvertrag verbunden worden.

Sondern gerade der Flächentarifvertrag hätte uns die Möglichkeit gegeben, die Stärke der Großbetriebe zu nutzen und die Schwächeren mitzuziehen.

Wenn es die Möglichkeit der betrieblichen Öffnung des Tarifvertrages gibt, wird es zur verstärkten Unterbietungskonkurrenz zwischen Betrieben mittels der Betriebsräte kommen.

Der Sinn des gemeinsamen Tarifvertrages – Schutz vor Konkurrenz geht verloren.

Der Sinn der Gewerkschaftsmitgliedschaft geht verloren, warum soll jemand Mitglied in einer Organisation werden, wenn es keine gemeinsam zu erreichenden Ziele und auch keinen gemeinsamen Schutz gibt.

Einer Forderung nach Öffnung des Tarifvertrages nach oben bestätigt die Forderung der Unternehmensverbände nach Öffnung nach unten.

Was nützt uns die Gleichheit zwischen Arbeitern und Angestellten durch das Entgeltrahmenabkommen, wenn durch die Differenzierung der Tarifverträge die Ungleichheit zwischen den Betrieben vorangetrieben wird.

Der Vertrauensleuteausschuss der IG Metall Hamburg lehnt aus den oben ausgeführten Gründen eine Differenzierung des Tarifvertrages ab.

Wir werden innerhalb der IG Metall dafür werben, sich unserem Standpunkt anzuschließen und fordern alle Gremien der IG Metall auf die Differenzierung des Flächentarifvertrages ebenfalls abzulehnen.

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