ZWEITES WELTWEITES TREFFEN GEGEN GLOBALISIERUNG UND NEOLIBERALISMUS

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen

Mit kurzer Verzögerung sind wir nun in der Lage Euch den allgemeinen Vorschlag für das 2. weltweite Treffen gegen Globalisiserung und Neoliberalismus vorzulegen. Da wir es nicht geschafft haben, vorher ein längeres Treffen des Organisationskomitees abzuhalten, ein solches wird erst wenige vor dem Treffen in Rio de Janeiro zu einem noch zu bestimmenden Zeitpunkt stattfinden, informieren wir Euch darüber, daß einige bilaterale Kontakte mit einigen lateinamerikanischen Gewerkschaftszentren aufgenommen wurden, um unsere Zusage, dieses Treffen in Brasilien unter der Schirmherrschaft des CUT stattfinden zu lassen, zu erfüllen. Wir bitten Euch darum uns Eure Vorschläge in Bezug auf die unten aufgeführten Themen zuzuschicken, möglichst vor dem 30. Mai 1999. Wir bitten Euch um Verständnis für diese späte Benachrichtigung und hoffen bald die Bestätigung Eurer Teilnahme zu erhalten. # Einführung

Das zweite Treffen wird, wie schon das erste Treffen in Havanna 1997, die Situation der Arbeiter und der Gewerkschaften, unter Berücksichtigung des weltweiten Fortschreitens neoliberaler Politik, untersuchen. Wir sind bestrebt möglichst viele Sektoren der internationalen Gewerkschaftsbewegung zusammenzubringen, um eine pluralistische und demokratische Zusammenkunft zu ermöglichen.

Das 2. Treffen wird vom 1.-3. August in Rio de Janeiro, Brasilien, unter der Verantwortung des CUT (Brasilianischer Gewerkschaftsdachverband), anderer Gewerkschaften und des Ortganisationskomitees, stattfinden.

Ziele

Weiterführung der Analyse der letzten internationalen Vorgänge, die in direktem Zusammenhang mit der neoliberalen Politik stehen, insbesondere vom Blickpunkt der letzten wirtschaftlichen Krise in Asien und deren Auswirkungen in Russland und Brasilien. Die ernsten Vorfälle der NATO-Bombardierungen auf dem Balkan müssen auch untersucht werden. #Die Entlarvung dieser Politik, insbesondere deren negative Effekte für die Arbeiter. Betrachtung des Niveaus des Kampfes gegen Erwerbslosigkeit, der zunhemenden sozialen Ausgrenzung, der Prekarisierung der Arbeitsbedingungen und Deregulierung der Arbeitsbeziehungen.

Präsentation von Alternativen, geeinten poltitischen Resolutionen, die gemeinsamen Kampf auf internationaler Ebene möglich machen.

Themen

Angesichts der positiven Ergebnisse des 1. Treffens in Havanna, welches den gemeinsamen Ausblick auf die Probleme, die uns alle in unseren Ländern betreffen, hervorhob, ist unser Vorschlag für das 2. Treffen die gemeinsame Diskussion und Reflexion über die jüngsten Verschlechterungen der ökonomischen und sozialen Situation der lateinamerikanischen Länder, die schwerwiegende Auswirkungen auf die Länder des MERCOSUR haben, zu diskutieren. Tatsächlich werden die jüngsten Änderungen, die die brasilianische Regierung eingeführt hat, unmittelbare Auswirkungen auf Arbeitsplätze, Einkommen uind Lebenssituation der Bevölkerung haben. Gleichzeitig wurden, basierend auf weiteren Kürzungen im öffentlichen und sozialen Bereich, einer massiven Rezession (besonders dramatisch im Falle Brasiliens und Argentiniens) und der Ausdehnung von Privatisierungsprogrammen die IWF-Abkommen unterzeichnet, die als einziges Ziel die Abzahlung der Auslandsschulden und deren Zinsen haben.

Zusätzlich werden die Stimmen die eine größere Liberalisiserung unserer Ökonomien, wie von der US-amerikanischen Regierung gewünscht, lauter. Beispiele dafür sind die NAFTA, die mögliche Etablierung eines "Währungsvorstandes" der die Einführung des Dollars als einzige Währung in der Region beabsichtigt und auch der Vorschlag des MAI-Abkomnmmens. Diese Vorgänge stellen einen Angriff auf die Autonomie und Selbstbestimmung unserer Nationen dar.

In diesem Sinne wird die Verteidigung nationaler Souveränität äußerst wichtig für das Überleben unserer Länder. Dies erfordert von uns schnellere und kämpferischere Antworten, und es erfordert den Willen der lateinamerikanischen Gewerkschaftsbewegung miut dem neoliberalen Modell zu brechen. Und schließlich erfordert es den Schritt zu populären, demokratischen und anti-neoliberalen Alternativen.

Um diese zu erreichen schlägt der CUT die Diskussion um einen kontinentalen Kampftag mit Streiks und Demonstrationen am 12 Oktober, dem Tag der "Entdeckung" Amerikas vor. Der Vorschlag und auch das Datum koinzidieren mit der von der CELAM (Lateinamerikanische Bischofskonferenz) und von Gewerkschaftszentren des Kontinents vorgeschlagenen Demonstration.

Programmvorschlag

1.9.99

20 Uhr - Eröffnung - Begrüßung durch die Koordinatoren; Zusammensetzung der Foren. 20.30 Uhr - Vortrag des brasilianischen Wirtschaftswissenschaftlers José Luís Firori: "Der globale Kapitalismus"

2.9.99

9 Uhr - Zusammensetzung der Foren Forum - Die Europäische Union: Perspektiven der Gewerkschaftsbewegung (ETUC, und 3 Europäische Gewerkschafter)

10h15 - Debatte; Bericht über die Länder/Branchensituation, Gewerkschaftsaktionen und Vorschläge

12h45 - Mittagspause

14h00 - Debatten

17h00 - Ende:

17h30 - Workshop zu "Die Asienkrise und Arbeiterwiderstand" - (KCTU)

18h10/18-40 - Fragen und Antworten

18h50 - Workshop zu "Südafrika Heute" - (COSATU)

19h30 - Ende

21h00 - Kultureller Teil

 

03/09/99

09h00 - Forum "Lateinamerika: MERCOSUR, NAFTA und Gewerkschaftsbewegung " (3 Beiträge, und lateinamerikanischeGewerkschafter stehen zur Debatte bereit - CCSCS, CUT-Brazil)

10h00 - Diskussion

13h00 - Mittagspause ; Verteilung der Vorschläge für die Abschlußerklärung #14h30 - Fortsetzung

16h30 - Abschlußplenum - Abstimmung

19h30 - Abschluß. Politischer Akt vorbereitet durch das Nationale Kampfforum - Gegen Neoliberalismus! Für die Verteidigung von Arbeiterrechten!

 

Wir erwarten über 600 Delegierte für das 2. Treffen. Wir erhoffen, Diskussionen über immer komplexere Themen führen zu können, als auch eine große Anzahl von Gewerkschaftsvertretern repräsentiert zu sehen, die unsere ganze Pluralität wiederspiegelt. Andererseits müssen wir für realistische Lösungen arbeiten, die in praktische Errungenschaften verwandelt werden können.

Central Única dos Trabalhadores - CUT (Brasilianischer Gewerkschaftsdachverband Internationale Abteilung

P.S. Ein Organisierungskomitee wurde eingerichtet, und Sérgio Borrero vom CUT-Vorstand ist dessen Koordinator.

LabourNet Germany dankt Lars Stubbe für die Übersetzung!