Hintergründe der Verschiebung der Gesprächsrunde im Bündnis
für Arbeit vom Dezember 01 auf Januar 02!
Das für den 16. Dezember geplante Treffen des "Bündnis für
Arbeit" wurde auf das neue Jahr (Januar) verschoben - die dagegen geplante
Demo (s.u.) natürlich auch!
- Spitzenrunde des Bündnisses für Arbeit geplatzt. Die von Bundeskanzler
Gerhard Schröder (SPD) noch für dieses Jahr geplante Spitzenrunde
im Bündnis für Arbeit ist geplatzt. "Die Gewerkschaften hätten
der Bundesregierung signalisiert, dass für sie ein Treffen in diesem
Jahr nicht mehr möglich sei, sagte ein Regierungssprecher am Donnerstag.
Die Bündnispartner hielten aber am Ziel fest, frühzeitig im nächsten
Jahr zusammenzukommen. Schröder hatte ein neues Spitzentreffen mit Gewerkschaften
und Arbeitgebern angestrebt, um bei den Tarifparteien angesichts der Konjunkturschwäche
und der wieder steigenden Arbeitslosigkeit für maßvolle Abschlüsse
in der anstehenden Tarifrunde zu werben. (...) IG-Metall-Chef Klaus Zwickel
hatte am Mittwochabend jedoch klargemacht, dass er Beratungen über die
Tarifpolitik
im Bündnis strikt ablehnt. Das wäre ein "Sprengsatz" für
die Bündnisgespräche, fügte der IG-Metall-Chef hinzu. (...)
Zwickel kündigte zudem an, dass die IG Metall im Wahljahr 2002 keine
Lohnzurückhaltung üben werde. Der Vorstand der IG Metall will am
Montag über die Forderungsempfehlungen an die Bezirke für die Lohnrunde
2002 entscheiden. Zwickel zufolge wird er sich am Verlangen der Basis nach
kräftigen Lohnerhöhungen orientieren...." Link
zum Artikel in Financial Times Deutschland vom 6.12.01
- Termin für Bündnis für Arbeit geplatzt. IG Metall lässt
Schröder auflaufen. "Neuer Rückschlag für Kanzler Schröder:
Trotz Rezession und steigender Arbeitslosigkeit wollen die Gewerkschaften
im Wahljahr keine moderate Tarifrunde fahren. Das Bündnis für Arbeit
liegt vorerst auf Eis. (...) Die IG Metall will bei der Tarifrunde im Frühjahr
2002 um keinen Preis ein weiteres Mal Lohnzurückhaltung üben. Zwickel
sagte, die Stimmung unter den Beschäftigten sei so explosiv, wie er sie
noch nie erlebt habe. Er warnte: "Daraus kann schnell ein Streik entstehen."
Den letzten größeren Metaller-Streik hatte es 1995 in Bayern gegeben.
(..) Die aufgeheizte Stimmung an der Basis resultiere aus der Enttäuschung
der Beschäftigten über die Wirtschafts- und Sozialpolitik von Rot-Grün,
sagte Zwickel. "Die IG Metall ist nicht der Katalysator der Regierungspolitik."
Sie werde in der Tarifrunde nicht ausgleichen können, dass die Regierung
die Stimmung falsch eingschätzt habe. .." Link
zum Artikel im Handelsblatt vom 06. Dezember 2001
- Peters: Tarifpolitik ist kein Thema im Bündnis für Arbeit "Mit
der IG Metall wird es im Bündnis für Arbeit keine Absprachen zur
Tarifpolitik geben. Tarifpolitik werde nicht am Bündnistisch, sondern
in Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften gemacht, sagte der
2. Vorsitzende der IG Metall, Jürgen Peters, am Mittwoch auf einer tarifpolitischen
Konferenz seiner Organisation in Hannover. "Wir brauchen kein Bündnis
für Lohnverzicht oder Inaktivität", sagte Peters. Das Bündnis
für Arbeit müsse sich vielmehr auf seine eigentlichen Aufgaben konzentrieren.
Notwendig seien in erster Linie Initiativen für mehr Beschäftigung
und zur Sicherung von Arbeitsplätzen.(...) Link
zur IGM-Pressemitteilung Nr. 142/2001 vom 05. Dezember 2001
- Kurz vor der neuen Gesprächsrunde im Bündnis für Arbeit haben
Arbeitgeberverbände und die Industrie mit einem Forderungskatalog Druck
auf die Regierung gemacht. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI)
forderte die Senkung der Lohnnebenkosten durch eine Gesundheits- und eine
weitere Rentenreform, einen Verzicht auf die Ökosteuer-Erhöhung
und mehr investive Ausgaben. Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt und Handwerkspräsident
Dieter Philipp forderten ebenso wieder BDI, dass die Tarifpolitik zum Thema
der Bündnisrunde werden müsse, "wenn das Bündnis für
Arbeit am Leben gehalten" werden solle. Link
zur Meldung vom 03.12.2001 bei der IG Metall
- Nächste Tarifrunde schon ausgekungelt? »Der Spiegel« berichtet
über einen Deal zwischen Bundeskanzler und Gewerkschaftsführung.
Bundeskanzler Gerhard Schröder und die deutsche Gewerkschaftsführung
haben sich angeblich geeinigt, die kommende Tarifrunde so anzugehen, daß
sie »keine Belastung für den Regierungskurs« werden soll.
Dies berichtet das Hamburger Nachrichtenmagazin Der Spiegel in seiner neuesten
Ausgabe. Link
zum Artikel in Junge Welt vom 12.11.2001
- Kein Bonus für den Kanzler. Die Nagelprobe: Autonome Interessenwahrnehmung
der Lohnabhängigen oder weiterhin Rücksichtnahme auf Kapital und
Regierungspolitik im »Bündnis für Arbeit«? Link
zum Artikel von Hubert Zaremba in Junge Welt vom 07.11.2001