Home > Diskussion > EU > Wipo > monks_bahl | |
Updated: 18.12.2012 15:51 |
Gewerkschafter Monks: EU braucht wachsenden deutschen Konsum" Interview mit eingestreuten "Kommentierungen" - bestätigender oder ablehnender Art - von Volker Bahl John Monks, Generalsekretär des Europäischen Gewerkschaftsbundes, über die Bedeutung des Euro, die deutsch-französische Dominanz und die politischen Folgen rigider Sparprogramme. "Die deutschen Arbeiter sollten sich fragen, warum sie seit zehn Jahre nicht mehr Geld im Portemonaie haben - im Gegensatz zu ihren Kollegen nahezu überall in der Industrialisierten Welt. Das liegt daran, dass die Wettbewerbsfähigkeit übergeordnetes Ziel der deutschen Wirtschaft wurde und die Steigerung der internen Kaufkraft für Deutschland vernachlässigt wurde. Europa braucht aber ein Wachstum des deutschen Konsums, genau so wie die deutsche Wirtschaft Briten und Amerikaner braucht, die , sagen wir, BMW kaufen. Ausländische Firmen müssen auch nach Deutschland exportieren können. Das heißt aber die Deutschen müssen Geld haben, um deren Produkte zu kaufen." (vgl. z.B. "Deutschland als Spielverderber für ein europäisches Sozialmodell" www.labournet.de/diskussion/eu/sopo/bahl2.html) Und zum "Pakt für Wettbewerbsfähigkeit" der Kanzlerin Angela Merkel und es französischen Staatspräsidenten Sarkozy: "Ich habe generell nichts dagegen" (= mehr Wettbewerbsfähigkeit). (vgl. dazu auch "Eine Teufelsspirale der sozialen Kälte" www.labournet.de/diskussion/eu/wipo/krise_bahl2.html) "Aber ich wehre mich gegen den klaren Angriff auf die Arbeitsmärkte hinter dem deutsch-französischen Konzept. Angela Merkel und Nicolas Sarkozy wollen direkt in die Arbeitsverhältnisse hineinregieren und ignorieren alle Subsidiaritätsregeln." - Einschub : Dabei haben die anderen ja durchaus den Trumpf auf der Hand : eine "Abschaffung des Euro wäre für Deutschalnd wahrscheinlich am teuersten und damit schlechtesten (siehe auch "Der Tod des Euro ist zu teuer" www.labournet.de/diskussion/eu/wipo/krise_bahl.html) - "Merkel und Sarkozy denken sie retten Europa. Aber die Art wie sie es tun, ist für viele Staaten nicht akzeptabel..." Das Interview von Werner Balsen in der FR vom 11.02.2011 Nicht nachvollziehen kann ich, wie er als Gewerkschafter angesichts dieser - politisch - ziemlich aussichtslosen Situation den Generalstreik rundweg ablehnen will : "Der Generalstreik scheidet als letztes Mittel aus" - meint er apodiktisch ! - Der deutsche Verdi-Chef Bsirske meint dagegen, dass es eine Option sein müsse (Vgl. "Exportüberschuss und ein politischer Streik für Deutschland" www.labournet.de/diskussion/gewerkschaft/erfahrung/polstreik_bahl.html) P.S.: So kann "man" seine Erwartungen jetzt erst einmal auf seine designierte Nachfolgerin, die Französin Bernadette Segol richten. Vielleicht bringt sie ja positivere Erfahrungen mit einem politischen Streik mit? |