Die Landesfachgruppe Einzelhandel Thüringen hat beschlossen, mit einer Kampagne "Wem gehört die Zeit", gegen die Versuche der Landesregierungen, Kommune und Wirtschaftsverbände das Ladenschlußgesetz noch mehr zu verschlechtern, vorzugehen.

Die Landesfachgruppe und Gesamttarifkommission Einzelhandel haben in einer Zusammenkunft in Erfurt beschlossen, Arbeitskampfmaßnahmen vorzubereiten.

Angesichts der Tatsache, daß die Tarifverhandlungen in den anderen Landesbezirken in Ostdeutschland wegen des Versuches des Arbeitgeberverbandes, "Leichtlohngruppen" durchzusetzen wie in Thüringen ergebnislos vertragt wurden, seien Arbeitskampfmaßnahmen unvermeidlich. Die GewerkschafterInnen erklärten, daß sie nicht hinnehmen werden, daß die Handelsunternehmen auf der einen Seite Personal abbauen; 1998 wurden in Thüringen 3,5% der Arbeitsplätze abgebaut, und durch Sondergenehmigungen, d.h. Sonntagsöffnungen, die Arbeitsbedingungen der VerkäuferInnen verschlechtern, damit weiteren Personalabbau forcieren und auf der anderen Seite sich im Portemonnaie der ArbeitnehmerInnen bedienen wollen. Noch im Juli wird es in den Thüringer Handelseinrichtungen Betriebsversammlungen und Protestaktionen geben. "In dieser Tarifrunde werden", so der Vorsitzende der hbv Thüringen, Angelo Lucifero, "auch die Kunden einbezogen. Die Kunden müssen erfahren, daß sie mißbraucht werden, um die Ladenöffnungszeiten zu verändern und für "Ostlöhne Westpreise zu bezahlen."

Unter dem Motto "Wem gehört die Zeit? Dir!" eröffnet die hbv mit Hauswurfaktionen, Veranstaltungen und Informationsveranstaltungen sowie Präsentationen im Internet eine Kampagne gegen Billiglohn und "Zeitdiebe". " Während in Sachsen die Front der "Zeitdiebe" bröckelt, so hat am 6. Juli die Stadt Görlitz die Allgemeinverfügung zur Sonntagsöffnung aufgehoben. Mit Scheinargumenten versuchen nun die Ostthüringer Kaufleute die Sonntagsöffnung mit einer Initiative auf Ihre Region zu übertragen.

Offensichtlich haben sie die gewerkschaftliche "Duldung" der rechtswidrigen Sonntagsöffnung in Weimar reichlich mißverstanden. Die IHK und der Verband Thüringer Kaufleute Gera hat uns mit ihrer Aktion ausdrücklich eingeladen wie in den anderen Ländern Kläger zu organisieren. Wir werden dieser Einladung folgen! Wer glaubt, die eigene Unfähigkeit auf Kosten der VerkäuferInnen auszubaden, muß mit unserem Widerstand rechnen."

Für Rücksprachen steht Ihnen der hbv-Landesvorsitzende Angelo Lucifero (hbv) unter Telefon 0361 6599820 gern zur Verfügung.

siehe auch: http://www.gewerkschaft-hbv-thr.de/tarifinfo/zeitdiebe.htm