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Updated: 18.12.2012 15:51 |
Bündnis gegen Ausbildungsplatzmangel
und Jugendarbeitslosigkeit Pressemitteilung – Infobrief Wozu der Streit über die Erfüllung des Ausbildungspaktes? Im Vergleich zum radikalen Abbau von Ausbildungsplätzen in den vergangen Jahren ist die nun stolz verkündete Zunahme von 3,5% im Bereich der IHK nicht der Rede wert. Der von Regierung und Wirtschaft gefeierte „nationale
Pakt für Ausbildung“ ist und bleibt eine grandiose nationale
Mogelpackung: Der Verzicht der Regierung auf ein „Ausbildungsplatzgesetz“ bedeutet:
Die rot-grüne Regierung hat sich dem angedrohten Ausbildungsboykott der Wirtschaftsverbände gebeugt und ihr halbherzig geplantes „Ausbildungsgesetz“ wieder in der Schublade verschwinden lassen. Offensichtlich sind die Interessen der Unternehmer wichtiger als die Zukunft von Hunderttausenden von Jugendlichen. Der Pakt setzt die „Politik der leeren Versprechen“ fort. Er soll 30.000 „neue“(!) Lehrstellen schaffen. Doch ein viel weitreichenderes Leerstellenversprechen gab es bereits 1999. Damals versprach das Bündnis für Arbeit (Regierung, Arbeitgeber und Gewerkschaften) im sogenannten „Ausbildungskonsens“: „ Jeder Jugendliche erhält einen Ausbildungsplatz seiner Wahl!“ Daraus wurde ein großer Flop: Jahr für Jahr ging die Zahl der Lehrstellen zurück. Im vergangenen Jahr gab es 85.100 (minus 15%) betriebliche Lehrstellen weniger als noch 1999. Diesmal verkünden Arbeitgebervertreter selbst, „dass insgesamt weniger Ausbildungsplätze rauskommen können“. Denn von „zusätzlichen“(!) Lehrstellen ist nicht die Rede und „neue“ sind nicht zwingend „mehr“. Nochmals in aller Deutlichkeit: Es geht nicht um „neue“
oder „mehr“, sondern um eine jederzeit „ausreichende“
Zahl von Ausbildungsplätzen. Stoppt den Zwangsausschluss von der Ausbildung Der größte Mangel der dualen Ausbildung ist die konjunkturelle Abhängigkeit des Ausbildungsplatzangebotes. Darin sind sich alle Experten einig. Auch in der 3. Lehrstellenkrise sind seit 10 Jahre alle „freiwilligen“ Ansätze zur Lösung des Problems gescheitert. Eine gesetzliche Regelung für ein Recht auf Ausbildung ist längst überfällig. Zur Umlagefinanzierung der Ausbildung gibt es keine Alternative. Bei einer in Darmstadt vom 6. bis 8.Juli 2004 unter Jugendlichen
durchgeführten Umfrage sprachen sich 99% für ein Recht auf Ausbildung
und gegen weitere Lehrstellenversprechen aus. Zur weiteren Verwendung sind im Anhang und in der Anlage beigefügt:
Helmut Weick |