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DGB-Ortskartell Gifhorn, c/o Gunther Wachholz, Werderstraße 10, 38518 Gifhorn

 

An den DGB-Bundesvorstand
Zur Kenntnis an
DGB-Landesbezirksvorstand Niedersachsen
DGB-Kreisvorstand Wolfsburg-Helmstedt-Gifhorn

 

Liebe Kolleginnen und Kollegen!

Mit großer Empörung haben wir zur Kenntnis genommen, daß der DGB-Bundesvorsitzende via BILD-Zeitung unser Bemühen um Arbeitszeitverkürzung und Beschäftigungssicherung durch die Aufforderung, auch mal die 50-Stunden-Woche zuzulassen", massiv unterläuft. Unabhängig davon, wie diese Äußerungen vielleicht gemeint waren, ist in der Öffentlichkeit der Eindruck entstanden, die Gewerkschaften würden den Weg der Arbeitszeitverkürzung verlassen, weil sie nunmehr der Unternehmerargumentation folgten, nach der zur Standortsicherung viel länger gearbeitet werden müsste.

Nach intensiver Diskussion war sich das Gifhorner DGB-Ortskartell darüber einig, daß die Äußerung des DGB-Bundesvorsitzenden Schulte die Gewerkschaften spalten könnte.

Solche Aussagen zu machen, für solche Schlagzeilen zu sorgen, sei nicht das Mandat des DGB-Bundesvorsitzenden!

Um die Realität in den Betrieben wissen wir.

Im Interesse der Beschäftigten und der Erwerbslosen wollen wir diese Realität aber verändern in Richtung Arbeitszeitverkürzung, in Richtung Humanisierung des Arbeitslebens - nicht in Richtung "Arbeiten ohne Ende"!

Auch wegen der Aussagen des DGB-Bundesvorsitzenden glauben viele Mitglieder nicht mehr, dass wir für eine aktive Beschäftigungspolitik stehen.

Wir fordern den DGB-Bundesvorstand auf, aus diesen gewerkschaftsschädigenden Aussagen Konsequenzen zu ziehen.

 

30. Mai 2000
Anlage: Presseinformation

 

Presseinformation

DGB-Ortskartell Gifhorn kritisiert Schultes BILD-Interview

In der Sitzung des DGB-Ortskartells wurde sehr engagiert über das Interview des DGB-Vorsitzenden in einer Boulevardzeitung diskutiert.

Der Gifhorner Sprecher des Deutschen Gewerkschaftsbundes, Gunter Wachholz, erklärte daraufhin:

Mit großer Empörung haben wir zur Kenntnis genommen, daß der DGB-Bundesvorsitzende via BILD-Zeitung unser Bemühen um Arbeitszeitverkürzung und Beschäftigungssicherung durch die Aufforderung, "auch mal die 50-Stunden-Woche zuzulassen", massiv unterläuft.

In der Stellungnahme heißt es weiter:

Unabhängig davon, wie diese Äußerungen vielleicht gemeint waren, ist in der Öffentlichkeit der Eindruck entstanden, die Gewerkschaften würden den Weg der Arbeitszeitverkürzung verlassen, weil sie nunmehr der Unternehmerargumentation folgten, nach der zur Standortsicherung viel länger gearbeitet werden müsste.

Nach intensiver Diskussion war sich das Gifhorner DGB-Ortskartell darüber einig, daß die Äußerung des DGB-Bundesvorsitzenden Schulte die Gewerkschaften spalten könnte.

Solche Aussagen zu machen, für solche Schlagzeilen zu sorgen, sei nicht das Mandat des DGB-Bundesvorsitzenden!

Stephan Krull von der IG Metall aus Sassenburg ergänzte: Um die Realität in den Betrieben wissen wir.

Im Interesse der Beschäftigten und der Erwerbslosen wollen wir diese Realität aber verändern in Richtung Arbeitszeitverkürzung, in Richtung Humanisierung des Arbeitslebenes - nicht in Richtung "Arbeiten ohne Ende"!

Auch wegen der Aussagen des DGB-Bundesvorsitzenden glauben viele Mitglieder nicht mehr, dass wir für eine aktive Beschäftigungspolitik stehen.

Wir fordern den DGB-Bundesvorstand auf, aus diesen gewerkschaftsschädigenden Aussagen Konsequenzen zu ziehen.

Gifhorn, 30. Mai 2000


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