letzte Änderung am 30. Jan 2003 | |
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Am 30.Januar beginnen die Verhandlungen über einen flächendeckenden Tarifvertrag für die gesamte Zeitarbeitsbranche zwischen den Vertretern der Zeitarbeitsverbände und dem DGB.
Darum erinnern wir am 29.01. „Tag der Gewerkschaften“ die Gewerkschaftsführer an die Gewerkschaftsgrundsätze „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ !
Mit den Hartzgesetzen kommt die Verpflichtung flächendeckende PSA`s einzurichten. Aufgabe dieser PSA`S wird es sein, Arbeitskräfte auszuleihen oder an die Leiharbeitsfirmen zu vermitteln.
Die Einrichtung dieser PSA`S ist laut Gesetz nur möglich, wenn zuvor ein Tarifvertrag abgeschlossen wird. Alle Erfahrungen mit dem DGB lassen befürchten, daß es sich um einen Abschluss handeln wird, der weit unter den sonst üblichen Tarifen liegt.
Das ist nichts anderes als Lohndrückerei auf dem Rücken der Erwerbslosen und Beschäftigten. Die Erwerbslosen werden als Knüppel benutzt um das Tarifgefüge und die Arbeitsbedingungen gewaltig nach unten zu drücken.
Denkbar ist folgendes:
Anja Schmidt z.B., 25 Jahre, Fleischverkäuferin, 1000 Euro Nettolohn, wird zum 31. Januar 2004 von ihrem Kaufhaus entlassen. Sie muß sich am Tag, an dem sie die Kündigung bekommen hat beim Arbeitsamt arbeitslos melden, meldet sie sich erst später, muß sie nach den neuen Hartz-Gesetzen mit eine Kürzung ihres Geldes rechnen. Anja Schmidt erhält ein Arbeitslosengeld von 610 Euro. Das Arbeitsamt ( jetzt Job-Center) steckt sie nach einem Monat in eine Leiharbeitsfirma, umgetauft in PSA (Persona lService Agentur). Die PSA wird von Randstad betrieben.
Die PSA verleiht sie sofort zurück an ihr Kaufhaus. Das ist jetzt erlaubt.
Sechs Wochen muss sie zur Probe für ihr Arbeitslosengeld arbeiten. Danach macht sie ihre alte Arbeit für 800 Euro, also 20% weniger. Diesen Tarif hat verdi mit Randstad vereinbart.
Da ihre Warmmiete 400 Euro beträgt, bleiben ihr zum süßen Leben noch 400 Euro monatlich. Anja Schmidt ist empört. Doch das Job-Center droht ihr mit 12 Wochen Sperrzeit, wenn sie die Leiharbeit nicht annimmt.
Darum lauten unsere Forderungen:
Kommt am 29.1. um 12.00 Uhr zum Arbeitsamt Müllerstr. 16 und um 14.00 Uhr zum Hackeschen Markt (DGB-Bundeszentrale:Henriette-Hertz-Platz 2) !
Reinhard Dombre ist der DGB-Verhandlungsführer: FAX:030/24060-136 und
e-mail:reinhard.dombre@bundesvorstand.dgb.de–
er freut sich bestimmt über viele Zusendungen per e-mail und Fax.
Am 30. Januar sind in verschiedenen Städten Aktionen vor Gewerkschaftshäusern geplant. Infos: www.labournet.de
Das Berliner Anti – Hartz- Bündnis trifft sich 14- tägig und freut sich über neue Mitstreiter. Mehr Infos unter: www.anti-hartz.de
V.i.S.d.P.: Stefan Kurz c/o AntiHartz-Bündnis, Mehringhof, Gneisenaustr. 2A, 10961 Berlin
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