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Updated: 18.12.2012 15:51
Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

I. Freitag, 25.Juni 2004, 19 Uhr

AUFTAKTVERANSTALTUNG

Begrüssung durch die FH Dortmund

Auftaktbeitrag: Prekarisierung -Bedeutungspotential und Konsequenzen (Hagen Kopp, Kein Mensch ist illegal /Mag Wompel, LabourNet Germany)

Wir fordern: RESPECT! Das Netzwerk der Migrantinnen in der Hausarbeit, vorgestellt von Ingrid Jungwirth und Annette Jung

RBB-Protest: Freienvertretung qua Selbstorganisation Beim Rundfunk Berlin Brandenburg ist passiert, was die Intendanz wohl nie erwartet hätte: die Chaoslandschaft der „freien MitarbeiterInnen“ hat sich zur Interessenvertretung zusammengefunden. Die übers Internet organisierte Initiative „RBB-Protest“ vor.

Der Streik der Leiharbeiter bei der Post in Istanbul Wenn genug Mobilität vorhanden ist, können auch – und gerade – „die“ organisiert werden...anstatt sich im Gewerkschaftshaus über ihre Existenz zu beklagen. Die Vereinte Arbeitergewerkschaft der Türkei stellt sich vor, eine kleine Organisation, die unter anderem eben Leih- und Zeitarbeiter organisiert.

A-Clips“ Drei kurze Videoclips zum Thema „arbeit und migration“ zusammengestellt von LaborB*

ENDE gegen 21.30 Uhr (Danach freies Fluten in der Cafeteria der FH)

II. Samstag, 26.Juni 2004, 10 – 13 Uhr

WORKSHOPS UND VORTRÄGE / BLOCK I

Hartz und das Migrationsregime - „Fordern und fördern“ heisst die Drohung im allgemeinen – „Fordern und (hinaus)befördern für MigrantInnen?“ Über die spezielle Betroffenheit von MigrantInnen durch Hartz III und IV und die Möglichkeiten der Gegenwehr.Workshop-Leitung: Jonny Tripp (Arbeitslosenzentrum Dortmund) und Kemal Ates (Verein zur Förderung der interkulturellen Medienkompetenz Dortmund).

„Agnieszka auf Achse“ Film: Polnische Putzfrauen zwischen Brüssel und der Heimat - Reportage von Ingeborg Haffert, 30 Min. Anschliessend Diskussion mit dem „laborB* – Team“

Die Mühen der Ebene – Projekte, die sich am Auftaktabend vorgestellt haben, stellen sich der Diskussion

Spagatíssimo – Bilanz einiger Versuche, als Gewerkschaft unabhängig zu organisieren Die ehemalige IG Medien in Dortmund hatte eine Reihe von Versuchen mitgetragen, mit denen neue Zugänge gesellschaftlicher Wirksamkeit geschaffen werden sollten, unabhängig von Mitgliederwerbung etc. Die GEW Hessen hatte mit der Zeitung „Prekär"“ ein erfolgreiches Projekt mit Beschäftigten der Weiterbildung organisiert...Eine Bilanz und ein paar Orientierungspunkte für künftige Arbeit.Workshop-Leitung: Michael Banos (FB Medien ver.di Dortmund) und Dr. Hajo Dröll (GEW Landesbezirk Hessen – Weiterbildung).

Chefduzen: Kulturelle Aufarbeitung als Mobilisierung - Das Hörspiel „Unzumutbar“, ein Versuch, sich zu emanzipieren und andere mitzunehmen, produziert von Chefduzen – ein Internetprojekt, eine Plattform für Erfahrungen, Klagen, Diskussion von Konsequenzen. Längst über Kiel hinaus, längst eine Erfolgsstory. Vorgestellt von Kalle Kinkel (Chefduzen Kiel)

„Kein Ort. Nirgends?“- Neue Formen und Orte der Organisierung in prekären/migrantischen Arbeitsverhältnissen. Beiträge und Diskussionen zu Handlungsansätzen und Perspektiven mit VetreterInnen der französischen Basisgewerkschaft SUD, des Latino Workers Center aus New York sowie eines Campaigners der US-Textilgewerkschaft Unite. Vorbereitet von TIE-Bildungswerk, express-Redaktion und amplitude/kein mensch ist illegal (Dieser Workshop wird im Nachmittagsblock fortgesetzt)

Recht auf Rechte? – Die Anrufung des (Menschen-) Rechts in Zeiten nationalstaatlichen Zerfalls. Gerade jetzt an den Staat appellieren? Oder sich lieber negativ zusammenfinden? Workshop-Leitung: Karl-Heinz Wedel, Martin Dornis (Redaktion Krisis)

Von der Flexibilisierung der Arbeit zur Flexibilisierung der Kämpfe?! -Wie organisieren sich und wie kämpfen „prekäre“ ArbeiterInnen? Zu Streiks der Bahn-PutzerInnen in Deutschland und der BusfahrerInnen in Italien.Von Las Kalinkas

"Prekarität, informeller Sektor und Voraussetzungen sozialer Kämpfe in Algerien" - Vortrag und Diskussion mit Bernard Schmid

Und dann kommen die Frauen einlegen...Minijobs explodieren - Prekarität in der Normalität – aber was ist schon normal? Nicht nur, dass „Normalarbeitsbetriebe“ voll prekärer Beschäftigung stecken, auch im Normalarbeitsverhältnis steckt jede Menge Prekarität. Derweil sind im Handel bereits ein Drittel aller Jobs „Minis“ – Billigarbeit und (Alters) Armut Workshop-Leitung: Ulrich Leicht (BR Vorsitzender Tuschendruck Dortmund), Norbert Hüwel (verdi Dortmund, FB Handel)

13 Uhr bis 14.30 MITTAGSPAUSE

III. SAMSTAG, 26.Juni 2004, 14.30 – 17.30 Uhr

WORKSHOPS UND VORTRÄGE / BLOCK II

(und: Soirée im Foyer...)

Visuelle Präsentationen von Ergebnissen der Workshops und Vortragsdiskussionen / Speakers Corner zur Information über workshops etc / laborB* Filmauswahl / „...am Ende liegst Du auf der Bahre, und hinter Dir da grinst der Tod: Kaputtgerackert – Vollidiot“ Literarische Hilfen zur Aufhebung der Situation :Textauszüge, gelesen und geschrieben/ ...Videofilm: „Jetzt habe ich Deutschland kennengelernt: einen Monat gearbeitet und keinen Lohn erhalten ...“ – Erfahrungen rumänischer Sasionarbeiterinnen bei einem Spargelbauern im Rhein-Neckar-Dreieck von Gerda Heck und Holger Kiess, Köln/ BANKLEER: publikumsaktive performance nach dem modell der new games bewegung "GO FOR GEMETZEL" zusammen mit frank weigand, andrea keiz, sebastian czapek, thomas weiser, tobias stiefel, gerhard vegan und aurea ferreres. Die Gesellschaft befindet sich in der Umkleidekabine: Die überkommenen Gewissheiten des Wohlfahrtstaates werden abgestreift und sozialstaatliche Sicherungssysteme auf Kleiderbügel gehängt. Die SpielerInnen werden einzeln als Verbündete/Verantwortliche des ökonomischen Erfolgs angesprochen, indem man sie in darwinistische Trikots des harten und und gleichzeitig flexiblen Managements, der Weiterentwicklung und Stärkung des eigenen ökonomi-schen Kapitals schlüpfen lässt. Das Spielmanagement wird von staatlichen Apparaten weg auf verantwortliche, umsichtige und rationale SpielerInnen verlegt.

Osterweitertes Arbeitsmarktregime und transnationale Organisierung - Wenn sich das Kapital internationalisiert, müssen das die Beschäftigten auch - eine Binsenweisheit. Doch real, wie am Beispiel der Bauindustrie diskutiert werden soll, unendlich komplizierter ... Mit Einführungsbeiträgen von: Frank Schmidt-Hullmann, Abteilungsleiter Internationales beim Bundesvorstand der IG BAU zum Projekt eines Arbeitnehmerhilfevereins für osteuropäische Entsendearbeiter; Beata Waldek von ZAPO aus Berlin zu ihrem Unterstützungsansatz einer Zentralen Anlauftstelle für PendlerInnen aus Osteuropa ; Gesine Leyk von Elixir-A aus Berlin sowie N.N. von der Brandenburger Flüchtlingsinitiative zu ihren Erfahrungen im Kampf afrikanischer Bauarbeiter gegen Lohnraub in Berlin. Moderation: Susanne Nickel aus Frankfurt

Arm per Tarifvertrag – Spartentarife und billige Gewerbe Hauptsache Tarifvertrag – war (vielleicht) mal. Sei es bezüglich Zeitarbeit, Nahverkehr oder Dienstleistungen wie putzen – inzwischen gibt es jede Menge Tarifverträge, die eher dem Existenzrecht der Gewerkschaften zu dienen scheinen als den betroffenen Menschen. Kann Mobilisierung gelingen – und helfen? Ein offenes Streitgespräch...im "Speakers Corner"

Der Alptraum Dienstleistungsgesellschaft - Jede Menge hochqualifizierte Dienstleistungsjobs versprach sich ver.di zur Gründungszeit und vertat sich gründlich. Der Vortrag soll zeigen, warum das so sein musste. Vortrag: Robert Kurz (Redaktion Exit)

Perspektiven des alltäglichen Widerstandes gegen die neuen Zumutungen und dessen Unterstützung - Jenseits der sich formierenden breiten Protestbewegung gegen den massiven Sozialabbau und der erfolgreichen Großdemonstrationen wird die Gruppe der Menschen, die bereits unter den Auswirkungen der Hartz-Gesetze zu leiden haben, von allen Seiten im Stichgelassen, obwohl bei ihnen akuter Informationsbedarf über die aktuelle Rechtslage und v.a. die juristischen Verweigerungsmöglichkeiten besteht. Was kann und muß die betroffene Gewerkschaft tun? Was können die Selbsthilfeorganisationen tun? Und auch jenseits der akuten Rechtsbeartung und Hilfestellung sowie gewerkschaftspolitischer Abwehrkämpfe kommen wir nicht umhin, den Bereich der prekären Arbeit als langfristig und immer massiver bestehenden zu akzeptieren und die darin Beschäftigten zur Selbsthilfe durch Selbstorganisierung zu ermuntern. Wie sieht hierzu der aktuelle Stand aus? Was können bestehende Gewerkschaften beitragen oder brauchen wir, wie in anderen Ländern bestehend, eigenständige Gewerkschaften/Netzwerke der Prekären? Dies gilt v.a. für a. Leiharbeit/PSA, von denen unzählige Erwerbslose seit April 2003 im wahrsten Sinne des Wortes betroffen sind und b. "Amts-Schikanen ". Darunter werden nicht nur die jursitisch gefassten "neuen Zumutbarkeiten" der Hartz- und SGB-Gesetze verstanden, sondern auch pure Willkür von unter Druck und Vorgaben stehenden Sachbearbeiter der Agentur für Arbeit. ReferentInnen: Mag Wompel (LabourNet Germany); Kersten Cohrs (FAU), Wildcat (NN), las kalinkas (NN))

Menschenhandel, Prostitution und Arbeitsmarkt - Ein Workshop der Initiative „Dona Carmen“ Frankfurt über den Zusammenhang von Frauenhandel und Kampagnen gegen „Schwarzarbeit“...

Das dezentrale Lagersystem für Flüchtlinge – Scharnier zwischen regulären und irregulären Arbeitsmarktsegmenten Vortrag und Diskussion mit dem Autor der Studie Tobias Pieper (Prokla-Autor)

„Gebt uns Räume“ – wie man sich gegen Entwürdigung zur Wehr setzt und welche Perspektiven das hat Erfahrungsaustausch über Widerständiges zu Hartz.Workshop-Leitung: Anne Eberle (Bundeserwerbslosenausschuss verdi)

"Feminstische Perspektiven auf Prekarisierung und Migration" - "Austausch zwischen feministischen Organisationen (precarias a la deriva, MAIZ, respect) und der Forschungsgrupe Hamburg, die sich mit Arbeit und Alltag von Migrantinnen, die im Haushalt erwerbstätig sind, auseinandersetzen."

Untersuchung und Kämpfe in Call Centern -Industrielle „prekäre“ Arbeit, hohe Fluktuation...Wie können wir Kämpfe in der und gegen die Ausbeutung verstehen und mitmischen? Von Las Kalinkas

17.30 Uhr: PAUSE

IV. Samstag, 26.Juni 2004 19 – 21 Uhr

„DIE ULTIMATIVE METRO-REVUE“

Eine exemplarische multimediale Studie einer der wichtigsten Verwertungsketten der Welt – wer und was darunter lebt, leidet, davon profitiert und was der ganze Unsinn soll. Show mit Gästen, Filmen und Musik mit vielen Mitwirkenden aus mehreren Ländern...

V. Sonntag, 27.Juni, 9 – 11 Uhr

WORKSHOPS UND VORTRÄGE / BLOCK III

Und: Matinée im Foyer...

Visuelle Präsentationen von Ergebnissen der Workshops und Vortragsdiskussionen / Speakers Corner zur Information über workshops etc / laborB* Filmauswahl / „...am Ende liegst Du auf der Bahre, und hinter Dir da grinst der Tod: Kaputtgerackert – Vollidiot“ Literarische Hilfen zur Aufhebung der Situation :Textauszüge – wie der von Ringelnatz – gelesen und geschrieben/ ...

„this tuesday“ – ein Internetprojekt zu Prekarisierung und Migration als Katalysator transnationaler Organsierung? Workshopleitung: Kirsten Huckenbeck (Express); Hagen Kopp (kein mensch ist illegal/Hanau)

Flexibilisierung von unten: Kein Zurück zum Normalarbeitsverhältnis - „Normalarbeit“ war auch kein Spaß, dagegen wird seit den 60ern rebelliert.Wo finden wir heute Ansätze für den Kampf gegen die Arbeit? Workshop-Leitung: Gruppe Wildcat

Was taugt für wen wo? Do the right thing - Alles schon dagewesen? Können ArbeiterInnen- und soziale Zentren neue Organisierungen anstoßen? Was ist flexicurity? Frank John (off limits)

real.-Mapping - Ein Workshop, der sich entlang des Begriffs „prekäre Arbeit“ im Verhältnis zur Lohnarbeit allgemein, und seiner Aussagefähigkeit hinsichtlich kapitalistischer Arbeits- und Lebensverhältnisse bewegt. Dafür möchten wir das mediale Werkzeug des *diskursiven Mappings* als alltagspraktische Wissensaneignung vorstellen. Leitung: Sebastian Stegner/Matze Schmidt

„BASTARD“ / Die Geschichte der Journalistin Lee - ... oder wie ein Roman die Situation analysiert. Eine Lesung mit Raul Zelik

VI. Sonntag, 27.Juni 2004, 11.30 – 12 Uhr

ABSCHLUSSVERANSTALTUNG

Was Gemeinsamkeiten aus unterschiedlichen Lebenswelten bewirken könnten – ein Beitrag der Vorbereitungsgruppe zu möglichen Perspektiven.


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