letzte Änderung am 17. Dez. 2002

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Nein zu den Vorschlägen der Hartz-Kommission!

Der Bezirksvorstand der ver.di-Südniedersachsen lehnt die Hartz-Pläne entschieden ab.

Wir lehnen:

Daher fordern wir:

Begründung:

Die Pläne der Hartz-Kommission sind der schwerste Angriff auf die Rechte von ArbeitnehmerInnen und Erwerbslosen im Nachkriegsdeutschland. Sie sind auch der Versuch, davon abzulenken, dass Kapitalismus immer Arbeitslosigkeit produziert. Statt die wirklichen Gründe zu benennen, werden die Erwerbslosen als Verursacher der Arbeitslosigkeit dargestellt. Erneut gilt der Kampf nicht der Arbeitslosigkeit, sondern den Arbeitslosen, den Beschäftigten und ihren Gewerkschaften.

Wirklich innovativ an den Vorschlägen der Hartz-Kommission sind nur die kreativen Wortschöpfungen. Durch neumodische Managersprache wird verschleiert, dass im Kern die neoliberale Mottenkiste aufgemacht und der längst bekannte Glaubenssatz herausgeholt wird, dass alles gut werden wird, wenn nur soziale Sicherheit und ArbeitnehmerInnenrechte abgebaut werden. Der Markt werde dann schon alles richten. Mit Druck auf die Arbeitslosen, mit der Erweiterung von Scheinselbständigkeit und dem Ausbau des Billiglohnbereichs wird die Erosion des geschützten und existenzsichernden Normalarbeitsverhältnisses weiter vorangetrieben und damit werden die Arbeitsbedingungen der (noch) Beschäftigten weiter verschärft.

Die Verwirklichung der Hartz-Vorschläge wird die Arbeitslosigkeit nicht halbieren. Sie wird aber Schutzrechte, für die die Gewerkschaften jahrzehntelang gekämpft haben, abbauen. Sie wird die Zerstörung der Arbeitslosenversicherung in Richtung einer privatisierten Versicherung voran treiben. Sie wird die Ausbreitung von unregulierten, schlecht bezahlten Billigjobs erleichtern und damit Druck auf die Arbeits- und Lebensverhältnisse aller Lohnabhängigen machen. Der Kampf gegen diese Vorschläge ist daher nicht nur im Interesse der unmittelbar betroffenen Erwerbslosen, sondern insbesondere im Interesse der (noch) Beschäftigten.

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