letzte Änderung am 23. Sept. 2002

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Delegiertenversammlung des Fachbereiches 5 (BiWiFo) von Verdi in Frankfurt

Nicht Arbeitslose – die Arbeitslosigkeit bekämpfen !

Deshalb die Arbeitszeit drastisch auf wöchentlich 30 Stunden bei vollem Lohnausgleich ab senken !

Mit den von der Hartzkommission vorbereiteten Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt werden Arbeitslose und Arbeitende bekämpft, nicht aber die Arbeitslosigkeit.

Ständige Rationalisierung und Arbeitsintensivierung in allen Wirtschaftsbereichen ebenso wie in staatlichen Verwaltungen, bei privaten und öffentlichen Dienstleistungen führten dazu, daß in Deutschland mit immer weniger Arbeitsstunden ein wachsendes Bruttosozialprodukt erarbeitet wird. Die Arbeitsproduktivität zu steigern ist eigentlich etwas Positives. Im Kapitalismus verkehrt sich dies aber ins Gegenteil und wird für die Arbeitenden zur Geisel. Für das Kapital ist die Arbeitslosigkeit erwünscht. Denn die Arbeitslosigkeit wird von ihm bewußt eingesetzt, um die Arbeitenden zu erpressen und Lohnabbau, sinkende Sozialstandards und soziale Absicherung durch zu setzen.

Diese Entwicklung kann nur gebremst werden, wenn auf Kosten der Gewinne und staatlicher Umverteilung zugunsten der Profite eine drastische Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich durchgesetzt wird. Ein Mitmachen, ob in einer Hartzkommission oder einem sogenannten "Bündnis für Arbeit", erweisen sich als ein Mittel der Einbindung der Arbeitnehmer und als ein Wege zu weiteren Verschlechterungen für uns Arbeitnehmern.

Wir müssen daher einen eigenen Weg entwickeln, der sich an den Interessen der Arbeitenden und Arbeitslosen orientiert.

In diesem Sinne klärt Ver.di im Bündnis mit den anderen DGB-Gewerkschaften nicht nur ihre Organisierten über die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Zusammenhänge auf, um so die Voraussetzung für eine entsprechende Bewegung zu schaffen. Die 35 Stundenwoche war auch durchsetzbar. Wer allerdings meint, daß diese zu einer drastischen Arbeitsintensivierung führte, sucht Ursachen an der falsche Stelle. Wäre dieser Zusammenhang wirklich gegeben, hätte es in weiten Teilen der Dienstleistungsbranche zu keinerlei Arbeitsintensivierung kommen dürfen. Ganz im Gegenteil, dort wurde die Arbeitszeit kaum oder gar nicht verkürzt und dennoch die Arbeitsbelastung erheblich gesteigert. Ohne Arbeitszeitverkürzung sind Arbeitnehmer nur noch länger Arbeitshetze ausgesetzt.

Arbeitszeitverkürzung wirkt den Folgen von Rationalisierungmaßnahmen entgegen. Es muß Schluß gemacht werden, mit einer Politik die die Arbeitslosen bekämpft und damit auch die Arbeitenden einzuschüchtern. Bekämpfen wir die Arbeitslosigkeit und nehmen wir es in Angriff, eine drastische Arbeitszeitverkürzung durchzusetzen.

Deshalb: 30 Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich !

Der Antrag wird auf Landes- und Verdi-Bezirksebene weitergeleitet

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