letzte Änderung am 23. Okt. 2002 | |
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Der DGB-Bundesvorstand und die Vorstände der Mitgliedsgewerkschaften werden aufgefordert, die Vorschläge der Hartz-Kommission kritisch zu prüfen. Die Einführung von Niedriglohnbereichen, Leistungskürzungen für Arbeitslose und eine weitere Verschärfung der Zumutbarkeitsregelungen sind mit allen gewerkschaftlichen Mitteln abzuwehren.
Die Einführung eines Niedriglohnsektors führt zu einer Verdrängung tariflich geschützer Arbeitsplätze durch ungeschützte, schlecht bezahlte Billigjobs. Der Abbau von Lohnersatzleistungen und eine weitere Verschärfung der Zumutbarkeitsregelung schaffen keinen einzigen existenzsichernden Arbeitsplatz. Alle Versuche, Arbeitslose durch "mehr Druck" zur Aufnahme von Arbeit zu bewegen, gehen völlig an der Realität der massenhaft fehlenden Arbeitsplätze vorbei: Das Verhältnis Arbeitssuchende - offene Stellen beträgt in Deutschland 15 zu eins!
Alle Angriffe auf unsere arbeitslosen Kolleginnen und Kollegen wirken unmittelbar in die Betriebe zurück. Das Lohnniveau ganzer Branchen und das Tarifgefüge insgesamt geraten massiv unter Druck, die Tarifverträge werden ausgehöhlt, die Lohn- und Arbeitsbedingungen der abhängig Beschäftigten verschlechtert und der Arbeitsmarkt amerikanisiert. Das Kapital wird reicher und frecher.
Notwendig ist ein breites gesellschaftliches Bündnis gegen Arbeitslosigkeit, Deregulierung und Sozialabbau, für soziale Gerechtigkeit und für eine gerechte Verteilung von Arbeit.
Statt Arbeitslosigkeit für viele - Arbeitszeitverkürzung für alle! Diese Parole der IG Metall ist heute aktueller denn je. Zur Reduzierung von Arbeitslosigkeit ist eine Umverteilung von Arbeit umverzichtbar. Wir treten wir für folgende Ziele ein:
Durch gezielte Zukunftsinvestitionen (z.B. Kindergärten, Schulen, soziale Infrastruktur, Gesundheits- und Pflegedienste, Wohnumfeldverbesserungen, öffentlicher Nahverkehr, Umweltschutz) können hunderttausende von neuen Arbeitsplätzen geschaffen und zugleich die kommunale Infrastruktur und damit die Lebensqualität der Menschen verbessert werden.
Alle Angriffe auf Arbeitnehmerrechte, auf den Sozialstaat und unsere Tarifverträge müssen vom DGB und seinen Mitgliedsgewerkschaften entschlossen abgewehrt werden!
Gewerkschaften können sich jedoch nicht darauf beschränken, Abwehrkämpfe zu führen. Die Frage der Verteilungsgerechtigkeit muß endlich mit Nachdruck auf die gewerkschaftliche und politische Tagesordnung gesetzt werden! Es ist Zeit, den Wasserpredigern und Weintrinkern im Unternehmerlager den Wein abzugraben!
Zentrale Aufgabe der Gewerkschaften ist es, die Meinungsführerschaft der Unternehmerverbände und ihrer politischen und publizistischen Hilfstruppen zu brechen. Den "modern" verkleideten, rückwärtsgewandten, reaktionären neoliberalen Konzepten aus dem 19. Jahrhundert muß offensiv die Forderung nach sozialer Gerechtigkeit entgegen gesetzt werden!
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