letzte Änderung am 10. Juli 2002

LabourNet Germany ARCHIV! Aktuelle Meldungen im neuen LabourNet Germany

Home -> Diskussion -> (Lohn)Arbeit -> Realpolitik -> Modelle -> Loetzer Suchen

Wahlkreisbüro Ulla Lötzer, Bertranstr. 57, 51 103 Köln
Tel. 0221/47 47 769, Fax 0221/870 83 33

P R E S S E M I T T E I L U N G

Diskussion um Hartz - Empfehlungen muss internationale Warnungen vor Zeitarbeit berücksichtigen

Zur heutigen Vorlage des 'Employment Outlook 2002' des internationalen gewerkschaftlichen Beratungsgremiums bei der OECD (TUAC), erklärt die Bundestagsabgeordnete Ulla Lötzer, Mitglied des Wirtschaftsausschusses:

Die Ausweitung von Leiharbeit ist ein Kernpunkt der Vorschläge der Hartz-Kommission zur Überwindung der Arbeitslosigkeit.

In ihrem heute in Paris der Öffentlichkeit vorgestellten Beschäftigungsbericht 2002 warnt die TUAC, das gewerkschaftliche Beratungsgremium bei der OECD (www.tuac.org), vor den negativen Folgen der Ausbreitung von Zeitarbeit. Aufgrund der internationalen Erfahrungen belegt dieser Bericht die negativen Folgen von Zeitarbeit auf Beschäftigungs- und Einkommenssicherheit sowie Arbeitsbedingungen.

So liegen die Einkommen bei Zeitarbeit in Deutschland um 17%, in Spanien gar um 47 % unter dem fest angestellter Arbeitnehmer. Die Zugänge zu sozialen Sicherungssystemen und besonders zu beruflicher Fortbildung sind für Beschäftigte in Leiharbeit deutlich eingeschränkt.

Im Ergebnis des Ländervergleichs stellt der Bericht fest: Geringere Arbeitszufriedenheit, abnehmende Qualität von Produkten und Dienstleistungen und eine abnehmende Arbeitsproduktivität sind die Folgen einer durch die Ausweitung von Zeitarbeit angeheizten Abwärtskonkurrenz um immer niedrigere Arbeitskosten.

Ein statistischer Ländervergleich belegt überdies, dass es den oft beschworenen Zusammenhang zwischen Produktivitätssteigerung und Flexibilisierung des Arbeitsmarktes nicht gibt. Im Gegenteil belegen mit Finnland, Irland und Schweden beim Produktivitätswachstum Länder die Spitzenplätze, die wegen ihrer strikten Arbeitsgesetze gescholten werden.

Diese Erfahrungen dürfen in der Debatte um die Vorschläge der Hartz-Kommission nicht ausser acht gelassen werden.


Dem Text der Pressemitteilung sind beigefügt (beide englisch, beide pdf-Dateien):

LabourNet Germany Top ^