Mit dem "Bridge-System" in die Altersarmut !
Liebe Freunde, Mitstreiter und Kollegen;
wir sind bei der kritischen Betrachtung des "Hartz-Konzeptes" auch auf das so
genannte "Bridge-System" gestoßen, womit Arbeitslosen ab vollendetem 55.
Lebensjahr ein Angebot gemacht wird, welches derart durchtrieben ist, daß
es Gaunern und Ganoven alle Ehre machen würde.
Davon abgesehen, daß es darauf abzielt, die Arbeitslosenzahlen zu schönen,
ist es auch noch darauf ausgelegt, die betreffenden Arbeitslosen finanziell
über den Tisch zu ziehen.
Folglich kann man nur eindringlich vor dem "Bridge-System" warnen..
Es spricht zwar nichts dagegen, Arbeitslosen zu ersparen, sich dort zu bewerben,
wo man sie auf Grund ihres Alters ohnehin nicht mehr haben will - schlimm ist
jedoch, daß sie sich regelrecht davon frei kaufen sollen.
Nach Lage der Dinge soll Mann/Frau nämlich nur dann von der "Kundenfreundlichkeit
des Arbeitsamtes" verschont werden, wenn er/sie auf ca. 25 % seines/ihres Arbeitslosengeldes
verzichtet und mit Vollendung des 60. Lebensjahres bei einer um 18 % verminderten
Altersrente aus dem Berufsleben ausscheidet.
Abgesehen davon, daß sich diese finanzielle Einbuße nur wenige leisten
können, verblüfft die Begründung für die Kürzung beim
Arbeitslosengeld (Alg).
Begründet wir die 25 %-tige Kürzung beim Alg nämlich damit, daß
diese in etwa der Vermittlungschance entsprechen soll, die der Betreffende bei
einer weiteren Betreuung durch das JobCenter gehabt hätte..
Demnach müßte jeder vierte Arbeitslose, der 55 Jahre und älter
ist, wieder eine Anstellung finden - eine absolut weltfremde Sicht der Dinge.
Eindrucksvoller hätte die "Hartz-Kommission" ihre Inkompetenz nicht dokumentieren
können.
Hinzu kommt noch die dummdreiste Täuschung über die Höhe des
Arbeitslosengeldes, wie sie für Arbeitslose ansteht, die sich auf das "Bridge-System"
einlassen.
Kreativ, wie unsere hochdotierten Sozialabbauer nun mal sind, halten sie den
Auszahlungsbetrag nämlich künstlich hoch, durch die eingerechneten
Sozialversicherungsbeiträge, die den betreffenden Arbeitslosen zur eigenverantwortlichen
Abführung an die entsprechenden Kassen überlassen werden.
Auf die Möglichkeit, daß diese Praxis wegen dem chronisch vorhandenen
Geldmangel in arbeitslosen Haushalten sehr leicht schief gehen kann, sollte
man eigentlich gar nicht hinweisen müssen.
Unsere Ablehnung zum "Bridge-System" ist daher hinreichend begründet.
Mit freundlichen Grüßen
Karl H. Schrödelsecker
AGErwerbslosigkeit - Region Rhein/Neckar