letzte Änderung am 06. Juni 2003 | |
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(einstimmig verabschiedet von den 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus über 34 Betrieben)
Liebe Kolleginnen und Kollegen!
Es ist empörend!
Während sich die Herren Abgeordneten soeben noch eine Diätenerhöhung genehmigten, startet die Bundesregierung einen in der Geschichte der BRD beispiellosen Angriff auf unsere sozialen Rechte und Errungenschaften. Die Regierung bewegt sich dabei exakt im Rahmen dessen, was die Unternehmerverbände fordern.
Was in der "Agenda 2010" als "Reform des Sozialwesens" bezeichnet wird, ist in Wirklichkeit der Auftakt zu seiner weitgehenden Zerschlagung. Schon jetzt werden weitere Angriffe wie Rentenkürzungen, Aufhebung von Tarifverträgen, Zwangsarbeit für arbeitslose Jugendliche angekündigt.
Die Regierungspläne stoßen bei den Gewerkschaftsmitgliedern und in den Belegschaften auf breite Ablehnung. Wir können es uns nicht erlauben, auf irgendwelche Parteitagsbeschlüsse zu hoffen, bei denen nur kosmetische Veränderungen an Schröders Kurs herauskommen können.
Schluss damit! Wir haben Verantwortung für uns und die Zukunft unserer Jugend!
Wir verteidigen unsere Gewerkschaften gegen alle Versuche, sie zu diffamieren oder als "Ewig-Gestrige" zu verleumden. Wir brauchen starke Gewerkschaften, überparteilich und kämpferisch!
Es ist eine Provokation aller Kolleginnen und Kollegen, wenn der DGB-Vorsitzende Sommer ausgerechnet am 24. Mai 2003, dem Tag der bundesweiten, gewerkschaftlichen Massendemonstrationen gegen den Kurs der Bundesregierung, das "Ende der Proteste" ankündigt.
Dazu hat er weder einen Auftrag noch die Berechtigung. Der Einsatz der ganzen gewerkschaftlichen Kampfkraft ist erforderlich, um dieses volksfeindliche Regierungsprogramm zu Fall zu bringen.
Am 29. April machten die Metaller in Schweinfurt mit einem mehrstündigen Streik und Demonstrationen von 5000 Beschäftigten einen Anfang. Bereiten wir betriebliche Proteste und Aktionen vor.
Wir verstehen uns als aktiver Bestandteil des Widerstands und Protestes, der auch von den Gewerkschaften ausgeht und sind offen für ein breites Bündnis gegen die Agenda 2010.
Wir erklären unsere Solidarität mit den streikenden Metallern und Stahlarbeitern in den neuen Bundesländern. Ihr Kampf um die 35 Stundenwoche bei vollem Lohnausgleich richtet sich gegen die Massenarbeitslosigkeit und die Unternehmerprofite. Wir brauchen keine "Agenda", sondern ein Kampfprogramm, mit dem wir wirksam gegen die Massenarbeitslosigkeit vorgehen können. Entfalten wir darüber eine breite, demokratische Diskussion in den Betrieben.
Praktische Schlussfolgerungen:
Beschlossen von TeilnehmerInnen aus folgenden Betrieben: Krefeld (Siemens Duewag, Siempelkamp), Duisburg (Thyssen Krupp Stahl AG, Thyssen Krupp Tailored Blanks GmbH, Hüttenwerke Krupp Mannesmann, verdi Betriebsgruppe Arbeitsamt, Klinikum Duisburg, Deutsche Angestellten Akademie, Deutsche Steinkohle AG) Mülheim (ehemalige Mannesmann-Stahlbetriebe) Oberhausen (MAN Turbo, GHH Rand) Essen (Widia, Magnequench) Gelsenkirchen (bundesweite Bergarbeiterinitiative "Kumpel für AUF", Pilkington-Glas, verdi Kollegen der Stadtverwaltung) Bochum: Johnson Controls Automotive, Opel AG, Berufsfortbildungswerk Bochum/Herne, Herne (verdi-Erwerbsloseninitiative) Recklinghausen (Hella) Dortmund (Siemens VDO, Hoesch Spundwand GmbH, Thyssen Krupp Stahl AG) Hattingen (Kone, Orenstein&Koppel) Velbert (Erbslöh GmbH) Troisdorf (Corus Mannstaedt-Werke) Düsseldorf (Euro Sales Finance, Vodafone D2), Offenbach (MAN Roland AG) Esslingen (Festo), Stuttgart (Mahle AG) sowie weiteren Einzelpersonen
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