Die europäische
Demonstration gegen Arbeitslosigkeit, Rassismus und Krieg war ein voller Erfolg.
Über 30.000 TeilnehmerInnen aus Deutschland, Frankreich, Italien, Belgien,
Spanien, Portugal, Schweiz, Österreich, Finnland, Schweden, Türkei,
Kurdistan, Großbritannien, Dänemark, der Tschechischen Republik und
Rußland haben in Erinnerung gerufen, daß die Staaten der Europäischen
Union bisher in der Bekämpfung der Arbeitslosigkeit versagt haben, obwohl
sie derzeit mehrheitlich sozialdemokratisch geführt werden. Die DemonstrantInnen
wandten sich auch dagegen, daß die Regierungschefs sich kommende Woche
auf dem EU-Gipfel auf die Senkung der unteren Löhne und die Einschränkung
der sozialer Absicherung verständigen wollen. Die DemonstrantInnen haben
in zahlreichen Transparenten, Plakaten und Redebeiträgen den Zusammenhang
zwischen Krieg, Erwerbslosigkeit und sozialer Verelendung betont.
Der Mobilisierungserfolg
von Amsterdam konnte wiederholt und ausgebaut werden; die Bewegung ist in ihrer
sozialen Zusammensetzung sogar noch breiter geworden. Neben Erwerbsloseninitiativen,
Gewerkschaften und Parteien waren auch Flüchtlinge mit einem eigenen Block,
Kurdinnen und Kurden und die antifaschistische Initiativen präsent. Die
Redebeiträge widerspiegelten diese Breite und das wachsende Bewußtsein
über die Notwendigkeit einer europaweit vernetzten und handlungsfähigen
sozialen Bewegung. Auf der Auftaktkundgebung sprachen u.a. Angelika Beier, Koordinierungsstelle
der Arbeitsloseninitiativen, Bielefeld, Franz-Josef Möllenberg, Vorsitzender
der NGG; Sten Lander, Erwerbslosenverband Schweden; Hasan Calhan aus dem Wanderkirchenasyl,
Piero Maestri von der italienischen Antikriegsbewegung, sowie Sister Philomine
Mary, Südindien -- Interkontinentale Karawane).
Die Europäischen Märsche fühlen sich bestärkt, ihre Arbeit am Aufbau eines europaweiten sozialen Netzwerks forzusetzen. Im zweiten Halbjahr 99 werden wir den EU-Gipfel nach Helsinki begleiten; die nächste größere Mobilisierung wird im kommenden Jahr in Frankreich sein.
30.5.1999