letzte Änderung am 16. März 2004

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„Sozialstaat, Bildung und Demokratie ausbauen statt abbauen!“

Aufruf von Soziales Netzwerk Thüringen

Die Rot-Grüne und Schwarz-Gelbe Koalition in Berlin hat die Agenda 2010 beschlossen und demontiert das Sozial- und das Bildungssystem und die Demokratie.

Wir wollen und werden nicht hinnehmen,

Arbeit um jeden Preis ist für uns unzumutbar.

Nicht die angebliche Anspruchshaltung der Erwerbslosen, der RentnerInnen oder das "Besitzstandsdenken" der Beschäftigten ist das Problem, sondern das Profitstreben des Kapitals sowie eine Wirtschaftsordnung, die allein der Verwertung dient, die alles nur produziert, um aus Geld mehr Geld zu machen. Wir sehen keinen Sinn darin, dass Milliarden Euro bei riskanten Finanzanlagen verbrannt oder zwecks Steuerflucht ins Ausland verlagert werden, während viele Menschen auf das Notwendigste verzichten sollen.

Wir sehen auch nicht ein, dass Sozialleistungen abgebaut werden, während gleichzeitig weltweite Kriegseinsätze der Bundeswehr finanziert werden

Es ist eine Lüge, dass wir uns eine gute Bildung für alle, gut ausgestattete Kindergärten, eine ausgebaute öffentliche Infrastruktur und öffentlichen Wohnungsbau nicht mehr leisten können. Die Kassen sind leer, weil die Unternehmen dank der "Steuerreformen" immer weniger Gewinnsteuern zahlen, immer mehr Dumpingkonkurrenz einführen und gleichzeitig unter anderem durch Arbeitszeitverlängerungen und -flexibilisierung immer mehr Menschen erwerbslos machen.

Wir sind nicht bereit, uns gegen unsere Kollegen/innen und Mitbürger/innen in anderen Ländern in einen internationalen Dumpingwettbewerb um die geringsten Arbeitskosten und billigsten Sozialsysteme treiben zu lassen.

Die Regierungschefs der EU aber wollen genau das. Sie wollen mit Hilfe von Sozial- und Lohnabbau die USA bis 2010 als stärkste Wirtschaftsmacht ablösen. Deshalb Agenda 2010. Das ist nicht unser Ziel.

Wir sehen nicht ein, dass die Armut steigt, während unsere Produktivität zunimmt und der von uns erarbeitete Reichtum Jahr für Jahr wächst.

Kritik und sich Beklagen reicht nicht aus! Deshalb rufen wir dazu auf, gemeinsam sich gegen die Demontage der sozialen Elemente und der Demokratie dieser Gesellschaft zu wehren und Alternativen durchzusetzen!

Wir fordern:

Wir fordern die wirkliche Demokratie, zum Beispiel gleiches Recht für alle Menschen, Einschränkung der Macht des Kapitals und Stärkung der Kraft und Rechte aller BürgerInnen.

Wir widersetzen uns der aufgedrängten Sachzwanglogik. Wenn die Regeln der kapitalistischen Ökonomie es erfordern, schlecht zu leben, obwohl es ganz anders ginge, dann müssen wir die Regeln ändern!

Eine andere Gesellschaftsordnung ist möglich, in der nicht die Profitmaximierung im Mittelpunkt steht, sondern die konkrete Bedürfnisbefriedigung der Menschen.

Ich trete für die Forderungen ein und engagiere mich für die Durchsetzung! Und Du?
 

Dieser Aufruf wurde am 28.-29.2.04 bei der Agenda Tagung in Saalfeld einstimmig beschlossen

Angelo Lucifero
BürgerInnen Gegen Billiglohn - Für Gleichbehandlung - Soziales Netzwerk Thüringen

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