Einladung zur 1. öffentlichen Versammlung für den Euromayday 2006 in
Hamburg
Termin: Donnerstag, den 26. Januar 2006
Zeit: 19:30 Uhr
Ort: ButtClub, St. Pauli-Hafenstr. 126, 20359 Hamburg
Auf ein Neues. Auch dieses Jahr wird ein EuroMayday am 1. Mai in Hamburg
stattfinden, an dem sich diverse Gruppen und Netzwerke aus dem ganzen
Bundesgebiet beteiligen, um prekäre Arbeits- und Lebensverhältnisse auf
die Tagesordnung zu setzen.
Der EuroMayday 2005 hat viele unserer Erwartungen übertroffen. Wir waren
selbst überrascht, wie viele sich letztes Jahr am 1.Mai bei wunderschönem
Wetter an der Euromayday-Parade beteiligt haben. Großartig, wie verborgene
und bekannte Geschichten vom unsicheren Leben erfrischend
nonkonformistisch präsentiert wurden mit Symbolen, Texten, Schildern,
Transparenten, Plakaten, Verkleidungen und Aufführungen. Geschichten wie
sie auch in 15 anderen europäischen Städten erzählt und dargestellt
wurden. Geschichten, die auf einer Vielzahl von Veranstaltungen im Vorfeld
des 1. Mai angesprochen wurden.
Die Fragen vom letzten Jahr sind aktuell geblieben. Woher kommt morgen
mein Geld? Wie sicher ist mein Arbeitsplatz? Reicht das Geld für den
Kita-Platz? Welche Jobs gehen ohne Pass? Was ist, wenn ich krank werde?
Wie will ich wohnen? Wie finanziere ich mein Studium, was mache ich
danach? Warum denke ich ständig an Arbeit? Weshalb macht der Kerl nicht
den Haushalt? Wie will ich leben? Was können kollektive Garantien für ein
besseres Leben heute sein?
Für uns ist Euromayday ein Prozess, in dem wir gemeinsam nach Antworten
auf die umfassende Prekarisierung suchen. Eine Diskussion und
Organisierung zwischen kleinen und großen Gruppen, von einzelnen und
organisierten Initiativen. Ein wesentliches Anliegen ist weiterhin soziale
und politische Spielräume – und für wen? - zu eröffnen, in denen neue
Fragen und Herausforderungen gestellt und diskutiert werden können. Und
was ist mit der Fähigkeit, im Alltag kollektive Kämpfe zu führen und dort
die Frage nach einer anderen Gesellschaft zu stellen? Davon sind wir an
vielen Punkten noch weit entfernt. So wagen wir mit weiteren
Experimenten und vor allem mit Offenheit einen neuen EuroMayday.
Auf der deutschen wie europäischen Bühne gibt es Zulauf zu dieser Idee.
Noch nicht endgültig entschieden, aber beabsichtigt ist ein lokaler
Euromayday in Berlin, mit dem wir kooperieren.
Auch dieses Jahr sind wir an einem vielfältigen Veranstaltungs- und
Aktionsprogramm an verschiedenen Orten interessiert.
Eine Neuigkeit steht bereits fest. Die 2. Konferenz „die kosten
rebellieren“ wird am Wochenende des 29./30. April in Hamburg stattfinden
und für den Euromayday mobilisieren. Die erste Konferenz fand 2004 in
Dortmund statt. Kurz gefasst wird da eine Diskussion zwischen
gewerkschaftlichen, antirassistischen, migrantischen, feministischen,
betriebslinken und Erwerbsloseninitiativen über das Trennende hinaus
organisiert. Öffentlich bekannter: die Kampagne „Agenturschluß“ wurde dort
verabredet. (www.labournet.de/phpbb)
Unsere Idee: Einen anderen Bewegungsstadtplan von Hamburg zu enwerfen. Ein
Vorschlag mit bewährten Konzepten und neuen Modewörtern:
ArbeiterInnenbewegte können sich an Militante Untersuchungen erinnern.
SoziologiestudentInnen denken an teilnehmende Beobachtungen.
Kunstinteressierte wundern sich über Kartografie zum 1.Mai. Wir suchen
neue Verbindungen in der Stadt mit dem MaydayMobile:
Wo kreuzen sich die Alltagswege der Prekären? Welche Behördenrouten führen
durch die Stadt? Weshalb lehnen KollegInnen von Philips die
Tarifvorschläge ab und wer streikt im Krankenhaus? Wieso stellen immer
weniger Leute Asylanträge? Was macht die Generation Praktikum? Wie
erfahren wir davon untereinander und wie hören davon andere? Das ganze
nennt sich: Mapping the EuroMayday 06 in Hamburg.
Wir sehen uns beim Begrüßungscocktail zum Euromayday 06.
Koordination Euromayday Hamburg
Interessierte können sich auf der Mailingliste eintragen:
https://lists.nadir.org/cgi-bin/mailman/listinfo/euromayday-hh
www.euromayday.org
www.euromayday.tk
www.nadir.org/nadir/kampagnen/euromayday-hh/
Verteiler bisher - bitte erweitern und selbstständig weiterleiten:
aizan, Akademikerinitiative Hamburg, Amnesty for women, Analyse+Kritik,
Anarchistische Gruppe/Rätekommunisten,arachne, ATTAC, Avanti, Blauer
Montag, Buko
Internationalismus, Buttclub, Druck machen, Erwerbslosenrat verdi,
Fantomas, FAU, FLASH, Flüchtlingsrat Hamburg, FSK, Gewerkschaftslinke
Hamburg, HAI-Hamburgen ArbeitslosenInitiative, Hamburger Sozialforum,
Indymedia, interessierte GewerkschafterInnen, Kanak Attak, Karawane
Hamburg, kein mensch ist illegal, medizinische Beratungsstelle für
Flüchtlinge und MigrantInnen, MPZ, Mujeres sin Fronteras, Peng -
aktive Erwerbslose und Geringverdiener e.V., radio St. Paula, Rote Flora,
SJD-die Falken, Sopo, Ulenkrug, Urbane Panik, Wildcat
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