Erfolgsmeldung von HSP-Belegschaft nach Streik

Nach einem Bericht des Betriebsratsvorsitzenden Norbert Bömer kann die Belegschaft des Werkes Hoesch Spundwand und Profil in Dortmund aufatmen: am gestrigen Dienstag, 2. 11. 99, wurde zwischen Thyssen-Krupp-Steel und Salzgitter ein Vorvertrag abgeschlossen.

Dieser sogenannte "letter of intent" bedeutet, daß der Verkauf von HSP an Salzgitter fest beabsichtigt ist und in den nächsten Wochen zwischen beiden Konzernen die Einzelheiten verhandelt werden. Der Streik hat sich gelohnt! Damit ist es der Belegschaft gelungen, ein Ergebnis zu erzielen und den drohenden Verkauf an die mehrbietende Arbed zu verhindern, und damit die unmittelbare Gefahr für die Arbeitsplätze abzuwenden. Salzgitter hatte vorher schon angekündigt, im Falle des Kaufes Investitionen vornehmen zu wollen, um den Betrieb ihrer Produktionspalette einzugliedern. Natürlich ist noch nicht alles in trockenen Tüchern, und der Betriebsrat tut gut daran, wachsam zu verfolgen, ob die Taten dem ausgehandelten Papier entsprechen. Aber in jedem Fall ist es der Belegschaft durch ihren Kampf gelungen, aus einer scheinbar schwachen Position heraus - schließlich sind sie keine Verhandlungspartner - so in die Verhandlungen einzugreifen, daß Thyssen-Krupp es sich nicht mehr leisten konnte, die Lage offen zu halten, und mit weiteren parallel laufenden Verhandlungen mit Arbed zu drohen.

So besteht für eine tatkräftige Belegschaft mit einer kämpferischen Interessenvertretung - trotz der Grenzen durch Betriebsverfassungsgesetz und allem anderen - doch die Möglichkeit, aktiv einzugreifen. Durch den einwöchigen Streik zur rechten Zeit gelang es, die Entwicklung zu ihren Gunsten zu drehen. Erleichtert nahmen Belegschaft, Vertrauenskörper und Betriebsrat die gute Nachricht auf, nachdem sie vor einer Woche den Streik beendeten, als ein Ergebnis im diesem Sinne vorangekündigt wurde.

Aber die Solidarität muß weitergehen. Die Belegschaft hat ohne Bezahlung gestreikt. Die beteiligten Kollegen haben dadurch erhebliche Einbußen in Kauf genommen. Das Solidaritätskonto läuft also weiter, und Spenden sind weiter nötig.

Hier deshalb noch einmal die Kontonummer:

Streikfonds HSP
Kto. Nr.: 232 000 074
bei Stadtsparkasse Dortmund
BLZ: 440 501 99

Eine ausführliche Dokumentation des Streiks und weitere Informationen gibt es bei:

Hoesch Spundwand und Profil GmbH
Betriebsrat
Alte Radstraße 27
44147 Dortmund
Tel. 0231-185-6187