Liebe Kolleginnen und Kollegen,
zur Abwendung der von der Geschäftsleitung geplanten Verlagerungen der Betriebe Fördergurte, Großschläuche, konventionelle Luftfedern und Kalander 24 hat der Betriebsrat in einer gemeinsamen Kommissionssitzung dem Vorstand folgendes vorgeschlagen:
Dieses Konzept lehnte der Vorstand konsequent ab mit dem Hinweis, ein so geringes Einsparvolumen reiche nicht aus, um die Wettbewerbsfähigkeit dieser Produktionen langfristig zu erhalten.
Statt dessen sagte man uns ein neues, angeblich stark verbessertes "Standort-Sicherungsabkommen" zu. Dieses Papier erhielten wir gestern morgen - Verbesserungen konnten wir allerdings nicht erkennen. Die Kernpunkte des Arbeitgeber-Entwurfs sind:
Mittelfristige Garantie (5 Jahre) für den Verbleib folgender Betriebe am Standort Harburg: Rahmen- und Profilfertigung (ohne Großprofile)
Industrieschlauchfertigung (Schlauch Süd)
Leadcenter-Fahrwerkcenter (Luftfedern Pkw, Megi-Kfz Teilbereich)
Mischerei
Megi (techn. Markt)
Stoffstreicherei
Matten (Nöldekestr.)
Krümmerfertigung (Seehafenstr.)
Dieses jedoch nur, wenn die Produktionen "wirtschaftlich vertretbar" sind. Zum Erreichen dieser Wirtschaftlichkeit zieht der Vorstand folgende Maßnahmen in Betracht:
Bei Durchführung solcher oder ähnlicher Maßnahmen und Verkauf des Grundstückes an der Moorstraße, würde die W211 – Fertigung nach Harburg kommen, gleichzeitig soll dann die W220 – Fertigung in Harburg bleiben.
Die Zahl der Mitarbeiter soll sich hierdurch von derzeit ca. 60 auf ca. 210 im Jahr 2002 erhöhen.
Außerdem ist die Rückführung kleinerer Produktionen nach Harburg geplant – ca. 37 Arbeitsplätze!
Bei Heranziehen der Wirtschaftlichkeits-Kriterien des Vorstandes wären – mit Ausnahme von Schlauch Süd und Krümmerfertigung – alle übrigen Betriebe gefährdet, weil die Zielvorgaben außerordentlich hochgesteckt sind.
Da der Vorstand weiterhin unnachgiebig an seinen Verlagerungsplänen festhält und hierzu auch schon umfangreiche Maßnahmen eingeleitet hat, beschloß der Betriebsrat in seiner Sitzung am 22.11.99 mit sofortiger Wirkung, keine Überstunden mehr zu genehmigen. Des weiteren wurde festgelegt, in der nächsten Woche in Zusammenarbeit mit der IG BCE eine Demonstration durchzuführen.
Für den Betriebsrat
Nils Mauch