(waz Herne, 14.10.99)

"Kann man mit Menschen nicht machen"

Protestaktion vor dem Werk

Gestern Morgen wurden die Mitarbeiter von GEA Luftkühler "offiziell" von der Geschäftsleitung über den bevorstehenden Exitus informiert. Punkt zwölf Uhr legte die Belegschaft die Arbeit nieder und protestierte vor den Toren des Werkes.

Viele Fragen seien unbeantwortet geblieben, kritisierte der stellvertretende Betriebsratsvorsitzende Klaus van Gils. Er vermißt ein Konzept bei den Ausführungen der Geschäftsleitung, was die Zukunft des Unternehmenszweiges angeht. Fest stehe aber eines: "Wir werden unsere Arbeitsplätze nicht kampflos aufgeben!"

Ganz Herne sei enttäuscht von der Entscheidung, betonte IG-Metall-Chef Hans Nimphius, eine Bekundung der Solidarität mit dem Beschäftigten sei auch aus dem Büro von OB Becker übermittelt worden.

Nimphius: "IG Metall und Betriebsrat werden sich mit dieser Entscheidung nicht zufrieden geben, denn so etwas kann man mit Menschen nicht machen." Schon jetzt, so wurde ausdrücklich betont, glaube man nicht daran, daß die etwa 100 Arbeitsplätze in einer Engineering-Gesellschaft gerettet werden können.

Ein GEA-Verantwortlicher, der die demonstrierenden Mitarbeiter am "Glaspalast", also an der GEA-Zentrale empfing, sprach von einer Entscheidung, "die sein muß".

Das Leben in einer kapitalistischen Welt setze voraus, daß Geld verdient werden muß, um zu überleben. Daran halte sich auch GEA.

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