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Neuer Angriff des Saurer-Konzerns auf die Beschäftigten

Der Schweizer Saurer-Konzern verfügt mit den beiden Konzerntöchtern Schlafhorst und Barmag über 9 Firmenstandorte in Deutschland. Hergestellt werden Textilmaschinen und Spindeln für Textilmaschinen. In den deutschen Standorten sind etwa 6.500 Menschen (Stand April 2000) beschäftigt. Der Exportanteil der Maschinen ist sehr hoch. Die wichtigsten Exportgebiete sind Fernost (China, Taiwan, Indonesien), der mittlere Osten und die Türkei.

Der Konkurrenzdruck ist groß: Zum Einen hat sich die Herstellung von Textilmaschinen in Europa stark auf die beiden großen Konkurrenten Saurer und Rieter (ebenfalls in der Schweiz) konzentriert, zum Anderen treten vor allem in Fernost vermehrt Billigkonkurrenten auf den Markt.

Infolge der Finanzkrisen in Fernost und in der Türkei ist der Umsatz bei den Textilmaschinen in 2000 und im 1. Halbjahr 2001 zurückgegangen.

Die Geschichte der deutschen Konzerntöchter ist eine Geschichte des Stellenabbaus, der "freiwilligen" Mehrarbeit der Beschäftigten und neuerdings des "Outsourcing" und der Flexibilisierung. Es werden praktisch alle Register des modernen Managements zur Kostenreduzierung gezogen.

Der große Standort Schlafhorst in Mönchengladbach, der beim Kauf durch Saurer anfangs der 90er Jahre über 4 000 Beschäftigte besaß, wurde in mehrere Einzelbetriebe aufgeteilt und beschäftigt jetzt noch knapp 1 900. Die Barmag AG in Remscheid, die 1999 aufgekauft wurde, hat noch ca. 2 100 Beschäftigte. Sämtliche Betriebsteile, die noch Teile in Eigenfertigung herstellen, sollen an Zulieferanten verkauft werden. Die Konzernstrategie ist, keine Eigenfertigung mehr zu besitzen. Die Zulieferteile werden dann auf dem globalen Markt zugekauft.

Jetzt geht der Konzern dazu über, einzelne kleinere Betriebe zu schließen. Der Hersteller von Zwirnmaschinen HAMEL in Arbon/Schweiz, der schon seit einiger Zeit keine Eigenfertigung mehr besaß, wurde in die Saurer-Sticksysteme eingegliedert.

Bei der Firma Saurer-ALLMA in Kempten wurde Anfang des Jahres der Geschäftsbereich ALLMATIC (Herstellung von Spannsystemen) ausgegliedert und verkauft. Damit wurde die Saurer-ALLMA auf einen Schlag über 60 Beschäftigte samt einem großen Teil der Fertigung los. Im Mai dieses Jahres hat dann der Vorstand von Saurer beschlossen, den Standort Kempten mit noch etwa 250 Beschäftigten ganz zu schließen und die Produktion der Zwirnmaschinen zu VOLKMANN in Krefeld zu verlagern.

In einer "Rettungs"aktion brachte die Geschäftsführung der Saurer-ALLMA den Vorstand dann dazu, den Standort Kempten bis zum Jahr 2003 (!!) zu erhalten, unter der Voraussetzung, daß jetzt auch die gesamte Blechfertigung (ca. 50 Beschäftigte) verkauft und weitere 50 Arbeitsplätze gestrichen werden – bei gleichbleibendem Umsatz, versteht sich.

Doch der Widerstand beginnt sich zu regen. Erstmals im Herbst 1999, nachdem Barmag vom Saurer-Konzern übernommen wurde, trafen sich Betriebsräte aus allen deutschen Standorten, um einen Konzernbetriebsrat zu gründen. Bei dem gemeinsamen Erfahrungsaustausch wurde klar, daß die Konzernführung die einzelnen Standorte gegeneinander ausspielt. So wurde Anfang der 90er Jahre das schlechte Betriebsergebnis bei Schlafhorst dazu ausgenutzt, die Belegschaft zu unbezahlter Mehrarbeit zu zwingen, so lange genügend Aufträge da waren, um anschließend weitere Massenentlassungen vorzunehmen. Das Modell der "freiwilligen" Mehrarbeit wurde dann auf andere Betriebe übertragen.

Auch die Belegschaft der Saurer-ALLMA wehrt sich gegen die Schließung des Standortes. Als im Juli dieses Jahres die geplante Werksschließung und der Plan, zunächst einmal die Blechfertigung zu verkaufen, bekannt wurde, verteilte der Vertrauenskörper der IGMetall Flugblätter, in denen die Salamitaktik des Konzerns bloßgestellt wurde.

PS: Soeben wurde bekannt, daß bei Schlafhorst in Mönchengladbach und Übach-Palenberg (beides NRW) weitere 600 Arbeitsplätze vernichtet werden sollen. Zum großen Teil betrifft es befristet eingestellte KollegInnen und Leiharbeiter, aber auch ca. 150 Beschäftigte aus der Stammbelegschaft.

Bei Schlafhorst werden "nur" 450 Arbeitsplätze abgebaut, davon etwa 160 Stammbelegschaft aus der "Parsys" new


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