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Fünf teilzeitbeschäftigten Mitarbeiterinnen der WAZ Preprint GmbH haben mit Schreiben vom 21. Juni 2001 von der WAZ Geschäftsführung die Kündigung erhalten. Als Begründung wurde die schlechte wirtschaftliche Entwicklung und Verlust von Fremdaufträgen genannt. Der Betriebsrat hat in seiner Anhörung diese Gründe bestritten und deutlich gemacht, dass diese Gründe an den Arbeitsplätzen der Kolleginnen keine Auswirkungen haben und zur gleichen Zeit in diesem Bereich Überstunden angefordert werden. Bisher einmalig für den WAZ Konzern ist eine solche drastische Vorgehensweise zur “Kostensenkung”. Nach Expertenmeinung ist der WAZ Konzern mit einem Jahresumsatz von mehr als 4 Milliarden DM und einem Gewinn von über 10 % (in Worten mehr als vierhundert Millionen DM) einer der größten und wirtschaftlich gesundesten Medienkonzerne Europas mit “prall gefüllter Kriegskasse” Mit diesem Geld ist auch Dr. Helmut Kohl und die CDU fleißig unterstützt worden (Herr Grotkamp muß wegen mehrerer Spenden vor den Bundestag-Untersuchungsausschuß).
Für kriminelle Politiker ist also Geld vorhanden, für die Mitarbeiterinnen bleibt das Arbeitsamt!!!Da die Tätigkeit dieser Mitarbeiterinnen inzwischen teilweise in ein anderes Unternehmen des Konzerns verlagert wurde und dort das Personal aufgestockt und die Stundenzahl erhöht wurde sind diese Kündigungen nach Auffassung auch des Betriebsrates wohl eher als verhaltensbedingte Maßnahmen zu verstehen. In den Reihen der Gekündigten ist eine engagierte Vertrauensfrau, Aja Lenz, die mehrfach mit gewerkschaftspolitischen Aktivitäten den Unmut der Geschäftsführung auf sich gezogen hat. Des weiteren haben die Kolleginnen gemeinsam an Warnstreikaktionen teilgenommen. Für den zuständigen Gewerkschaftssekretär, Herbert Speemanns, ist diese Aktion auch ein weiteres Mosaikstein in der Entwicklung zu tarifvertragsfreien Betrieben in der WAZ. Die Druckvorstufenbetriebe (Preprint und Remo) und der Druckbetrieb (DW) sind die letzten Firmen im WAZ-Konzern, die noch echte Tarifbindung haben. Hier wird drastisch abgebaut, während andere Betriebe vergrößert werden.
ver.di und Betriebsrat fordern die WAZ auf, die Kündigungen zurück zu nehmen, da sie aus vorgenannten Gründen nicht gerechtfertigt sind. Ein solch gesundes Unternehmen hat sich der sozialen Verpflichtung seinen Beschäftigten gegenüber zu stellen und nicht nach Gutsherrenart zu handeln.
V.i.S.d.P: Herbert Speemanns, Schützenbahn 11 – 13, 45127 Essen
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