Pressemitteilung Medien/Kino
15.4.2004

CinemaxX kündigt Betriebsräte

Das Kino-Unternehmen CinemaxX will die Betriebsratsmitglieder und ver.di-Kollegen Andreas Fuchs und Jörg Reichel aus Freiburg kündigen. Jörg Reichel steht dem Gesamtbetriebsrat im Unternehmen vor. ver.di fordert die Geschäftsführer des Unternehmens Hans-Joachim Flebbe und Hartmut Scheunemann zur Beendigung des Kündigungsverfahrens auf. Über 300 Mitarbeiter und Betriebsräte aus verschiedenen Medienunternehmen haben bisher durch ihre Unterschrift diesen Appell unterstützt und fordern ein Ende des Kündigungsverfahrens.

Das Unternehmen wirft den beiden Betriebsräten vor, Falschaussagen an Eidesstatt getroffen zu haben, die einer Weiterführung der Arbeitsverhältnisse im Wege stünden. Dem Betriebsrat wurde die Teilnahme an einem Rationalisierungsschutz-Seminar verweigert, obwohl das Unternehmen Personalabbaumaßnahmen zur Kostensenkung angekündigt hatte. Vor dem Arbeitsgericht sollte die Freistellung zum Seminar gerichtlich erwirkt werden. In diesem Verfahren bestritt das Unternehmen, Personalabbau angekündigt zu haben und bezichtigte die beiden Betriebsräte damit der Falschaussage.

Das Unternehmen beschäftigt bundesweit über 2000 Arbeitnehmer und betreibt über 30 moderne Multiplex-Kinos. Aufgrund der finanziell angeschlagenen Situation werden seit längerem die Personalaufwendungen reduziert und vorwiegend studentische Teilzeitbeschäftigte immer kürzer einsetzt. Der für das Unternehmen geltende Tarifvertrag ist außerdem zum Ende letzten Jahres gekündigt worden, um niedrigere Einkommen durchzusetzen.

Der ver.di-Vize Frank Werneke sieht einen Zusammenhang zwischen dem Angriff auf die beiden Kollegen und deren gewerkschaftlichem Engagement für einen Firmentarifvertrag und fordert auf das Kündigungsverfahren zurück zu ziehen.

Das Verfahren gegen Andreas Fuchs und Jörg Reichel findet am 15.04.04 um 16:40 Uhr vor dem Arbeitsgericht Freiburg/Breisgau statt.