Mittwoch, den 1. Dez. 99
Die Streiksituation ist unverändert. Zwischen 300 und 400 Beschäfigte beteiligen sich an den Streik-Aktivitäten. Der G+J.Vorstandsvorsitzende, Gerd Schulte-Hillen, weilte in Dresden. Er wollte mit dem Betriebsrat sprechen. Zu diesem Gespräch ist es nicht gekommen. Ursächlich lag diese aber nicht an dem Betriebsrat, sondern an der Kommunikationsunfähigkeit des SZ-Management, zu sagen, dass es um ein Gespräch mit Schulte-Hillen und Betriebsrat geht. Ein Gespräch mit der DD+V-Geschäftsleitung über die 10-Punkte stellt für den BR im Moment keine sinnvolle Gesprächsgegenstand dar. Materiell geht es um die Zurücknahme der Ausgliederung.
Auf einer Redaktionsversammlung (vor rund 20 Leuten) stellte Schulte-Hillen noch einmal die ganzen Pläne des Medienkonzerns für die Zukunft dar, um dann dem BR die Schuld für den nicht zustande gekommen Termin dem Betriebsrat in die Schuhe zu schieben. Mittlerweile liegt ein Vorschlag für ein Gespräch am Sonnabend mit Mitgliedern des Vorstandes und allen SZ-Beschäftigten.
Die Geschäftsleitung bemüht sich derweil darum, Streikbrecher zu besorgen. So wurden fünf Redakteure aus der "Rheinzeitung" gesichtet. Der dortige BR hat das Unternehmen aufgefordert, diese Massnahmen zu unterlassen.
Für den DJV hat heute Hubert Engerhoff zu den Beschäftigten gesprochen.
Am 2. Dez. 1999 kommt es zu einer Betriebsversammlung in der Dresdner Druckerei, auf der es um den Streik in der SZ geht. Weiter kommt es zu einem Gespräch Betriebsrat, Gewerkschaften und dem AFA-Vorsitzenden Rudolf Dreßler in Berlin. Unterschriftensammlungen zur Solidarität gibt es gegenwärtig bei G+J in Hamburg und im Berliner Verlag.
Der Vorstands von G+J und das Managment vom DD+V lädt zu Sonnabend zu einer Informationsveranstaltung um 11.00 Uhr ein.