Von Donnerstag bis Sonnabend geht der Streik der Beschäftigten der SZ unvermindert (auch was dei Teilnehmerzahl betrifft) weiter. Jetzt liegt der Schwerpunkt aber auf dem Aspekt: Es wird unter Streik verhandelt. G+J wird die "provokante" Position vom Montag (Driever) bzw. Dienstag (Presse-Erklärung) nicht mehr lange aufrechterhalten können. Starke Worte signalisieren auch immer schwächen. Die Betriebsversammlung bei G+J-Hamburg verdeutlichte dem Management, dass die "lokale" Auseinandersetzung in Dresden jetzt in die Phase getreten ist, sich auszubreiten. An G+J-Standorten werden Solidaritätsaktionen vorbereitet.
G+J unterbreitet am Mittwoch einen Vorschlag für eine tarifliche Lösung an. Dabei verharrt G+J auf alten Positionen. In der Kernfrage, Tarifvertrag für alle, bewegt sich hier noch nichts. Es ist offensichtlich die 613 a BGB Position geblieben, dass nach einem Jahr der tarifliche Schutz seine Wirkung verliert. Der Streik der Beschäftigten richtet sich gegen die Ausgliederung und für eine tarifliche Absicherung. Das Mandat von G+J, für die ausgegliederten GmbHs zu verhandeln ist nach wie vor nicht gegen bzw. ungeklärt.
Am Freitag kommt es zu zwei Verhandlungsrunden mit entsprechenden Unterbrechungen. Die Gewerkschaften beharren auf ihren 8-Punkte-Katalog. Die Tarifverparteien verständigen sich für Samstag auf eine jeweils dreiköpfige Verhandlungskommission, die ab 11 Uhr bis zum Sonntagmorgen verhandelt. Die Ergebnnisse werden der Streikversammlung am Sonntag um 9 Uhr vorgestellt. Es kommt zum dritten Streikfest.