15.12.99
Dresden. DJV und IG Medien haben sich gestern in einem offenen Brief an die Geschaeftsfuehrung der Saechsischen Zeitung gegen deren unzutreffende Behauptungen gewandt, die per Pressemitteilung und offenen Brief verbreitet worden waren. Darin hiess es, alles sei geregelt, nur die Arbeitsbedingungen kuenftig neu einzustellender Mitarbeiter nicht. Richtig ist dagegen, dass die Geschaeftsfuehrung gute Tarifvertraege fuer die Stammbelegschaft, schlechte fuer die rund 200 Mitarbeiter der zum Teil bereits a usgegliederten Lokalausgaben und keine fuer kuenftige Mitarbeiter der Lokalausgaben will.
Die Verhandlungskommission hatte in der letzten Runde am Dienstag deutlich gemacht, dass sie diese Dreiteilung nicht akzeptieren wird. Die Geschaeftsfuehrung hat im uebrigen noch nicht dargelegt, welchen Inhalt der Tarifvertrag fuer die ausgegliederten Beschaeftigten haben soll. Sie wiederholt vielmehr stereotyp, dass in Gebieten mit hoher Arbeitslosigkeit auch schlechter bezahlt werden muesse. Es gelte, Marktchancen zu nutzen.
Falsch ist die Behauptung, die Gewerkschaften haetten Vorschlaege zur Verschlechterung des Firmentarifvertrages unterbreitet. Richtig ist , dass die Geschaeftsfuehrung ein derartiges Ansinnen an die Verhandlungskommission gestellt hat. Ziel der Gewerkschaften ist der Erhalt des Haustarifvertrages fuer alle, so wie sie dies in ihrem 8-Punkte-Programm mitgeteilt hatten. Richtig an der Sachverhaltsdarstellung der Geschaeftsfuehrung ist lediglich, dass im Rahmen der Verhandlungen auch die Frage gestellt w urde, welchen Preis die Geschaeftsfuehrung fuer einen Tarifvertrag fuer alle fordere. Die Geschaeftsfuehrung aeusserte daraufhin, sie wolle den bestehenden Firmentarifvertrag nicht antasten, sondern lediglich den Kreis der Berechtigten um ein Drittel re duzieren.
Dieses Verhalten entspricht der Philosophie des Bertelsmann-Konzerns, zu dem auch Gruner und Jahr und damit die Saechsische Zeitung gehoert.
V.i.S.d.P.: Kopp (IG Medien), Hiller (Deutscher Journalistenverband)
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